Zverev greift in Shanghai ein

Alexander Zverev trifft beim Shanghai Masters mit Tallon Griekspoor auf einen alten Bekannten. Nach einer Lungenentzündung muss sich der Hamburger erneut beweisen, doch Griekspoor wird ihm nichts schenken.

Was:	Tallon Griekspoor – Alexander Zverev
Wann:	08.10.2024, 14:00 Uhr
Wo:	Shanghai, China
TV/Stream:	bet365 livestream
Quoten:	Griekspoor 4.50, Zverev 1.17

Beim Masters in Shanghai hat sich Alexander Zverev viel vorgenommen, ein frühes Aus kommt für den Hamburger nicht in Frage. Am Dienstag steht sein zweites Match an, doch sein Gegner, der Niederländer Tallon Griekspoor, wird ihm alles abverlangen. Bereits bei den French Open lieferten sich die beiden ein hart umkämpftes Fünf-Satz-Duell und auch diesmal könnte es spannend werden.

Zverevs Rückkehr nach Shanghai

Fünf Jahre ist es her, dass Alexander Zverev zuletzt im Finale des Masters in Shanghai stand. Damals musste er sich Daniil Medvedev deutlich geschlagen geben. Lange Zeit war das Turnier nicht ausgetragen worden und nun, im Jahr 2023, ist Zverev zurück, um erneut nach dem Titel zu greifen. Doch der Auftakt verlief nicht immer nach Wunsch. Im vergangenen Jahr scheiterte er überraschend früh an Roman Safiullin. Diesmal lief es besser: Im ersten Match setzte er sich souverän mit 6:4, 6:2 gegen Mattia Bellucci durch.

Zverev ließ gegen Bellucci nichts anbrennen. Der Deutsche gestattete seinem Gegner nur eine Breakchance, die er souverän abwehrte. Mit 86 Prozent gewonnenen Punkten und einer Quote von 70 Prozent bei den ersten Aufschlägen legte er den Grundstein für den ungefährdeten Sieg. Mehr als Konstanz war nicht nötig, gegen Griekspoor wird Zverev aber wohl noch eine Schippe drauflegen müssen.

Zverevs schwankende Form

Die vergangenen Wochen verliefen für den 27-Jährigen durchwachsen. Zwar ist er in guter Form, doch in den entscheidenden Phasen unterlaufen ihm immer wieder Fehler. Bei den US Open musste er sich im Viertelfinale Taylor Fritz geschlagen geben, auch beim Laver Cup unterlag er dem US-Amerikaner. Zwischendurch zeigte er aber auch starke Leistungen, wie beim Sieg gegen Frances Tiafoe in drei hart umkämpften Sätzen.

Doch ganz fit ist Zverev derzeit nicht, wie er selbst zugibt. Nach einer Lungenentzündung musste er Antibiotika nehmen und konnte eine Woche lang nicht trainieren. „Ich war auf Antibiotika und habe nichts gemacht. Ich merke, dass ich schneller müde werde, aber das wird mich noch eine Weile begleiten“, gab er offen zu. Diese gesundheitliche Einschränkung könnte im Duell mit Griekspoor ein Faktor werden, vor allem wenn es wieder in die Verlängerung geht.

Griekspoor ein gefährlicher Gegner

Tallon Griekspoor ist ein harter Brocken, das weiß Zverev nur zu gut. Bereits dreimal trafen die beiden aufeinander und jedes Mal ging mindestens ein Satz in den Tiebreak. Bei den French Open in Paris benötigte Zverev fünf Sätze, um den Niederländer zu bezwingen. Auch in Indian Wells war das Match hart umkämpft. Griekspoor versteht es, selbst Top-Spieler in Bedrängnis zu bringen und wird auch in Shanghai alles daran setzen, Zverev ein enges Match zu liefern.

Zwei Matches hat Griekspoor in Shanghai bereits bestritten, das erste gegen Facundo Diaz Acosta wäre beinahe sein letztes gewesen. Der Niederländer musste über drei Sätze gehen, um mit 6:4, 6:7, 6:3 die Oberhand zu behalten. In der zweiten Runde zeigte er sich dann aber von seiner besten Seite und besiegte Jordan Thompson klar mit 6:3, 6:2. Besonders beeindruckend: Griekspoor ließ kein einziges Break zu und gewann das Match souverän.

Seit seinem Heimturnier in `s-Hertogenbosch im Juni hat Griekspoor allerdings keine drei Matches in Folge mehr gewonnen. Das Turnier in Shanghai könnte seine Chance sein, diese Serie zu durchbrechen.

Tiebreaks wieder vorprogrammiert?

Für Alexander Zverev wird das Match gegen Griekspoor ein echter Härtetest. Nach seiner Lungenentzündung scheint er noch nicht bei 100 Prozent zu sein und der Niederländer ist sicherlich eine größere Herausforderung als sein Auftaktgegner. Schon bei den French Open musste Zverev alle Kräfte mobilisieren, um in fünf Sätzen zu gewinnen. Tiebreaks gehören in den Duellen der beiden fast schon zum Standardprogramm, und auch in Shanghai könnte es wieder eng werden. Zverev hat den Vorteil der bisherigen Siege auf seiner Seite, doch Griekspoor ist immer für eine Überraschung gut.

Ob Zverev in Shanghai nach fünf Jahren wieder ins Finale einziehen kann, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass Griekspoor alles daransetzen wird, ihm den Weg dorthin so schwer wie möglich zu machen.

Die in diesem Artikel angezeigten Quoten waren zum Zeitpunkt der Erstellung korrekt und können Schwankungen unterliegen.