Coco Gauff ist raus! Die frischgebackene French-Open-Siegerin ist sensationell in der ersten Runde ausgeschieden. Dayana Yastremska sorgt damit für die bislang größte Überraschung des Turniers.
Dieser Dienstag wird in Wimbledon als der Tag der Favoritenstürze in Erinnerung bleiben. Gleich drei Spielerinnen aus den Top 5 verabschiedeten sich aus dem Turnier. Doch das größte Beben folgte ganz zum Schluss, als Coco Gauff, die Nummer zwei der Welt und amtierende French-Open-Gewinnerin, in der ersten Runde gegen die Ukrainerin Dayana Yastremska mit 6:7 (3), 1:6 verlor.
Die Partie unter dem geschlossenen Dach von Court 1 entwickelte sich zu einem einseitigen Spektakel. Yastremska, aktuell auf Platz 42 der Weltrangliste, zeigte eine ihrer besten Leistungen überhaupt. Die 25-Jährige spielte aggressiv, beweglich und fokussiert und ließ Gauff nur phasenweise ins Spiel kommen. Nach 79 Minuten war die Sensation perfekt.
„Ich war einfach richtig gut drauf“, erklärte Yastremska mit einem Lächeln nach dem Spiel. „Dieser Platz gibt mir unglaublich viel Energie. Ich habe hier zwar letztes Jahr verloren, aber die Atmosphäre ist etwas Besonderes.“
Dieser Erfolg ist nicht nur der größte für Yastremska seit ihrem Sieg über Karolina Pliskova 2019 in Wuhan, sondern auch ein Beleg für ihre starke Form. Die Ukrainerin hatte vor Wimbledon sechs ihrer letzten acht Matches auf Rasen gewonnen, darunter stand sie im Finale in Nottingham und im Viertelfinale in Eastbourne.
Trotz ihrer bislang negativen Bilanz gegen Gauff, drei Niederlagen in drei Duellen, bewies Yastremska von Beginn an Selbstvertrauen. Besonders auf der Rückhandseite schlug sie harte und präzise Winner. Im ersten Satz führte sie bereits 5:3, verlor dann jedoch kurz die Kontrolle mit zwei Doppelfehlern und musste in den Tiebreak. Doch auch dort profitierte sie von den Unsicherheiten der Amerikanerin, die mit insgesamt neun Doppelfehlern einen rabenschwarzen Tag erwischte.
Im zweiten Satz ließ Yastremska keine Zweifel mehr aufkommen. Sie dominierte die Ballwechsel von der Grundlinie aus, während die Fehlerquote von Gauff stieg. Die US-Amerikanerin fand kein Mittel gegen das offensive Spiel der Ukrainerin und hatte im zweiten Durchgang keine Breakchance.
Für Gauff ist das frühe Aus ein empfindlicher Rückschlag. Nach ihrem Triumph bei den French Open im Juni galt sie als eine der großen Favoritinnen auf den Titel. Nun reiht sie sich jedoch in eine unerfreuliche Statistik ein: Sie ist bereits die dritte French-Open-Siegerin der Open Era, die direkt danach in Wimbledon an der ersten Hürde scheitert – nach Justine Henin 2005 und Francesca Schiavone 2010.
„Ich wusste, dass es ein schweres Match wird“, sagte Gauff hinterher. „Yastremska hat sehr gut gespielt. Ich hatte meine Chancen, aber ich konnte sie nicht nutzen.“
Yastremska trifft in der zweiten Runde auf Anastasia Zakharova, eine russische Qualifikantin, die am selben Tag überraschend Victoria Azarenka ausgeschaltet hat. Beide stehen sich zum ersten Mal gegenüber.
Nicht alle Favoritinnen mussten Federn lassen: Die Wimbledonsiegerin von 2022, Elena Rybakina, setzte sich souverän gegen Elina Avanesyan durch. Mit 6:2, 6:1 ließ sie nichts anbrennen und zeigte sich trotz einiger Breakchancen gegen sich in bestechender Frühform. Im nächsten Match wartet mit Maria Sakkari zumindest auf dem Papier eine Gegnerin auf Augenhöhe. Rybakina führt im direkten Vergleich mit 4:1.
Der Auftakt der diesjährigen Wimbledon Championships hat jedenfalls eines gezeigt: Auf dem heiligen Rasen ist nichts vorhersehbar und jede Runde dürfte für neue Überraschungen gut sein.
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