Kroatien tritt als amtierender Vizeweltmeister bei der WM in Katar an. Den großen Erfolg von Russland würde man gerne wiederholen, doch das wird nicht einfach. Die Goldene Generation ist in die Jahre gekommen. Erst einmal ist der Fokus ganz auf den Einzug ins Achtelfinale gerichtet.
Kroatien ist bei Weltmeisterschaften immer für eine Überraschung gut. Zwar zählen sie nie zum engsten Kreis der Top-Favoriten, doch wirklich enttäuschend treten die Kroaten ebenfalls nie auf. Wenn es drauf ankommt, sind sie da. So wie vor vier Jahren in Russland, als man erst im Finale an Frankreich scheiterte. Vielleicht klappt es ja diesmal in Katar mit dem ganz großen Wurf. In einer Gruppe mit Belgien, Marokko und Kanada ist das Weiterkommen fest eingeplant.
Gruppensieg 3.50
Gruppenqualifikation 1.57
Aus nach der Gruppenphase 2.25
Achtelfinale 2.37
Viertelfinale 6.50
Halbfinale 15.00
Zweiter 26.00
Weltmeister 51.00
Die Kroaten spielten im Grunde eine recht solide Qualifikation. In der Gruppe H trafen sie auf Russland, die Slowakei, Slowenien, Zypern und Malta. Alles lief sich auf einen Zweikampf mit Russland um den Gruppensieg hinaus. So kam es dann auch. Nach dem Fehlstart in Slowenien (0:1) blieben die Kroaten im weiteren Verlauf der Qualifikation ungeschlagen. Lediglich in Russland (0:0) und daheim gegen die Slowakei (2:2) mussten sie bis zum letzten Spieltag noch Punkte lassen Dann stieg das „Endspiel“ gegen die Sbornaja. Kroatien lag zwei Punkte hinter den Russen und brauchte im Heimspiel in Split zwingend einen Sieg, um den ersten Platz zu übernehmen. Ein Eigentor brachte schließlich die Entscheidung. Kroatien gewann mit 1:0 und zog so doch noch an den Russen vorbei. Durch den Gruppensieg waren sie direkt für Katar qualifiziert.
Die Kroaten sind noch eine relativ junge Nation und haben daher auch noch eine kurze Geschichte bei Weltmeisterschaften. Erst 1998 war man zum ersten Mal an der Qualifikation berechtigt, konnte das Ticket auch umgehend lösen und in Frankreich bis ins Halbfinale vordringen. Am Ende reichte es zum starken dritten Platz. Nicht ganz so erfolgreich lief es zwischen 2002 und 2014. Bei drei Teilnahmen schied man jeweils schon nach der Gruppenphase aus. Den größten Erfolg feierten die Kroaten 2018 in Russland mit dem Einzug ins Finale. Durch ein 2:4 gegen Frankreich wurden die Kockasti Vizeweltmeister.
Bereits zwei Jahre vor der ersten WM-Teilnahme waren die Kroaten bei einer Europameisterschaft dabei. 1996 in England feierten sie ihr Debüt und gleichzeitig das beste Ergebnis bei einer EM-Endrunde überhaupt. Die Kroaten zogen bis ins Viertelfinale ein, scheiterten dort jedoch an Deutschland. Seitdem hat man nur noch eine Europameisterschaft verpasst. 2008 konnte man den Erfolg mit dem Viertelfinal-Einzug wiederholen. Zuletzt schieden die Kroaten zweimal in Folge im Achtelfinale aus. Einen internationalen Titel konnten sie bislang noch nicht gewinnen.
Die kroatische Nationalmannschaft wird seit 2017 von Zlatko Dalic betreut. Dalic war selbst Profi, hat den Sprung in die Auswahl seines Landes jedoch nie geschafft. Als Trainer sammelte er erste Erfahrungen in der kroatischen und albanischen Liga. Im Anschluss zog es ihn nach Saudi-Arabien, wo er die Mannschaften von Al-Faisaly und Al-Hilal in verschiedenen Positionen betreute. Seine letzte Station auf Klubebene führte ihn von 2014 bis 2017 in die Vereinigten Arabischen Emirate zu al Ain Club, mit denen er Meister und Pokalsieger wurde. Unter Dalic wurde Kroatien 2018 Vizeweltmeister und fuhr damit das beste Ergebnis der Verbandsgeschichte ein.
Der Kern der kroatischen Nationalmannschaft ist schon etwas in die Jahre gekommen. Frühere Leistungsträger wie Luka Modric (37), Dejan Lovren (33), Ivan Perisic (33) oder Domagoj Vida (33) sind schon deutlich über 30 Jahre alt. Für sie alle wird es wohl das letzte große Turnier in ihrer Karriere sein. Die Zukunft lastet auf den Schultern von Profis wie Mateo Kovacic und Marcelo Brozovic, die man durchaus zu den Stars der Mannschaft zählen darf. Wertvollster Spieler im Kader ist jedoch Josko Gvardiol von RB Leipzig. Der Innenverteidiger hat seit seinem Wechsel zu den Sachsen eine überragende Entwicklung genommen und seinen Marktwert laut „transfermarkt.de“ von 19 auf 60 Millionen Euro gesteigert. Gvardiol ist in seinem Klub längst Stammspieler und auch bei den Kroaten wird er immer wichtiger. Bei der Weltmeisterschaft könnte Gvardiol endgültig zum internationalen Topstar werden.
Mi. 23. Nov 2022, 11:00 Uhr MEZ, al-Chaur (al-Bayt-Stadion)
Marokko – Kroatien
So. 27. Nov 2022, 17:00 Uhr MEZ, ar-Rayyan (Khalifa International Stadium)
Kroatien – Kanada
Do. 1. Dez 2022, 16:00 Uhr MEZ, ar-Rayyan (Ahmed bin Ali Stadium)
Kroatien - Belgien
Marokko 1 Unentschieden
Kanada –-
Belgien 3 Siege, 2 Unentschieden, 3 Niederlagen
Die Kroaten sind neben Spanien der Top-Favorit auf den Gruppensieg. Siege gegen die Außenseiter aus Marokko und Kanada sind fest eingeplant. Wie weit die Reise führen wird, ist bei den Kroaten schwer vorherzusagen. An guten Tagen können sie jeder Nation Probleme bereiten. Mit etwas Glück könnte wieder der Einzug ins Halbfinale drin sein. Ein Erfolg wäre wohl der Sprung ins Viertelfinale.
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