Hat der FC Bayern Florian Wirtz in der Vergangenheit verpasst? Ein hitziger Schlagabtausch zwischen Hasan Salihamidzic und Lothar Matthäus entfacht die Debatte um den Nationalspieler, auch Ex-Trainer Julian Nagelsmann bezieht Stellung.
An der Säbener Straße brodelt mal wieder die Gerüchteküche. Lothar Matthäus und Hasan Salihamidzic streiten sich öffentlich über die Frage: Hat der FC Bayern die Chance verpasst, Florian Wirtz zu verpflichten? TV-Experte Matthäus behauptet, es habe ein „Streitgespräch“ zwischen dem damaligen Bayern-Sportdirektor und Ex-Trainer Hansi Flick gegeben, Salihamidzic weist das entschieden zurück.
„Lothar sollte in seiner Rolle als Experte seine Quellen besser prüfen, bevor er solche unhaltbaren Gerüchte in die Welt setzt“, stellte Salihamidzic in der „Bild“-Zeitung klar. Für ihn sei klar: Es habe nie ein Gespräch mit Flick über Wirtz gegeben und es sei völliger Unsinn, dass die Bayern den jungen Nationalspieler nicht gewollt hätten. Vielmehr habe man die Entwicklung von Wirtz von Jugend an beobachtet. Irgendwann sei aber klar geworden, dass sich der Teenager in Leverkusen weiterentwickeln und sein familiäres Umfeld nicht verlassen wolle. Die Bayern mussten Wirtz ziehen lassen, nachdem dieser Anfang 2020 den Wechsel von Köln nach Leverkusen vorgezogen hatte.
Matthäus hält jedoch an seiner Aussage fest. „Ich weiß mit Sicherheit, dass Hansi den jungen Florian Wirtz schon mit 17 Jahren zu Bayern holen wollte und der Verein diesem Wunsch nicht nachgekommen ist“, sagte der deutsche Rekordnationalspieler bei „Sky“. Für ihn ist klar: Hansi Flick hatte schon früh ein Auge auf das Talent geworfen. Dabei geht es Matthäus nicht darum, Salihamidzic anzugreifen. Vielmehr wolle er betonen, dass Flick ein Trainer sei, der gezielt auf junge Spieler setze, eine Eigenschaft, die er heute auch beim FC Barcelona unter Beweis stelle.
Doch nicht nur Matthäus und Salihamidzic mischen sich in die Diskussion um die verpasste Verpflichtung ein. Auch der damalige Bayern-Trainer Julian Nagelsmann erinnert sich an die Verhandlungen. Im Sommer 2022, als Wirtz nach einem Kreuzbandriss gerade wieder fit war, habe der Verein einen neuen Anlauf genommen. Zu diesem Zeitpunkt sei Wirtz aber bereits ein heißer Name auf dem Markt gewesen und die Forderungen für den 85-Millionen-Mann einfach zu hoch. „Ich habe gemerkt, dass er sehr teuer ist, und so viel Geld hat keiner gefunden“, gab Nagelsmann zu. So zog der FC Bayern schließlich andere Verpflichtungen vor und investierte 140 Millionen Euro in Matthijs de Ligt, Sadio Mane, Mathys Tel und Ryan Gravenberch.
Doch der Schlagabtausch zwischen Matthäus und Salihamidzic scheint an Nagelsmann vorbeizugehen. Der Bundestrainer kommentiert nüchtern: „Ist mir ehrlich gesagt auch egal. Ich weiß nicht, ob man das alles immer so öffentlich austragen muss.“ Fest steht für ihn, dass die Bayern damals ein Auge auf Wirtz geworfen hatten, aber der Zeitpunkt und die finanziellen Forderungen den Deal verhinderten. Wann genau die Münchner das erste Mal Interesse zeigten, wisse er aber auch nicht mehr.
Und während sich die Experten in den Medien darüber streiten, ob und wann die Bayern ihre Chance verpasst haben, bleiben die Verantwortlichen an der Säbener Straße wohl nicht untätig.
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