Die zweite Etappe der Tour de France hatte alles zu bieten: strömenden Regen, spektakuläre Attacken und ein packendes Duell um das Gelbe Trikot.
Schon früh am Morgen zeigte sich: Dieser Tag würde kein Spaziergang werden. Graue Wolken, 16 Grad und prasselnder Regen empfingen das Fahrerfeld in Loon-Plage. Der Start verzögerte sich, es gab Stau im Begleittross, auch die Teambusse steckten fest. Doch dann rollte der Tross endlich los zur längsten Etappe der diesjährigen Tour de France: 209 Kilometer bis nach Boulogne-sur-Mer direkt an der windgepeitschten Küste.
Das Streckenprofil forderte den Fahrern alles ab: 2 500 Höhenmeter, giftige Anstiege und ein zermürbendes Finale mit kurzen, knackigen Rampen, perfekt für die Puncheure, die Spezialisten für explosive Schlussanstiege.
Kaum gestartet, bildete sich eine mutige Ausreißergruppe. Bruno Armirail, der Dauerangreifer vom Vortag, schloss sich Andreas Leknessund, Brent Van Moer und Yevgeniy Fedorov an. Gemeinsam kämpften sie sich durch den Regen und schraubten ihren Vorsprung auf über drei Minuten. Doch als der Himmel aufriss und die Straßen abtrockneten, nahm auch das Hauptfeld Fahrt auf. Die Favoritenteams hielten die Ausreißer konsequent an der kurzen Leine, und 52 Kilometer vor dem Ziel war der Ausflug beendet.
Das Finale glich einem Schachspiel auf zwei Rädern. Beim ersten knackigen Anstieg der 3. Kategorie, rund 30 Kilometer vor dem Ziel, zogen die Teams UAE Emirates und Visma das Tempo brutal an. Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard sorgten für eine erste Selektion im Feld, sodass nur noch rund 50 Fahrer übrig blieben. Doch der Großteil der Favoriten konnte sich wieder zurückkämpfen.
Zehn Kilometer vor dem Ziel wartete mit dem nächsten steilen Stich eine weitere Herausforderung: Er war nur 800 Meter lang, dafür aber mit bis zu zwölf Prozent Steigung. Wieder waren Pogacar und Vingegaard vorne, doch niemand konnte sich entscheidend absetzen.
Dann überschlug sich das Geschehen. Attacke um Attacke prasselte auf das Feld ein. Zunächst versuchte es Jonas Vingegaard fünf Kilometer vor dem Ziel – ohne Erfolg. Dann schoss der Deutsche Florian Lipowitz zwei Kilometer vor der Ziellinie aus der Gruppe, doch auch er wurde gestellt.
Am Ende kam es zum Sprint der Puncheure. Auf der ansteigenden Zielgeraden zündete Mathieu van der Poel seinen Turbo und ließ Pogacar hinter sich. Sieg und das Gelbe Trikot für den niederländischen Superstar! Jubel, Ekstase, Gänsehaut am Ärmelkanal.
Nach den Strapazen der zweiten Etappe verspricht die dritte Etappe am Montag ein ganz anderes Bild. Auf den 178 Kilometern von Valenciennes nach Dünkirchen warten nur rund 800 Höhenmeter. Die Route schreit geradezu nach einem Massensprint. Doch Vorsicht: Der Küstenwind könnte die Pläne durchkreuzen. Wenn er auffrischt, drohen Windstaffeln und Zerreißproben im Feld. Sprinterteams und Klassementfahrer müssen also wachsam bleiben.
Die Tour de France 2025 nimmt früh Fahrt auf. Van der Poel in Gelb, Pogacar und Vingegaard in Angriffslaune, diese Rundfahrt verspricht Hochspannung. Schon die morgige Etappe könnte für die nächsten Schlagzeilen sorgen.
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