Noch der bitteren Auftaktniederlage sah sich Argentiniens Trainer Lionel Scaloni dazu gezwungen, wichtige Änderungen vorzunehmen. Diese haben sich, wie wir wissen, bezahlt gemacht.
Messi war der erste, der die Trophäe in die Hand bekam. Warum auch nicht, war er doch maßgeblich am Gewinn beteiligt und komplettiert dieser Turniersieg eine doch so makellose Karriere. Als nächster war Rodrigo De Paul an der Reihe und nach und nach kam der Rest der Mannschaft. Immer und der dem Jubel der Teamkollegen. Lautaro Martinez hatte sich ein Mikrofon besorgt und das Grölen des Teams war auch am heimischen TV zu hören.
Messi war mittendrin. Er, der Spieler, an dem alles gemessen wurde. Scaloni sagte kurz nach der Qualifikation für das Turnier, dass er noch einen Spieler erlebte, der einen derartigen Einfluss auf seine Mitspieler hat wie der Weltstar. Eine der wichtigsten Aufgaben Scaloni war es den Druck herauszunehmen. „Morgen geht die Sonner wieder auf“, sagte er immer und immer wieder. Was aber auch für das Verlieren gilt, gilt auch für das Gewinnen. Da Argentinien bereits die Südamerikameisterschaft gewonnen hat, hatte er Sorge, dass die Erwartungen für Katar möglicherweise zu groß werden könnten.
Und ganz danach sah es zu Beginn aus. Argentinien verlor sein Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien, welch ein Debakel. Kaum hatte das Turnier gestartet, stand die Albiceleste bereits wieder vor dem Aus. Die Verunsicherung war groß. Eine junge Mannschaft, die größtenteils aus WM-Debütanten bestand, stand am Rande einer Katastrophe.
Dennoch, das Team hielt der Kritik stand. Sie hatten unter Scaloni ja bereits viel gewonnen. Die Niederlage im Halbfinale der Copa America 2019 hatte sie zusammengeschweißt, der Sieg 2019 ließ sie noch enger zusammenwachsen. „Nach der Niederlage gegen Saudi-Arabien haben wir lange miteinander gesprochen und verstanden, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben“, sagte De Paul. Unmittelbar nach Spielende hatte Messi die Fans aufgefordert, „Vertrauen in uns zu haben“, und betont: „Dies ist ein Team, das sich durch seine Geschlossenheit und seine kollektive Stärke auszeichnet und jetzt ist es an der Zeit, dies zu beweisen und zu zeigen, dass wir wirklich stark sind.“ Der Trainer von Saudi-Arabien, Herve Renard, betonte, dass Argentinien die Weltmeisterschaft trotzdem gewinnen werde. Mit Siegen gegen Mexiko, Polen, Australien, die Niederlande, Kroatien und Frankreich hat er Recht behalten.
Das lag nicht nur an der Stärke des Kollektivs. „In der Niederlage kommen Dinge ans Tageslicht, die man im Sieg nicht gesehen hat“, sagte Lisandro Martinez. Eine der Mannschaft nahestehende Person sagte: „Zu diesem Zeitpunkt konnte Scaloni etwas ändern und die Sache vielleicht noch retten, oder er konnte sich nicht ändern und untergehen. Sein Erfolg besteht darin, dass er die Persönlichkeit hatte, diese Veränderung vorzunehmen. Der Erfolg der Gruppe besteht darin, dass sie sich dem nicht in den Weg gestellt hat. Sie hat ihn unterstützt.“
Dritter WM-Titel für Argentinien
Kroatien holt Platz drei
Frankreich gegen Argentinien: Das Finale
Gegenüber dem Spiel gegen Saudi-Arabien nahm Scaloni im weiten Gruppenspiel fünf Änderungen vor. Für das dritte Spiel verhalf er zwei Spielern zu ihrem ersten Einsatz. Er arbeitete an einer Lösung für das Mittelfeld. Zwei Jahre hatte er schon daran geformt und De Paul, Leandro Paredes und Gio Lo Celso aneinander gewöhnt. Doch nachdem sich Lo Celso verletzten, musste er erneut agieren. Paredes war längst nicht in Topform. Das Spiel gegen Saudi-Arabien hat aufgezeigt, wie wichtig frische, energievolle Spieler sind. Er brachte Guido Rodriguez und Alexis Mac Allister gegen Mexiko ins Spiel. Enzo Fernandez startete gegen Polen. Julian Alavarez feierte ebenso seinen Einsatz. Die Dreierachse aus De Paul, Fernandez und Mac Allister war fortan gesetzt.
Die Umstellungen nahmen kein Ende. Jedes Spiel bot neue taktische Herausforderungen. „Wenn du darauf bestehst, mit deiner Idee zu sterben, wird es schlecht enden“, sagt Scaloni. Es gab ein 4-4-2, ein 4-3-3 und ein 5-3-2, verschiedene Systeme innerhalb desselben Spiels. Gegen Australien wurde Gómez wieder eingewechselt, wenn auch nur für 50 Minuten. Gegen Kroatien hat Scaloni mit der Rückkehr von Paredes einen Mittelfeldspieler eingesetzt, da er wusste, wie sehr die Kroaten den Ballbesitz dominieren können, und Argentinien spielte fast eine Art 4-2-2-2, eine Art Viererkette im Mittelfeld. Im Endspiel gegen Frankreich kehrte Angel Di María, der mit seiner Fitness zu kämpfen hatte, zurück, und die Form wurde verändert. Er spielte auf der linken und nicht auf der rechten Seite und stürmte eine Stunde lang gegen Frankreich, bevor er aus dem Spiel genommen wurde.
Und dann war da natürlich noch Emilio Martínez, der auf seiner Linie tanzte, bevor er aus dem Stadion in Lusail als Weltmeister tanzte. Morgen wird die Sonne aufgehen, genau wie Scaloni sagte. Wenn sie aufgeht, werden die Argentinien wohl verkatert sein, aber überglücklich und mit einem dritten Stern auf dem Trikot.
Was: PSG vs. Straßburg
Wann: 28.12.2022, 21:00 Uhr
Wo: Parc des Princes, Paris
TV/Stream: DAZN
Quoten: PSG 1.28, Straßburg 10.00
Nun können die Spieler noch eine paar Tage ausgelassen feiern. Aber bald startet schon die Rückrunde für die großen Ligen. So tritt Messi mit Paris SG gegen Racing Straßburg an im Kampf um den ersten Platz und den Abstieg.
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