Bei den Queen's Club Championships in London hat Tatjana Maria alle Erwartungen übertroffen und steht nach einem beindruckenden Sieg gegen Madison Keys im Finale.
Tatjana Maria, die 37-jährige Außenseiterin, sorgt beim prestigeträchtigen Rasenturnier im Queen’s Club weiter für Furore: Nach ihrem Viertelfinal-Coup gegen Elena Rybakina gelang ihr im Halbfinale ein noch größeres Kunststück. Die Qualifikantin schlug die australische Open-Siegerin Madison Keys glatt mit 6:3, 7:6(3) und steht nun erstmals in einem WTA-500-Finale und das auf erstaunlichem Weg von einer verheerenden Formkrise zur großen Bühne.
Bis zu Beginn der Woche hatte Maria neun Matches in Folge verloren und drohte, die Top 100 zu verlassen. Nun präsentiert sie sich als Favoritinnen-Schreck – mit sechs Siegen in Serie gegen teils hochgesetzte Gegnerinnen. Nachdem sie bereits Karolina Muchova und Elena Rybakina ausgeschaltet hatte, feierte sie gegen Keys einen weiteren Überraschungserfolg. Mit slicenden Grundschlägen, mutigen Netzangriffen und ihrer unverwechselbaren Spielweise dominierte sie die Partie. Damit ist Maria die älteste Spielerin (37 Jahre, 312 Tage), die je ein WTA-500-Endspiel erreicht hat.
Im Halbfinale ließ sie Keys kaum zur Entfaltung kommen. Mit einer Aufschlagquote von 78 Prozent und insgesamt neun Assen kontrollierte sie viele Ballwechsel. Besonders in den entscheidenden Momenten zeigte Maria ihre ganze Routine und Variabilität. Immer wieder setzte sie auf gut platzierte Slices und überraschende Stopps – ein Spielstil, mit dem sie die Gegnerin immer wieder aus dem Rhythmus brachte. Der entscheidende Tiebreak im zweiten Satz geriet zum Musterbeispiel für Marias Nervenstärke und Präzision. Nach dem Match sprach sie von einem „Traum, der wahr wird“, umso mehr, weil ihre Familie sie vor Ort begleitet.
Maria, die bereits 2022 als Mutter zweier Kinder sensationell das Halbfinale in Wimbledon erreichte, war dieses Jahr erneut nur über die Qualifikation ins Hauptfeld gerutscht. Ohne große Erwartungen gestartet, schrieb sie mit jeder Runde ein Stück Tennisgeschichte. Ihre Reise ins Finale ist nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie man mit Entschlossenheit und Leidenschaft selbst scheinbar ausweglose Situationen wenden kann.
Im Endspiel wartet nun entweder die topgesetzte Zheng Qinwen oder die US-Amerikanerin Amanda Anisimova. Unabhängig vom Gegner geht Maria als Außenseiterin in ihr größtes Finale. Doch wer sie in dieser Woche beobachtet hat, weiß: Tatjana Maria ist auf Rasen jederzeit für eine Überraschung gut. Der größte Triumph ihrer Karriere ist plötzlich in greifbarer Nähe.
Top‑Seed Zheng Qinwen sicherte sich ihr Halbfinalticket mit einem klaren 6:2, 6:4‑Erfolg gegen Emma Raducanu. Zheng zeigte erstklassiges Tennis, obwohl sie sich kurzzeitig die Schuhe wechseln musste und dabei leicht ins Stolpern kam. Sie brauchte vier Matchbälle, die sie aber souverän verwandelte. Damit steht sie zum ersten Mal überhaupt in einem Halbfinale auf Rasen.
Raducanu, die sich 3:0 im zweiten Satz absetzte, konnte trotz medizinischer Behandlung am Rücken ihr Niveau nicht halten und unterlag der Chinesin. Zheng nutzte ihre Power und Court-Präsenz, um sich die letzten sechs Spiele zu sichern. Ein Statement wenige Wochen vor Wimbledon
Das anstehende Finale verspricht ein faszinierendes Duell: Marias raffinierte Spielintelligenz trifft auf Zhengs physische Dominanz. Eine Geschichte, die von Schmerz zu Triumph führt und zeigt, dass im Tennis wahre Magie nur einen Sieg entfernt ist.
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