Bad Homburg: Osaka glänzt, Shnaider ist raus.

Naomi Osaka meldet sich mit einem Knall auf Rasen zurück, während Titelverteidigerin Shnaider direkt rausfliegt: Das WTA-Turnier in Bad Homburg startet mit Überraschungen, Comebacks und echten Rasenkrimis.

Ein Deja-vu der bitteren Sorte erlebte Diana Shnaider gleich zu Beginn des WTA-Turniers in Bad Homburg. Genau wie vor einem Jahr stand sie erneut Donna Vekić gegenüber, allerdings nicht im Finale, sondern bereits in der ersten Runde. Statt eines erneuten Titelversuchs war diesmal direkt Schluss. Vekić ließ nichts anbrennen, dominierte die Partie mit 6:3, 6:3 und nahm damit sportlich Revanche für die Finalniederlage von 2024 sowie für die Niederlage im Duell in Berlin vor wenigen Tagen.

In der nächsten Runde trifft Vekic auf Linda Noskova, die ihrerseits Ajla Tomljanovic souverän ausgeschaltet hat. Während einige Favoritinnen bereits in der ersten Turnierhälfte strauchelten, befinden sich andere auf dem Weg zurück ins Rampenlicht, allen voran Naomi Osaka.

Osaka kämpft sich weiter

Die vierfache Grand-Slam-Siegerin, die zuletzt bei den French Open in der ersten Runde gegen Paula Badosa verlor und danach auch in Berlin eine Niederlage einstecken musste, kämpfte sich in einem nervenaufreibenden Match gegen Olga Danilovic zurück ins Turniergeschehen. 7:6 (6), 7:6 (4) lautete das Ergebnis eines Spiels, das nicht nur auf dem Papier ausgeglichen war. Osaka hämmerte 16 Asse auf den Rasen, Danilovic konterte mit zehn. Es war ein Duell auf Augenhöhe, das am Ende von Osakas Coolness in den Tiebreaks entschieden wurde.

„Es ist mein erster Sieg auf Rasen in diesem Jahr, und das bedeutet mir gerade richtig viel“, sagte Osaka nach dem Match. Die Japanerin, derzeit auf Rang 57 der Weltrangliste, beendete damit eine Niederlagenserie von drei Spielen und trifft in der nächsten Runde auf Emma Navarro. Ein interessantes Rematch: Die Amerikanerin hatte Osaka im Vorjahr auf dem Rasen von Wimbledon klar geschlagen.

Siegemund gegen Azarenka ohne Chance

Auch Victoria Azarenka scheint rechtzeitig zur Rasensaison ihren Rhythmus gefunden zu haben. Zwar musste die ehemalige Weltranglistenerste diesmal durch die Qualifikation, ließ der deutschen Wildcard-Spielerin Laura Siegemund beim 6:2, 6:2 aber keine Chance. Nun wartet mit Iga Swiatek ein echtes Kaliber auf sie. Die aktuelle Nummer eins hat gegen Azarenka eine überzeugende Bilanz: 4:1 steht es im direkten Vergleich, die letzten drei Begegnungen gingen allesamt glatt an die Polin.

Auch Maria raus

Derweil ist das Teilnehmerinnenfeld in Bad Homburg bereits nach wenigen Tagen ordentlich durcheinandergewirbelt. Tatjana Maria, vor Kurzem noch Überraschungssiegerin im Londoner Queen's Club, musste sich am Sonntag Leylah Fernandez geschlagen geben. Auch Belinda Bencic konnte bei ihrem Comeback nicht überzeugen. Die Schweizerin, die lange Zeit wegen Schwangerschaft und Pause gefehlt hatte, wirkte beim 1:6, 2:6 gegen Ekaterina Alexandrova noch deutlich entfernt von ihrer alten Form.

Taucson mit Mühe weiter

Und dann ist da noch Clara Tauson, die sich mit aller Kraft gegen ein frühes Aus stemmte. In einem intensiven Match über drei Sätze rang sie Magdalena Frech mit 6:7 (6), 6:3, 6:3 nieder. Ihre nächste Gegnerin ist das Rasentalent Mirra Andreeva. Sie ist an Position drei gesetzt und zählt nicht nur zu den interessantesten Spielerinnen ihrer Generation, sondern hat auch noch relativ wenig Erfahrung auf Gras.

Wer am Ende den Titel in Bad Homburg mitnehmen wird, steht in den Sternen. Klar ist nur: Favoritinnen straucheln, Rückkehrerinnen wie Osaka und Azarenka senden klare Signale und das Turnier verspricht als letzte Generalprobe vor Wimbledon noch einige spannende Kapitel.