Der Kampf um die deutsche Torhüterkrone bleibt brisant. Während Marc-Andre ter Stegen trotz Rücktrittsgedanken im DFB-Team bleibt, sorgt das Duell mit den Niederlanden in der Nations League für neue Spannungen im deutschen Nationalteam.
Die Torwartfrage bleibt ein ständiger Zankapfel in der deutschen Nationalmannschaft. Diesmal stand allerdings nicht der ewige Zweikampf zwischen Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen im Vordergrund - sondern die Sorge, ob der Keeper des FC Barcelona dem DFB-Team überhaupt erhalten bleibt. Bundestrainer Julian Nagelsmann verriet, dass er ernsthaft befürchte, dass ter Stegen nach seiner Degradierung hinter Neuer mit dem endgültigen Rücktritt als Nationalspieler liebäugeln könnte.
Ter Stegen, mittlerweile 32 Jahre alt, kennt das Gefühl des Wartens nur zu gut. Jahrelang stand er im Schatten von Manuel Neuer, wurde bei großen Turnieren immer wieder auf die Bank verbannt. Trotz seiner Leistungen als Kapitän des FC Barcelona blieb ihm die Nummer eins in der Nationalmannschaft verwehrt. Dass er nun bei der Heim-EM in Deutschland erneut als erster Torhüter ausscheiden könnte, hat den Katalanen ernsthaft nachdenklich gemacht.
„Seine Aussagen sind absolut nachvollziehbar und verständlich“, gab Nagelsmann vor dem Nations-League-Duell gegen die Niederlande zu. Und in der Tat gab ter Stegen kürzlich zu, dass er in der Vergangenheit oft mit Rücktrittsgedanken gespielt habe. Zu frustrierend war das ständige Hinterherlaufen, zu zermürbend die Aussicht, wieder nur die Nummer zwei zu sein. „Um ehrlich zu sein, gibt es immer diese Momente, in denen man denkt: Boah, das war wieder ein Schlag“, gab er offen zu.
Im März kam es dann zum entscheidenden Gespräch: Nagelsmann und Torwarttrainer Andreas Kronenberg mussten ter Stegen mitteilen, dass für die EM 2024 mit Neuer geplant wird. „Das Gespräch war nicht angenehm“, sagte der Bundestrainer. Dennoch habe sich ter Stegen professionell verhalten und die Entscheidung akzeptiert. „Ich hatte schon kurz die Befürchtung, dass er sagt: ‚Ich mache da nicht mehr mit.‘ Das wäre schade gewesen“, so Nagelsmann weiter.
Doch ter Stegen bleibt - vorerst. Nagelsmann hofft, dass der Torhüter gesund bleibt und bis zur WM 2026 eine Schlüsselrolle im Team einnehmen kann. „Marc hat gegen Ungarn ein sehr starkes Spiel gemacht, war sehr präsent. Er ist ein wichtiger Spieler für uns, weil er bei Barcelona seit Jahren auf höchstem Niveau spielt“, lobte der Bundestrainer.
Was: | Niederlande - Deutschland |
Wann: | 10.09.2024, 20:45 Uhr |
Wo: | Amsterdam Arena, Amsterdam |
TV/Stream: | RTL |
Quoten: |
Unabhängig von der Torwartfrage wartet auf die deutsche Nationalmannschaft ein Klassiker: das Duell mit den Niederlanden in der Johan-Cruijff-Arena. Die Nations League hat zwar nicht den besten Ruf, aber wenn die DFB-Elf auf die Oranje trifft, geht es immer um mehr als nur Punkte. Es ist ein Prestigeduell, eine Begegnung, die bei Fans beider Lager Vorfreude weckt.
Während viele die Nations League angesichts des engen Spielkalenders als zusätzliche Belastung empfinden, bietet das Turnier spannende Begegnungen. Deutschland und die Niederlande haben sich mit jeweils fünf Toren in den letzten Spielen warm geschossen und sind bereit für den Showdown. Die Nagelsmann-Elf scheint nach dem 5:0 gegen Ungarn in besserer Form zu sein. Die Oranjes hingegen gewannen zwar mit 5:2 gegen Bosnien, lagen aber kurz vor Schluss nur knapp in Führung.
Für Nagelsmann könnte der Klassiker zu einer wichtigen Standortbestimmung werden. Nach dem Viertelfinal-Aus bei der EM will seine Mannschaft zeigen, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Und auch wenn die Nations League oft als „unnötiger Wettbewerb“ abgetan wird, könnte ein Sieg gegen die Niederlande ein wichtiger Schritt in Richtung Final Four sein.
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