Wenn der Knoten platzt

Zwei Teams suchen das Glück: Wiesbaden will endlich wieder gewinnen, Haching kämpft ums sportliche Überleben. Bielefeld dagegen spielt oben mit und Hansa hofft auf ein spätes Wunder. Willkommen in der 3. Liga der Gegensätze.

SV Wehen Wiesbaden gegen SpVgg Unterhaching

Was:	Wehen Wiesbaden – SpVgg Unterhaching
Wann:	19.04.2025, 14:00 Uhr
Wo:	Brita-Arena, Wiesbaden
TV/Stream:	Magenta Sport
Quoten:	Wiesbaden 1.63, Unterhaching 4.75

Wenn in Wiesbaden dieser Tage das Wort „Sieg“ fällt, zucken selbst die Rasenmäher-Roboter kurz zusammen. Seit sechs Spielen wartet der SV Wehen Wiesbaden auf einen Dreier, ein Zustand, der sich nicht gut mit dem Anspruch verträgt, im Profifußball nicht unterzugehen. Gegen die SpVgg Unterhaching, die sich selbst in akuter Abstiegsnot befindet, soll es also bitte wieder mit dem Erfolgserlebnis klappen.

Immerhin: Gegen Saarbrücken reichte es zuletzt zu einem 1:1, was nicht nach Euphorie klingt, aber wie ein kleiner Strohhalm im Wiesbadener Pessimismus-Sumpf. Auf der anderen Seite kommt Haching mit einem ebenso durchwachsenen 2:2 gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart. Im Hinspiel trennten sich beide Mannschaften 1:1. Die Chancen, dass diesmal jemand den Deckel draufmacht, sind zumindest theoretisch vorhanden.

Wiesbaden hat in 16 Heimspielen 22 Punkte geholt, solide, aber keine Festung. Mit elf Siegen, zehn Unentschieden und zwölf Niederlagen rangiert der Klub derzeit auf Platz 13. Ein Tabellenplatz irgendwo zwischen „Da geht noch was“ und „Bloß nicht noch tiefer reinrutschen“. Die Form? Eher wie ein schlecht gemixter Longdrink: bitter. Zwei Unentschieden und drei Niederlagen aus den letzten fünf Spielen sprechen eine deutliche Sprache.

Und Haching? Hat auswärts die Orientierung verloren. Nur sieben Pünktchen auf fremden Plätzen lassen die Alarmglocken schrillen. Mit insgesamt 23 Zählern befindet man sich derzeit im freien Fall Richtung Regionalliga. Da hilft es auch nicht, dass die Offensive mit nur 38 Toren in 32 Spielen eher nach Schnarchnase als nach Scharfschütze klingt. Vier Siege, elf Remis, 17 Niederlagen, eine Bilanz wie ein kaputtes Navi: Das führt selten zum Ziel.

Hinzu kommen 78 gelbe Karten. In Unterhaching scheint man nach dem Motto „Ball oder Beine, Hauptsache das Tor“ zu spielen. Das Spiel in Wiesbaden dürfte also nicht nur für den Schiedsrichter ein anstrengender Nachmittag werden.

Arminia Bielefeld gegen Hansa Rostock

Was:	Arminia Bielefeld – Hansa Rostock
Wann:	19.04.2025, 14:00 Uhr
Wo:	Schüco Arena, Bielefeld
TV/Stream:	Magenta Sport
Quoten:	Arminia 1.87, Hansa 3.75

Kommen wir zur Arminia. Bielefeld spielt in diesen Wochen so, wie man es sich dort wünscht: stabil, effizient, unangenehm zu spielen. Gegen Viktoria Köln gab es ein klares 2:0, der vierte Sieg im fünften Spiel. Die Abwehr? Ein Bollwerk. Nur 34 Gegentore bisher, Ligaspitze. Und vorne macht der Sturm oft genug alles klar. Resultat: Platz drei mit 59 Punkten.

Ein Selbstläufer wird das Spiel gegen den FC Hansa Rostock trotzdem nicht. Die Jungs von der Küste haben beim 4:0 gegen Verl gezeigt, dass sie es noch drauf haben. Hansa steht bei 51 Punkten und damit auf Platz sechs. Noch sind die Aufstiegsplätze nicht ganz außer Reichweite, aber viel darf nicht mehr schiefgehen.

Immerhin hat Hansa das Hinspiel knapp mit 2:1 gewonnen, das wird die Arminia nicht vergessen haben. Und zu Hause sind die Ostwestfalen mit einer Bilanz von 9-4-3 ziemlich selbstbewusst. Wer nach Bielefeld reist, bekommt nicht nur Wind und Wurst serviert, sondern auch eine Mannschaft, die weiß, wie man den Gegner zermürbt, auch mit 85 gelben Karten. Fairness sieht anders aus, Effektivität auch.

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