Three Lions starten mit einem Arbeitssieg gegen Serbien  

Die hochgehandelten Engländer starten mit einem Sieg. Gegen Serbien können die Three Lions aber nur bedingt überzeugen. Slowenien ringt Dänemark ein Remis ab und die Niederlande schlägt Polen.

Mit einem wuchtigen Kopfball brachte Jude Bellingham den seither titellosen Weltmeister von 1966 früh in Führung (13.). Der 20-Jährige von Real Madrid glänzt auch als Zehner, der sich nicht scheut, den Ball aus der eigenen Hälfte zu holen. Damit stiehlt er dem zehn Jahre älteren Harry Kane die Show. Als die Serben nach dem Rückstand besser ins Spiel fanden, verpasste Aleksandar Mitrovic nach einem Fehler von Alexander Trent-Arnold nur knapp das Tor. Danach agierte das englische Team von Trainer Gareth Southgate seltsam passiv.

Nach 44 Toren in 45 Pflichtspielen in der vergangenen Saison kam Harry Kane in der ersten Halbzeit nur zweimal an den Ball. In der 77. Minute prüfte Kane mit seiner ersten starken Aktion Serbiens Torhüter Predrag Rajkovic, der den Ball an die Latte lenkte. Außenseiter Serbien hat mehr vom Spiel und übt vor allem in der Schlussphase enormen Druck auf das Tor von Jordan Pickford aus, der in der 82. Minute gegen Dusan Vlahovic retten muss.

Slowenien mit Remis gegen Dänemark

Dänemark sieht nach einem Tor von Eriksen lange wie der Sieger aus. Nach der Pause werden die Slowenen gefährlicher und haben bei einem abgefälschten Schuss von Janza Glück.

Die Dänen schnüren die Slowenen in Stuttgart von Beginn an tief in der eigenen Hälfte ein, kombinieren gefällig bis zum Strafraum. Für die Führung braucht es allerdings einen weiten Einwurf, den Wolfsburgs Jonas Wind elegant mit der Hacke ablegt. Eriksen vollstreckte aus sieben Metern (17.). Sekunden zuvor hatte der Leipziger Benjamin Sesko (16.) die Slowenen fast aus dem Nichts in Führung gebracht, doch sein Distanzschuss strich um Zentimeter am Winkel vorbei.

In der Folge machte der Außenseiter zu wenig aus seinen vorhandenen Umschaltmomenten, während die Angriffe der Dänen weiterhin allesamt über Eriksen liefen. Dessen scharfe Hereingabe lenkte Jan Mlakar fast ins eigene Tor (28.), dann verzog der Spielmacher selbst mit seinem schwachen linken Fuß deutlich (43.).

Auch nach dem Seitenwechsel lauerte Slowenien trotz des Rückstandes tief gestaffelt auf Konter, die meiste Gefahr entstand nach weiten Einwürfen. Da sich Dänemark mit wenig zielstrebigem Ballbesitzfußball begnügt, plätschert das Spiel weitgehend vor sich hin. Bei der besten Chance der Dänen scheitert Rasmus Höjlund an Jan Oblak (65.), auf der Gegenseite vergeben Adam Gnezda Cerim (67.) und Andraz Sporar (74./81.).

Erik Janza (77.) gelingt schließlich der Ausgleich für die Slowenen, die erst zum zweiten Mal überhaupt und zum ersten Mal seit 2000 wieder bei einer Europameisterschaft dabei sind. Ein abgefälschter Schuss sichert zumindest einen Punkt.

Weghorst rettet Partie für die Niederlande

Chancen haben die Niederlande zu Beginn mehr als genug. Trotzdem halten die Polen bis kurz vor Schluss ein 1:1. Dann kommt Joker Wout Weghorst und dreht die Partie. Wout Weghorst erzielt in der 83. Minute den Siegtreffer, nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung. Adam Buksa hatte die Polen in Führung gebracht (16.), Cody Gakpo das zwischenzeitliche 1:1 erzielt (29.).

Die Polen hatten allerdings als erste Grund zum Jubeln. Lewandowskis Ersatzmann Adam Buksa (16.) schockte die Elftal mit seinem frühen Treffer. Nach einer Ecke steigt Buksa höher als Denzel Dumfries und Virgil van Dijk - und nickt sehenswert ein. Dennoch sind die Niederlande die bessere Mannschaft. Mehr Tempo, mehr Chancen, mehr Ideen - aber sie lassen zu viel liegen. Wie Cody Gakpo (2.), Tijjani Reijnders (9.), van Dijk (20.) oder Memphis Depay (22.).

Doch dann zappelt der Ball doch im Netz: Gakpo (29.) zieht mit ordentlich Wut im Bauch ab, der wuchtige Schuss des Stürmers vom FC Liverpool wird noch abgefälscht - und so hat Polens Keeper Wojciech Szczesny keine Chance. Simons (54.) und Dumfries (70.) haben die nächsten Chancen, doch es bleibt zunächst beim 1:1. Die Polen werden mit der Zeit mutiger, wittern ihre Chance und kommen nun auch zu Möglichkeiten. Nach Weghorsts Treffer muss Oranje-Torwart Bart Verbruggen den Sieg festhalten (89.).

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