Plant Bayern ohne Kimmich?

Über die Zukunft von Joshua Kimmich wurde in letzter Zeit viel spekuliert. Offenbar denkt der FC Bayern über einen Verkauf des Urgesteins nach.

Im Sommer 2015 wechselte Joshua Kimmich für 8,5 Millionen Euro von RB Leipzig zum FC Bayern. Seitdem hat er für die Münchner 390 Pflichtspiele absolviert, acht Meisterschaften, dreimal den DFB Pokal und einmal die Champions League gewonnen. Bayern-Ikone Karl-Heinz Rummenigge bezeichnete Kimmich einst als „Kapitän der Zukunft“. Nun aber sieht es ganz danach aus, als könnte der 29-Jährige die Bayern noch in diesem oder spätestens nächsten Sommer mit Ablauf seines Vertrags verlassen. Das berichten unter anderem die „Bild“ und die „Sport Bild“.

Kein Platz für Kimmich?

Grund dafür soll unter anderem der Umbruch innerhalb des Kaders nach der ersten titellosen Saison seit zwölf Jahren sein. Kimmich, der sich selbst im zentralen Mittelfeld sieht, soll dabei in den Planungen des neuen Trainers Vincent Kompany auf dieser Position keine Rolle spielen. Oberste Priorität hat nach wie vor die Verpflichtung von Joao Palhinha vom FC Fulham. Auch auf der Rechtsverteidigerposition würde Kimmich neue Konkurrenz erhalten, da Josip Stanisic nach seiner Leihe aus Leverkusen zurückkehren wird.

Erschwerend kommt nach Informationen der „Bild“ noch die ZDF-Doku „Anführer und Antreiber“ hinzu, in der Kimmich die fehlende Rückendeckung des Vereins anprangerte. Dabei ging es auch um die Impfdebatte. Kimmich erklärte daraufhin: „Dieses Vertrauensgefühl, das ich davor gegenüber dem Verein hatte, ist natürlich kaputtgegangen.“ Zuletzt ruderte der Nationalspieler jedoch etwas zurück. Nach dem 1:1 bei der EM gegen die Schweiz sagte er: „Generell ist es zwei, drei Jahre her, zu einer Zeit, wo natürlich auch andere Leute da die Verantwortung hatten.“ Damals waren Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic in der Verantwortung. Beide haben den Verein bereits verlassen.

Klärendes Gespräch nach der EM?

Kimmich steht bei den Bayern noch bis Sommer 2025 unter Vertrag. Gespräche bezüglich einer Verlängerung habe es bislang noch nicht gegeben. Nach der EM will man sich jedoch zusammensetzen, um über die Zukunft zu sprechen. Der „Bild“ zufolge „geht sowohl bei Kimmich selbst als auch im Verein die Tendenz dorthin, nicht zu verlängern“. Andere Informationen liegen „SPORT1“ vor, wonach Kimmich selbst nicht an einen Wechsel denken soll.

Außerdem müsse man erst einmal einen Verein finden, der bereit ist, die Ablöseforderung der Bayern zu erfüllen. Laut „transfermarkt.de“ besitzt Kimmich einen Marktwert von 50 Millionen Euro. Hinzu kommt das hohe Gehalt, das sich wohl nur wenige Vereine in Europa leisten können. Das wäre der nächste Punkt: Auch Kimmich würde im Falle eines Abschieds wohl nur zu einem Spitzenklub tendieren. In diese Kategorie fallen unter anderem Manchester City, der FC Liverpool, Real Madrid oder der FC Barcelona. Die Katalanen besitzen mit Trainer Hansi Flick einen Kimmich-Fürsprecher, doch der Klub ist finanziell nicht sonderlich gut aufgestellt. Es bleibt demnach abzuwarten, ob Kimmich nach neun Jahren in München eine neue Herausforderung antritt, oder ob die Parteien noch einmal zusammenfinden und einen neuen Vertrag aushandeln.

Gesetzt bei der EM

Derzeit spielt Kimmich mit Deutschland die Heim-EM. In den bisherigen drei Gruppenspielen kam er jeweils als Rechtsverteidiger über die vollen 90 Minuten zum Einsatz. Mit sieben Punkten hat sich Deutschland vor der Schweiz (5) den Gruppensieg gesichert. Am Samstag steigt das Achtelfinale gegen Dänemark. Sollte sich Deutschland den Titel sichern, beläuft sich die Quote auf 5.50.

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