Sechs Mal unter der Hand serviert und das gegen Deutschlands Nummer zwei! Während Corentin Moutet auf Mallorca für Schlagzeilen sorgte, schied Daniel Altmaier trotz Kampfgeist erneut früh aus.
Daniel Altmaier hatte sich auf Mallorca einiges vorgenommen. Doch statt eines Befreiungsschlags vor Wimbledon gab es für den deutschen Hoffnungsträger ein frühes Aus, eingeleitet von einem Gegner, der nicht nur mit dem Schläger, sondern auch mit Mut zum Unkonventionellen überzeugte.
Corentin Moutet, aktuell Nummer 83 der Weltrangliste, steht nicht gerade für klassische Tennislehre. Im Zweitrundenmatch gegen Altmaier zog der Franzose alle Register, darunter gleich sechs Aufschläge von unten, von denen drei direkt zum Punktgewinn führten. Nicht jeder im Tenniszirkus liebt diese taktische Finesse, doch Moutet hat sie zu seinem Markenzeichen gemacht.
„Es kommt auf die Position des Gegners an”, erklärte der Linkshänder bereits bei den French Open. Wenn der Gegner zu weit hinten stehe, könne ein Überraschungsaufschlag die perfekte Waffe sein. Ein festgelegter Matchplan? Fehlanzeige. Moutet spielt, wie er fühlt – und das offenbar mit Erfolg.
Für Altmaier bedeutete das Match hingegen mehr als nur eine weitere Niederlage. Nach einem schwierigen ersten Halbjahr, unter anderem mit einem Erstrundenaus bei den French Open, wollte der 25-Jährige Selbstvertrauen auf Rasen sammeln. Doch statt Aufwind gab es Frust: 0:2 im direkten Duell mit Moutet in diesem Jahr, aus Altmaiers Sicht steht es nun 1:2.
Immerhin fiel die Niederlage nicht kampflos aus. Altmaier zeigte über weite Strecken solide Ballwechsel, variierte gut mit seinem ersten Aufschlag und konnte phasenweise Druck aufbauen. Doch Moutets kreative Spielweise, gekrönt von seinen unterarm servierten Störfeuern, brachte Altmaier immer wieder aus dem Konzept. Ein klarer Beleg dafür, dass der Franzose derzeit in Topform ist: Erst in der vergangenen Woche schlug er beim prestigeträchtigen Turnier im Queen’s Club den US-Amerikaner Taylor Fritz, seinen bislang größten Karrieresieg.
Inzwischen steht Moutet in seinem ersten Viertelfinale der Saison 2025, ein Achtungserfolg für den Mann, der auf Mallorca schon im Vorjahr die Runde der letzten Acht erreichte. Dort trifft er nun auf das amerikanische Nachwuchstalent Learner Tien.
Während Moutet also weiter für Schlagzeilen sorgt, sucht Altmaier weiterhin nach seiner Form. Die Rasenplatzsaison, die ohnehin nie sein bevorzugtes Terrain war, scheint ihm auch in diesem Jahr kaum Rückenwind zu geben. Besonders bitter: Nach dem Achtelfinale in Madrid gelang ihm kein echter Durchbruch mehr und auch beim Davis Cup blieb er zuletzt eher unauffällig. Das Turnier in Eastbourne wird er nicht mehr bestreiten, stattdessen richtet sich der Blick nun auf das große Ziel: Wimbledon.
Apropos Eastbourne: Auch dort ging es am Mittwochabend hoch her. Das Match zwischen Taylor Fritz und dem 18-jährigen Brasilianer João Fonseca wurde beim Stand von 1:1 Sätzen wegen Dunkelheit unterbrochen. Besonders bitter für Fritz: Der topgesetzte Amerikaner war im Tiebreak des zweiten Satzes nur zwei Punkte vom Sieg entfernt. Doch Fonseca blieb cool, verwandelte einen schwierigen Volley beim Stand von 5:5 und zwang den Favoriten in den Entscheidungssatz. Das Match soll am Donnerstagmittag fortgesetzt werden. Auf den Sieger wartet im Viertelfinale mit Marcos Giron ein weiterer US-Amerikaner.
Fritz reist selbstbewusst an: Vor zwei Wochen holte er den Titel in Stuttgart, seine Saisonbilanz steht aktuell bei 21 Siegen und elf Niederlagen. Fonseca hingegen schnuppert an seinem ersten Top-5-Skalp und lässt sich vom großen Namen auf der anderen Netzseite nicht einschüchtern.
Daniel Altmaier hat unterdessen die folgende Erkenntnis gewonnen: Wer in Wimbledon bestehen will, darf sich auch von sechs Aufschlägen von unten nicht aus dem Takt bringen lassen. Mallorca war ein Rückschlag, aber vielleicht auch ein notwendiger Wachrüttler.
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