Goran Ivanisevic hat sich in den Tennis-Geschichtsbüchern verewigt. In Erinnerung wird er vor allem als jener Tennisspieler bleiben, der 2001 als bislang einziger Spieler mit einer Wildcard das ehrwürdige Turnier in Wimbledon gewann.
Goran Ivanisevic kam am 13. September 1971 in Split, im heutigen Kroatien zur Welt. Sein Vater war Professor an der lokalen Universität und seine Mutter arbeitete als Chemieingenieurin. Schon in jungen Jahren zeigte er großes sportliches Talent. Er spielte unter anderem Basketball und Fußball, ehe er sein Talent für Tennis entdeckte. Erstaunlicherweise gewann er dabei die Schulmeisterschaft, und das ohne aktives Tennistraining. Sein Vater, selbst ein Tennisspieler, erkannte Gorans Potenzial und meldete ihn daraufhin zum Tennisunterricht an. Mit professionellem Training blühte der Junge zu einem schier unschlagbaren Spieler in seiner Altersklasse auf. Mit der Zeit stiegen seine Trainingskosten um ein Vielfaches, aber seine Eltern waren fest entschlossen, ihm die bestmögliche Ausbildung zukommen zu lassen. Schließlich verkauften sie sogar ihr Hab und Gut, um Goran den Besuch einer Vollzeit-Tennisschule in Zagreb zu ermöglichen.
1988 wurde er im Alter von 17 Jahren offiziell zum Profi. Er begann seine Karriere im Doppel an der Seite von Rüdiger Hass. Später im Jahr konzentrierte er sich vermehrt aufs Einzel. Schon 1989 qualifizierte er sich erstmals für die Australian Open und nahm damit an seinem ersten Grand-Slam-Turnier teil. Er kam bis ins Viertelfinale, scheiterte dort aber an Miloslav Mecir. Im Jahr 1992 erreichte er nach Siegen über Pete Sampras und Ivan Lendl in Wimbledon sein erstes Major-Finale. Im Endspiel scheiterte er an Andre Agassi. Das Jahr 1994 war zweifelsohne eines seiner erfolgreichsten Jahre. Er erreichte zum zweiten Mal das Finale von Wimbledon, unterlag dort Titelverteidiger Sampras. In diesem Jahr stieg er zur Nummer zwei der Welt auf. 1995 gewann er den Grand Slam Cup und verlor im selben Jahr im Halbfinale von Wimbledon gegen Sampras. 1996 gewann er die besten fünf Einzeltitel seiner Karriere innerhalb einer Saison, zudem gewann er mit Kroatien den Hopman Cup. 1997 trat er in einem Davis-Cup-Einzelspiel auf Sand gegen Thomas Muster an und besiegte ihn, obwohl Muster zuvor 112 seiner 117 Spiele auf Sand gewonnen hatte. Im selben Jahr stieg er erneut zur Nummer zwei der Welt auf. 1998 erreichte er sein drittes Wimbledon-Finale, in dem er erneut auf Sampras traf. Die Geschichte wiederholte sich, als er schließlich in fünf Sätzen gegen Sampras verlor. Die nächsten drei Jahre seiner Karriere waren von Verletzungen gezeichnet und er rutschte in Folge auf Platz 125 ab.
Im Jahr 2001 erhielt er trotz seiner schlechten Weltranglistenplatzierung eine Wildcard für das Einzel-Turnier in Wimbledon, da er in der Vergangenheit dreimal Zweiter geworden war. Er schlug überraschend Carlos Moya, Andy Roddick und Marat Safin sowie Fredrik Jonsson und Greg Rusedski und erreichte das Halbfinale. In der Vorschlussrunde traf er auf Tim Henman, der mitunter als Favorit auf den Turniersieg galt. Goran Ivanisevic schlug Henman mit einer spektakulären Leistung und erreichte das Finale, wo er auf den ehemaligen US-Open-Sieger Patrick Rafter traf. Ivanisevic besiegte Rafter und ist damit bis heute der einzige männliche Teilnehmer, der ein Grand Slam-Turnier mit einer Wildcard gewonnen hat.
Aufgrund seiner hartnäckigen Schulterverletzungen zog er sich 2002 vorübergehend aus dem Tennissport zurück. Er startete eine Comeback, konnte aber nicht an seine frühere Form anknüpfen und zog sich 2004 endgültig von der Tour zurück. In Folge startete er eine Karriere als Trainer. Als solcher führte er seinen Landsmann Marin Cilic 2014 zum Erfolg bei den US Open. Aktuell trainiert er den wohl derzeit besten Tennisspieler der Welt, Novak Djokovic.
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