Laura Siegemund hat in Wimbledon nach einem souveränen Sieg im Regen das Viertelfinale erreicht. Dabei schlug die Deutsche in zwei Sätzen Solana Sierra.
Für Siegemund ist Wimbledon gerade das Turnier ihres Lebens. Dabei sah es vor dem Start in London noch so schlecht für Siegemund, aber eigentlich dem gesamten deutschen Tennisverband, im Einzel aus. In den letzten Turnieren gab es eigentlich immer das frühe Aus und auch in der Weltrangliste stand Siegemund außerhalb der besten 100. Vor Wimbledon verlor Siegemund in Bad Homburg in der ersten Runde, in Nottingham reichte es wenigstens bis zur Dritten, doch nur ein Turnier davor in Paris gab es wieder das Aus in Runde eins. Ein Bild welches über die bisherige Saison eigentlich sich kaum wandelt. Statt Titelhoffnung gab es den Kampf um wenigstens ein paar Punkte in Wimbledon für Siegemund. Doch nun vier Partien springt eine glückliche Siegemund über den nassen Platz zum verdienten Erfolg.
Dabei war sie gegen die Argentinierin Solana Sierra die klar bessere Spielerin. In zwei Sätzen unter schwierigen Bedingungen bleib Siegemund konstant in Kontrolle über die Partie. Trotz Spielunterbrechung und Wind Siegemund ließ sich nicht beirren und gerade ihr Aufschlag brachte sie nach vorne.
Dabei wurde Siegemund früh wach: Ein doppelter Fehler von Sierra verschaffte ihr das entscheidende Break zum 5:3, dem sie mit kraftvollen Aufschlägen und klarem Vorhandspiel folgte und den ersten Satz sicher mit 6:3 abschloss. Nach der längeren Regenunterbrechung im zweiten Durchgang startete Siegemund erneut dominant: Sie brachte Sierra schnell in Rückstand und baute das Spieltempo weiter auf. 3:0 lautete der Halbzeitstand, den Siegemund professionell verwaltete.
Sierra, als sogenannter „Lucky Loser“ ins Hauptfeld geraten und mit viel Rückenwind, fand nun kaum noch ins Spiel. Sie vergrub öfter den Kopf in ihr Handtuch, während Siegemund auf einer Welle spielte und das Match schließlich auf ihren dritten Matchball mit 6:2 zumachte.
Bisher hatte Siegemund in Wimbledon nur eine Top 10-Spielerin als Gegnerin in Medison Keys. Doch nun wird sie als nächstes auf die Nummer eins der Welt treffen, Aryna Sabalenka. Gegen die Belarussin ist Siegemund der Underdog und das ohne auch nur einen Zweifel. Sabalenka ist momentan klar die beste Spielerin der Tour, egal auf welchem Untergrund. In Berlin erreichte sie auf dem Grün das Halbfinale und davor stand sie im Finale der French Open. Bisher zeigte sie sich in Wimbledon dominant, verlor noch keinen Satz. Im Achtelfinale schlug sie Elise Mertens mit 6:4 und 7:5. Dabei wurde es immer wieder knapp für Sabalenka, aber am Ende bleib sie in den wichtigen Momenten souverän.
Im Duell David gegen Goliath hat Sabalenka die letzten zwei Partien zwischen den Beiden klar dominiert, doch die Partien liegen nun auch schon sechs Jahre zurück. Damals war Siegemund eine ganz andere Spielerin: körperlich angeschlagen, mental oft instabil. Heute bringt sie deutlich mehr Erfahrung, Spielintelligenz und Widerstandskraft mit. Auch auf Rasen präsentiert sie sich in starker Form, mit klugen Varianten und einem stabilen Aufschlag. Doch gegen Sabalenka wird das kaum reichen. Die Weltranglistenerste spielt derzeit in einer anderen Liga. Sie ist physisch überlegen, aggressiv von der Grundlinie und spielt mit enormer Durchschlagskraft. Siegemund wird alles versuchen müssen, um Sabalenkas Tempo zu brechen: kurze Ballwechsel, Slice, Netzangriffe, taktische Nadelstiche. Aber selbst dann bleibt es ein Spiel, in dem sie nur mit einem perfekten Tag und einer schwächeren Gegnerin eine Chance hat.
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