In Gruppe G der Klub-WM geht es ums nackte Überleben. Wydad taumelt, Al Ain fällt. In Washington treffen zwei geschundene Teams aufeinander, die verzweifelt nach einem Lebenszeichen suchen.
Am Donnerstagabend steigt im Audi Field in Washington, D.C., das Duell zwischen Wydad Casablanca und Al Ain, zwei Mannschaften, die nach ihren bisherigen Auftritten beim FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2025 keinen Schönheitspreis gewinnen werden. Aber darum geht es auch gar nicht mehr: Es geht um Stolz, um ein würdiges Ende und vielleicht um den letzten Strohhalm in Richtung Weiterkommen.
Wydad Casablanca (4-1-2-3): El Mehdi Benabid – Guilherme Ferreira, Abdelmounaim Boutouil, Bart Meijers, Fahd Moufi – Mehdi Moubarik – Mickael Malsa, Oussama Zemraoui – Thembinkosi Lorch, Nordin Amrabat, Cassius Mailula.
Die Marokkaner setzen auf Stabilität in der Abwehr und flinke Flügelstürmer. Mit Lorch als Ideengeber und Amrabat als dynamischer Läufer soll die Defensive von Al Ain ins Wanken gebracht werden. Benabid im Tor bringt Ruhe und Moufi auf der rechten Seite Tempo.
Al Ain (5-3-2): Rui Patrício – Rami Rabia, Facundo Zabala, Kouame Autonne, Erik Jorgens de Menezes, Marcel Ratnik – Yong-Woo Park, Abdoul Karim Traoré, Adis Jasic – Laba Kodjo, Soufiane Rahimi
Al Ain bleibt sich treu: defensiv gestaffelt, tief stehend, mit Kodjo als einziger Hoffnung in der Spitze. Patrício ist im Tor bislang Dauergast der eigenen Notwehr. Die Dreier-Mittelfeldachse konnte bisher kaum für Entlastung sorgen.
Offizielle Ausfälle sind nicht gemeldet, aber bei Al Ain wird intern über defensive Umstellungen diskutiert. Nach elf Gegentoren aus zwei Spielen ist das kaum überraschend. Wydad scheint personell stabil, vor allem in der Startelf.
Die Partie ist am Donnerstagabend ab 21:00 Uhr live auf DAZN zu sehen.
Beim 1:4 gegen Juventus hatte Wydad zumindest Momente, in denen zu sehen war, dass eine Idee hinter dem Spiel steckt. Vor allem die 27 Torschüsse über beide Spiele hinweg sprechen für Mut und Hartnäckigkeit, auch wenn es in der Defensive wackelt.
Al Ain hingegen hat gegen Juventus mit 0:5 und gegen Manchester City mit 0:6 verloren. Das klingt mehr nach einer Drittliga-Pokalrunde als nach der Klub-WM. Kein einziges Tor erzielt, elf kassiert. Einziger Hoffnungsschimmer waren ein paar kontrollierte Ballbesitzphasen, die jedoch schnell verpufften.
Wydad wirkt trotz aller Probleme strukturierter. Das Pressing funktioniert teilweise, die Flügel sind gefährlich und Lorch scheint in Form zu sein. Wenn sie die Balance zwischen Offensive und Absicherung halten, sollte gegen das offensiv völlig zahnlose Al Ain mindestens ein Sieg drin sein.
Bei Al Ain braucht es ein kleines Wunder oder einen Geistesblitz von Kodjo. Solange sie aber defensiv so offen stehen wie ein Scheunentor bei Föhn, bleibt das Wunschdenken.
Der Club World Cup war für beide Teams bisher eine Reise durch die fußballerische Unterwelt. Doch am Dienstag gibt es zumindest die Chance, sich mit erhobenem Kopf zu verabschieden oder eben noch ein kleines Wunder einzuleiten. Wydad ist leicht favorisiert, Al Ain braucht einen Neustart auf allen Ebenen.
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