Beim 1. FC Nürnberg ist nach dem 0:5 gegen Heidenheim richtig Feuer unterm Dach. Am Montag hat der Zweitligist die Konsequenzen gezogen und Trainer Markus Weinzierl nach nur 13 Spielen wieder freigestellt. Sein Nachfolger wird der Sportvorstand. Dieter Hecking wird das Amt bis zum Saisonende bekleiden.
Der 1. FC Nürnberg kommt in dieser Saison einfach nicht aus der Negativspirale heraus. Die Franken sind mit Robert Klauß als Cheftrainer in die neue Saison gestartet, doch nach zehn Spielen und nur drei Siegen musste der 38-Jährige seinen Posten räumen. Mit Markus Weinzierl, so schien es zumindest, konnte man genau den richtigen Mann für die Nachfolge präsentieren. Weinzierl aber konnte die Wende nicht herbeiführen und musste nach nur elf Ligaspielen ebenfalls seine Koffer packen. Nach dem 0:5 an vergangenen Wochenende in Heidenheim hat die Vereinsführung reagiert und den 48-Jährigen mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Weinzierl konnte wie sein Vorgänger nur drei Ligaspiele gewinnen. Dreimal gab’s unter seiner Führung ein Unentschieden. Fünf Begegnungen wurden verloren. Dafür konnte Weinzierl den Club ins Viertelfinale des DFB-Pokals führen. Am Ende nicht genug, um seinen Posten zu retten. Neben Weinzierl wurde auch sein bisheriger Assistent Tobias Zellner von seinen Aufgaben entbunden.
Die Entscheidung habe man Weinzierl am Montagvormittag mitgeteilt. Sportvorstand Dieter Hecking erklärte diesbezüglich auf einer Pressekonferenz, dass es der Vereinsführung „nicht leicht gefallen“ sei. Am Ende war es jedoch zu wenig, was die Mannschaft unter Weinzierl abgeliefert habe. Dabei bezog sich Hecking nicht nur auf das Spiel gegen Heidenheim, „sondern auch in den Spielen zuvor. Ich hatte insgeheim gehofft, dass die beiden Erfolgserlebnisse gegen Fortuna Düsseldorf und Jahn Regensburg uns den Schub geben, den wir einfach auch brauchten und ein Aufwärtstrend zu erkennen ist. Das Spiel gestern war jedoch mit dem 0:1 verloren. Das war mein Eindruck. Ich fand, dass die Mannschaft relativ mutlos agiert hat. Nicht nur gestern, auch in den Spielen vorher.“ Von der Mannschaft sei man jedoch weiterhin überzeugt, „dass sie besser spielen kann, wie sie das im Moment tut“.
Aufsichtsratschef Thomas Grethlein fügte hinzu, man habe unter Weinzierl einfach „zu wenig Entwicklung gesehen“, um die weitere Zusammenarbeit fortzuführen. Gleichzeitig hob er „die Angriffsschwäche“ hervor, „die uns schon so lange begleitet anhält. Dass sich die Mannschaft sich sehr schnell verunsichern lässt.“ Die logische Konsequenz konnte demnach nur die Trennung von Weinzierl sein. Gleichzeitig kam man in gemeinsamen Gesprächen zu der Überzeugung, dass Hecking als Nachfolger zu integrieren, die derzeit beste Lösung sei.
Montagabend im internationalen Fußball
London-Derby an der White Hart Lane
Hecking selbst sagte zu seiner neuen Rolle: „Es war in meiner Lebensplanung nicht vorgesehen, trotzdem habe ich das Selbstvertrauen, dass ich die Mannschaft wieder in die richtigen Bahnen lenken kann. Ich glaube, es ist die beste Lösung, um das schlingernde Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Wir können einiges wieder geraderücken.“
Weinzierl war der Meinung, dass mit dem derzeitigen Kader einfach nicht mehr drin wäre. Dies will Hecking nun widerlegen. Darin bestehe auch ein Risiko: „Es liegt in meinen Händen zu beweisen, dass ich mit meiner Einschätzung zum Kader richtig liege. Und wenn es das nicht ist, ist es noch fataler, was ich dann auch zugestehen muss.“ Gleichzeitig nahm er die Spieler in die Pflicht: „Die Mannschaft hat einen gewissen Anteil daran, dass wir hier sitzen und das zweite Mal über eine Trainerentlassung philosophieren müssen.“
Was: | 1. FC Nürnberg – SV Sandhausen |
Wann: | 25.02.2023, 13:00 Uhr |
Wo: | Max-Morlock-Stadion, Nürnberg |
TV/Stream: | Sky |
Quoten: | Nürnberg 1.90, Sandhausen 3.75 |
Hecking feiert seine Rückkehr auf die FCN-Trainerbank am kommenden Samstag daheim gegen Sandhausen. Es ist das Duell zweier Krisenklubs, die gerade erst ihren Trainer getauscht haben. Auch beim SVS wurde der Übungsleiter vorzeitig freigestellt. Die Sandhausener haben sich noch am Sonntag nach dem 0:3 gegen den Karlsruher SC von Alois Schwartz getrennt. Die Kurpfälzer hängen mit lediglich fünf Siegen, vier Unentschieden und zwölf Niederlagen sogar noch tiefer unten drin als der FCN. Mit 19 Punkten belegt Sandhausen vor dem Gastspiel im Max-Morlock-Stadion den letzten Tabellenplatz. Allerdings beträgt der Rückstand zum Club nur drei Zähler. Entsprechend richtungsweisend wird diese Partie für beide Seiten.
Statistisch gesehen spricht einiges für die Nürnberger, die nicht nur den Heimvorteil haben, sondern auch sieben der letzten zehn Vergleiche gewinnen konnten. Darunter da Hinspiel in Sandhausen mit 2:1. Dafür triumphierte der SVS vergangene Saison beim letzten Gastspiel in Nürnberg mit 4:2. Es wird spannend, wer nach dem Trainerwechsel die passende Reaktion zeigen wird.
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