Der Wimbledon-Traum von Tatjana Maria ist vorbei. Die 34-jährige Deutsche scheiterte am Donnerstag trotz einer weiteren starken Leistung im Halbfinale an der Weltranglistenzweiten Ons Jabeur. Die Tunesierin trifft nun am Sonntag im Finale auf Elena Rybakina aus Kasachstan.
Der Titeltraum von Tatjana Maria beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon ist geplatzt. Die Bad Salgauerin, die sich sensationell bis ins Halbfinale gespielt hat, unterlag am Donnerstag der tunesischen Topspielerin Ons Jabeur in einer ansehnlichen Partie mit 2:6, 6:3 und 1:6. Maria hatte gleich zu Beginn mit den kraftvollen Schlägen ihrer Rivalin Probleme. Beim ersten Aufschlagspiel konnte sie noch drei Breakbälle abwehren, doch schon den zweiten Service der Deutschen holte sich Jabeur und ging mit 3:1 in Führung. Beim Stand von 2:5 aus Sicht von Maria breakte Jabeur ein weiteres Mal zur Satzführung.
Im zweiten Durchgang fand Maria besser zu ihrem Spiel und die 34-Jährige wurde belohnt. Nachdem sie selbst beim Stand von 2:1 noch zwei Breakbälle abwehren musste, nahm sie Jabeur erstmals den Aufschlag ab. Dieses Break reichte aus, um sich mit 6:3 den zweiten Durchgang zu holen. Im entscheidenden Dritten setzte sich die Klasse der Tunesierin durch. Jabeur gelangen zwei weitere Breaks und nach 1:43 Stunden verwandelte sie ihren zweiten Matchball.
Jabeur hat damit zum ersten Mal überhaupt das Finale eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Bisher erreichte sie maximal das Viertelfinale. So auch in der vergangenen Saison in Wimbledon. Nun kämpft sie um ihren vierten und gleichzeitig wichtigsten Titel auf der WTA-Tour. Bisher konnte Jabeur die Veranstaltungen in Birmingham, Madrid und Berlin für sich entscheiden. Im Finale trifft sie auf Elena Rybakina aus Kasachstan.
Was: Elena Rybakina – Ons Jabeur 8/11
Wo: Wimbledon, England
Wann: 09.07.2022, 15:00 Uhr
TV/Stream: Sky
Quoten: Rybakina 6/5, Jabeur
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Im Finale am Samstag trifft Jabeur auf Elena Rybakina. Die Kasachin konnte sich im zweiten Halbfinale glatt mit 6:3 und 6:3 gegen die frühere Turniersiegerin Simona Halep durchsetzen. Rybakina erwischte dabei den perfekten Start, als sie Halep den Aufschlag zum 2:0 abnehmen konnte und so auf 3:0 davonziehen konnte. Halep war zu diesem Zeitpunkt noch nicht sonderlich gut in der Partie angekommen. Im ersten Satz konnte sich die Rumänin nicht einen Breakball erspielen. Rybakina hatte beim Stand von 5:2 die erste Chance, den Durchgang für sich zu entscheiden. Nachdem Halep noch einmal verkürzen konnte, machte die Kasachin anschließend mit ihrem vierten Satzball den Deckel drauf.
Halep war nun gefordert und musste eine Reaktion zeigen. Diese blieb jedoch aus. Stattdessen fand Rybakina perfekt zurück ins Spiel, breakte zur 1:0-Führung und brachte anschließend ihr eigenes Aufschlagspiel durch. Erst dann wurde Halep besser und kam sogar zum Ausgleich. Es sollte das letzte Highlight der Rumänin bleiben. Rybakina zeigte sich davon unbeeindruckt, breakte zum 3:2 und machte bei Aufschlag Halep mit einem weiteren Break den Deckel drauf.
Viertes Duell zwischen Jabeur und Rybakina
Für Rybakina bedeutet der Einzug ins Wimbledonfinale ebenfalls den größten Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier. Wie Jabeur kam auch die Kasachin vorher nie über das Viertelfinale bei einem Major hinaus. In Wimbledon scheiterte sie vergangene Saison noch im Achtelfinale. Nun spielt sie um ihren dritten Titel auf der WTA-Tour. Bisher konnte Rybakina die Turniere in Bukarest und Hobart gewinnen. Ihr letzter Turniersieg liegt mittlerweile zweieinhalb Jahre zurück. Auf Rasen konnte sie weder auf ITF- noch auf WTA-Ebene eine Trophäe mitnehmen.
Ob ihr das gegen Jabeur gelingt, bleibt abzuwarten. Der direkte Vergleich spricht für die Tunesierin, wobei das letzte Aufeinandertreffen 2019 in Chicago aufgrund einer Verletzung von Rybakina im zweiten Satz abgebrochen werden musste. Jabeur holte ihren ersten Sieg gegen die derzeitige Nummer 23 der Welt beim Hartplatzturnier in Dubai in der vergangenen Saison. Rybakina triumphierte beim ersten Aufeinandertreffen 2019 in Wuhan. Beide Duelle mussten über die volle Distanz gehen. Sollte Jabeur diesmal einen Dreisatz-Erfolg landen, beläuft sich die Quote auf 3/1. Gewinnt Rybakina in drei Sätzen, wird die Quote auf 4/1 festgesetzt.
Rasenstatistik spricht für Jabeur
Jabeur fühlt sich auf Rasen sichtlich wohl. Das hat sie nicht nur mit ihrem Turniersieg in Berlin und jetzt in Wimbledon bewiesen. Auch in der vergangenen Saison hat sie zehn ihrer zwölf Matches auf diesem Belag gewonnen. In diesem Jahr ist sie nach elf Begegnungen noch ohne Niederlage. Rybakina hat seit 2021 19 Rasenmatches absolviert. Vergangene Saison hat sie drei, in dieser Saison zwei verloren.
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