Die Polen sind nach 2018 auch 2022 wieder bei der Weltmeisterschaft dabei. Großen Anteil daran hat Robert Lewandowski, der in der Qualifikation siebenmal getroffen hat. Natürlich soll der Barca-Star auch bei der Endrunde in Katar für den Unterschied sorgen.
Es war ein langer und steiniger Weg für die Polen, doch am Ende haben sie es geschafft. Wie vor vier Jahren in Russland sind sie auch 2022 wieder bei der Weltmeisterschaft mit dabei. Damals schied man bereits nach der Gruppenphase aus. Diesmal will man den Sprung in die K.o.-Runde erstmals seit 36 Jahren wieder realisieren. In einer Gruppe mit Argentinien, Saudi-Arabien und Mexiko haben die Polen gute Chancen.
Gruppensieg 9/2
Gruppenqualifikation 10/11
Aus nach der Gruppenphase 4/5
Achtelfinale 6/4
Viertelfinale 8/1
Halbfinale 20/1
Zweiter 50/1
Weltmeister 125/1
Die Polen bekamen es in der WM-Qualifikation in einer Sechsergruppe mit England, Albanien, Ungarn, Andorra und San Marino zu tun. Der Start verlief mit einem 3:3 in Ungarn und dem 1:2 am 3. Spieltag in England eher durchwachsen. Anschließend drehten die Polen auf und holten 16 Punkte aus sechs Spielen. Nur gegen England musste man sich mit einem 1:1 zufriedengeben. AM letzten Spieltag unterlag man daheim mit 1:2 gegen Ungarn, was aber keine Auswirkungen mehr auf die Platzierung hatte. Mit sechs Punkten hinter England und zwei Zählern vor Albanien belegten die Polen den zweiten Platz und mussten so den Umweg über die Playoffs nehmen. Dort hätten die Biało-Czerwoni in der ersten Runde gegen Russland antreten müssen, doch aus bekannten Gründen wurde der Gegner von den Playoffs ausgeschlossen und Polen zog kampflos eine Runde weiter. Im Entscheidungsspiel warteten die Schweden, die sich gegen Tschechien mit 1:0 nach Verlängerung durchsetzen konnten. Polen gewann durch Tore von Robert Lewandowski und Piotr Zielinski mit 2:0 und löste so das WM-Ticket.
Für Polen ist es die neunte Teilnahme an einer Endrunde und die zweite in Folge. Zum ersten Mal war man bereits bei der dritten Austragung 1938 in Frankreich dabei. Die größten Erfolge aber feierte man Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre. Sowohl 1974 in Deutschland als auch 1982 in Spanien erreichte Polen den dritten Platz. 1974 erreichte man nach drei Siegen die zweite Gruppenphase, wurde dort Zweiter hinter Deutschland und besiegte Brasilien im Spiel um Platz 3 mit 1:0. Acht Jahre später in Spanien holte man sich nach fünf ungeschlagenen Spielen zweimal den Gruppensieg, ehe man im Halbfinale mit 0:2 gegen Italien unterlag. Im Spiel um Platz drei besiegte Polen Frankreich mit 3:2. Seitdem war nur noch einmal der Einzug ins Achtelfinale drin.
- 1930 nicht teilgenommen
- 1934 zurückgezogen
- 1938 Achtelfinale
- 1950 nicht teilgenommen
- 1954 zurückgezogen
- 1958 – 1970 nicht qualifiziert
- 1974 3. Platz
- 1978 Zwischenrunde
- 1982 3. Platz
- 1986 Achtelfinale
- 1990 – 1998 nicht qualifiziert
- 2002 – 2006 Gruppenphase
- 2010 – 2014 nicht qualifiziert
- 2018 Gruppenphase
Neben den beiden dritten Plätzen bei Weltmeisterschaften kann man noch vier Teilnahmen an Europameisterschaften zu den Erfolgen Polens zählen. Bemerkenswert dabei ist, dass sie es bis 2008 nicht einmal zu einem Kontinentalturnier geschafft haben. Seitdem sind sie jedoch ununterbrochen dabei. Das bisher beste Resultat erzielten sie 2016 in Frankreich. Dort scheiterten sie erst im Viertelfinale am späteren Europameister Portugal mit 3:5 im Elfmeterschießen. Einen Titel konnten die Polen ebenfalls schon gewinnen. 1972 machten sie sich bei den Olympischen Spielen in München zum Olympiasieger.
Trainer der Nationalmannschaft ist seit Januar 2022 Czeslaw Michniewicz. Der frühere Keeper startete seine Trainerkarriere im Jahr 2001 bei der zweiten Mannschaft von Amica Wronki. Nur zwei Jahre später wechselte er zu Lech Posen, wo er sogleich mit dem polnischen Pokal und dem Supercup die ersten Titel gewinnen konnte. Mit Zaglebie Lubin holte er 2007 die Meisterschaft in Polen. Einen weiteren Titel gewann er 2021 mit Legia Warschau, die er ebenfalls zur Meisterschaft führen konnte. Am 31. Januar folgte er in Polen auf Paulo Sousa als Nationaltrainer. Nachdem seine Premiere gegen Schottland mit einem 1:1-Unentschieden endete, führte er Polen in seinem zweiten Spiel, dem 2:0 über Schweden, zur WM. Sein Vertrag ist vorerst bis nach der WM datiert.
Der Star der Nationalmannschaft ist natürlich Robert Lewandowski. Der Weltfußballer, der im Sommer nach acht erfolgreichen Jahren in München nach Barcelona wechselte, ist mit 128 Länderspielen nicht nur Rekordnationalspieler, sondern mit 78 Toren auch Rekordtorjäger seines Landes. Lewa ist zweifacher Weltfußballer des Jahres, Europas Spieler des Jahres und siebenfacher Torschützenkönig in der Bundesliga. Außerdem war er Torschützenkönig in der EM-Quali 2016 sowie der WM-Quali 2018 und auch beim Triple-Sieg der Bayern in der Champions League 2020.
Di. 22. Nov 2022, 17:00 Uhr MEZ, Doha (Stadium 974)
Mexiko – Polen
Sa. 26. Nov 2022, 14:00 Uhr MEZ, ar-Rayyan (Education City Stadium)
Polen – Saudi-Arabien
Mi. 30. Nov 2022, 20:00 Uhr MEZ, Doha (Stadium 974)
Polen - Argentinien
Mexiko 3 Siege, 2 Unentschieden, 3 Niederlagen
Saudi-Arabien 3 Siege
Argentinien 3 Siege, 2 Unentschieden, 7 Niederlagen
Polen hat eine talentierte Mannschaft, die in dieser Gruppe durchaus ganz oben mitspielen kann. Allerdings sind die Biało-Czerwoni stark von Lewandowski abhängig und dadurch berechenbar. Viel wird davon abhängen, wie man den Angreifer unter Kontrolle hat. Qualitativ sollte es nur gegen Argentinien Probleme geben. Mit Mexiko und Saudi-Arabien sind die Polen mindestens auf Augenhöhe. Daher wäre der zweite Platz in der Gruppe keine Überraschung.
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