Von Ackermann bis Zimmermann: Das sind die zehn deutschen Starter bei der Tour de France 2025!

Von Routiniers bis vielversprechenden Debütanten: Zehn deutsche Radprofis starten in Lille bei der Tour de France 2025. Wer sind die Fahrer, welche Rollen übernehmen sie und welche Chancen haben sie?

Die deutsche Radsport-Elite auf großer Bühne

Nach dem Tiefpunkt von nur acht deutschen Fahrern im Vorjahr kehren 2025 wieder zehn Profis aus Deutschland zur Tour de France zurück, so viele wie zuletzt 2021.

Die Bandbreite der Talente reicht vom erfahrenen Klassiker bis zum jungen Ausreißer, vom Sprintass bis zum Bergspezialisten. Ihre Mission: Im prestigeträchtigsten Radrennen der Welt möglichst auf sich aufmerksam machen, ob mit Etappensiegen, starken Gesamtplatzierungen oder als wertvolle Helfer für die Kapitäne.

Sprinter mit großen Hoffnungen: Ackermann und Bauhaus

Pascal Ackermann gilt als der deutsche Sprintstar, der seit Jahren von einem Etappensieg bei der Tour träumt. Nach seinem Debüt 2024 mit mehreren dritten Plätzen will er nun aufs oberste Podest, doch die Saison verlief bisher nicht glatt. Stürze und Verletzungen bremsten den Pfälzer aus, der mit gerade einmal 19 absolvierten Rennen in den Juli geht. Ein Sieg bei der Classic Dunkerque stimmt jedoch vorsichtig optimistisch. Für Ackermann wird es vor allem darauf ankommen, seinen Sprintzug perfekt zu koordinieren, um gegen Rivalen wie Tim Merlier oder Jonathan Milan zu bestehen.

Auch Phil Bauhaus, der erfahrene Kölner, hat sich viel vorgenommen. Zum dritten Mal bei der Tour, aber noch ohne eigenen Etappensieg, will er 2025 seinen Durchbruch schaffen. Der Sprintkapitän von Bahrain Victorious, der kurz vor der Tour seinen 31. Geburtstag feiert, wartet ebenfalls auf den ersten Saisonsieg. Realistisch gesehen wären Etappensiege für beide eine Überraschung, doch sie bringen Erfahrung und Power in die deutsche Sprintfraktion.

Die Kletter-Asse und Gesamtklassement-Hoffnungen

Mit 32 Jahren ist Emanuel Buchmann der erfahrenste deutsche Kletterspezialist und zugleich der älteste Fahrer im Team. Nach seinem Überraschungserfolg als Vierter im Jahr 2019 ist Buchmann diesmal Außenseiter: Als Kapitän von Cofidis strebt er eine Platzierung unter den ersten Zehn an. Seine Formkurve zeigt nach oben: Zuletzt erreichte er einen soliden elften Platz beim Dauphin und zeigte starke Leistungen bei der Deutschen Meisterschaft. Für Buchmann könnte die Tour 2025 der letzte große Angriff auf das Klassement werden.

Florian Lipowitz (24) gilt als das große deutsche Talent in den Bergen. Der ehemalige Biathlet glänzte bereits mit Podestplätzen bei Paris–Nizza, der Baskenland-Rundfahrt und der Dauphiné. Trotz seiner Jugend ist er als Helfer von Kapitän Primoz Roglic eingeplant, der nach seiner Verletzungspause jedoch noch nicht wieder in Fahrt gekommen ist. Lipowitz könnte aber auch als Joker für Überraschungen sorgen und gehört definitiv zu den Fahrern, denen man bei der Tour die Zukunft zutraut.

Die jungen Debütanten mit großen Aufgaben

Neben Lipowitz sind mit Marius Mayrhofer (Tudor Pro Cycling) und Niklas Märkl (Picnic – PostNL) zwei weitere deutsche Neulinge dabei. Mayrhofer, ebenfalls 24 Jahre alt, übernimmt vor allem Unterstützerrollen, insbesondere bei den Sprints für seinen Teamkollegen Alberto Dainese. Daneben ist er prädestiniert für Ausreißergruppen, eine Chance, die er beim Giro schon erahnen ließ.

Niklas Märkl, der mit 26 Jahren erstmals die Tour bestreitet, wird als Helfer vor allem im Flachen eingesetzt. Er wird Tobias Lund Andresen in den Sprints unterstützen und damit einen wichtigen Beitrag zum Klassenerhalt seines Teams leisten. Eigene Ambitionen stehen für ihn nicht im Vordergrund, vielmehr zählt Teamwork.

Erfahrene Teamplayer und Klassikerhelden

Nils Politt startet zum neunten Mal bei der Tour, kein anderer Deutscher ist 2025 öfter dabei. Der 31-jährige Kölner ist ein Allrounder, der vor allem in der Flachphase das Team unterstützt und den amtierenden Tour-Sieger Tadej Pogacar beschützt. Eigene Siegchancen sind rar, doch Politt kann immer wieder mit starken Auftritten im Gelände punkten.

Jonas Rutsch (27) und Georg Zimmermann (27) bilden die deutsche Doppelfront bei Intermarché-Wanty. Rutsch ist für seine Stärke auf Kopfsteinpflaster bekannt und wird als Helfer eingesetzt, aber auch eigene Attacken wagen. Zimmermann, der amtierende deutsche Meister, hat schon mehrfach eine Etappe fast gewonnen und ist der erste Kandidat für den Sieg aus dem Team. Mit dem Meistertrikot auf den Schultern und dem Erfolg beim Giro d’Italia in den Abruzzen im Rücken könnte er 2025 endlich den großen Coup bei der Tour de France landen.

Der Zeitfahr-Profi im Helfer-Team

Maximilian Schachmann aus Berlin bringt sein Talent vor allem gegen die Uhr mit ins Rennen. Als Deutscher Meister nimmt der 31-Jährige zum ersten Mal an der Tour teil. Er ist vor allem Helfer für den belgischen Spitzenreiter und Podiumsanwärter Remco Evenepoel. Schachmanns Fähigkeiten im hügeligen Gelände und im Zeitfahren sind gefragt, auch wenn er selbst wohl keine Freiheiten haben wird.

Deutsche Vielfalt auf der Tour de France 2025

Mit zehn Fahrern ist Deutschland bei der 112. Tour de France stark vertreten, von erfahrenen Führungspersönlichkeiten über routinierte Helfer bis hin zu jungen Hoffnungsträgern. Ob Sprint, Berg oder Ausreißer, die deutsche Radsportfraktion ist breit aufgestellt. Die Spannung steigt, ob Pascal Ackermann oder Phil Bauhaus endlich ihren Tour-Etappensieg holen, ob Emanuel Buchmann erneut um die Top 10 kämpft oder Georg Zimmermann seinen großen Triumph feiert. Die Frankreich-Rundfahrt wird für die deutschen Fans 2025 wieder zum Fest der Emotionen und sportlichen Höhepunkte.