Swiatek lässt Osorio keine Chance

Iga Swiatek hat sich souverän mit einem Sieg über Camila Osorio für die dritte Runde der Australian Open qualifiziert. Als nächstes winkt der Weltranglisten-Ersten ein Duell mit einer anderen Major-Siegerin. 

Es war das Duell der 21-Jährigen, als sich am dritten Tag der Australian Open Iga Swiatek und Camila Osorio gegenüberstanden. Am Ende aber dauerte das Duell nur eine Stunde und 24 Minuten und Swiatek sicherte sich mit einem 6:2. 6:3 das Ticket für die dritte Runde. „Es war wirklich intensiv und ziemlich körperbetont“, sagte Swiatek nach ihrem Sieg in der Presse. „Ich glaube, es war viel härter, als es das Ergebnis aussagt.“

Swiatek und Osorio kennen sich bereits seit Jugendzeiten, hatten sie doch in etwa gleichzeitig ihre Karrieren gestartet. Im Jahr nach Swiateks Sieg bei den Junioren-Wimbledon 2018 gewann Osorio 2019 die US Open der Juniorinnen und seinerzeit zur Nummer eins auf. Nun haben sich die Vorzeichen geändert, wenngleich Osorio bereits auf der Tour erfolgreich war. Sie gewann vor zwei Jahren in Bogota und erreichte seither zwei weitere Finals. Im letzten Jahr erlebte sie ihr Karrierehoch, als sie zur Nummer 33 der Welt aufstieg.

Am Mittwoch konnte Osorio dank ihrer Fähigkeiten, Ballwechsel zu verlängern und die Richtung des Balls auf der Linie zu ändern, in einer Reihe von engen Spielen mit der Nummer eins der Welt mithalten. Osorio breakte Swiatek sogar dreimal, unter anderem als die Polin beim Stand von 6:2, 5:1 zum Match aufschlug. Doch am Ende war das Power-Spiel von Swiatek, das sie an die Spitze der Weltrangliste geführt hat, der entscheidende Faktor. Swiatek nutzte ihre Vorhand sehr effektiv und gewann 13 Ballwechsel.

Swiatek gewann auch 64 Prozent der Punkte, wenn sie Osorios ersten Aufschlag zurückbrachte. Eine noch bessere Erfolgsquote als beim zweiten Aufschlag von Osorio. „Ich weiß, dass Osorio bis zum Ende kämpfen wird und dass sie nichts verschenken wird“, sagte Swiatek. „Sie hat auch einige gute Entscheidungen getroffen. Ich bin ziemlich glücklich, dass ich solide war, und das ist das Wichtigste für mich.“ 

Swiatek ist bei Grand Slams ohnehin eine Klasse für sich. Am Mittwoch gewann sie ihr zwölftes Zweitrundenmatch in Folge bei einem Major. Swiatek hat seit den US Open 2019 nicht mehr vor der dritten Runde eines Majors verloren. Sie hat nun 53 ersten 65 Grand-Slam-Hauptrunden-Einzelspiele gewonnen. Zuvor hatten bislang nur sechs Spielerinnen mehr Siege nach ihren ersten 65 Grand-Slam-Duellen und zwar Margaret Court, Monica Seles, Chris Evert, Martina Hingis, Billie Jean King und Tracy Austin. 

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Swiatek könnte in ihrem nächsten Match auf eine andere Grand-Slam-Siegerin treffen. Die an Nummer eins gesetzte Spielerin erwartet die Gewinnerin der Zweitrundenpartie zwischen der US-Open-Siegerin von 2019 Bianca Andreescu und der Qualifikantin Cristina Bucsa. 

Was:	Australian Open 2023
Wann:	08.01.2023 – 29.01.2023
Wo:	Melbourne, Australien
TV/Stream:	Eurosport, Sky
Quoten Herren:	Swiatek 2.87, Pegula 8.00, Sabalenka 9.00

Sollte Swiatek auf Andreescu treffen, sollte sie ihr stählernes Auftreten und ihre Durchsetzungskraft so gut wie möglich beibehalten. Dann könnte sie es mit einer Spielerin wie Andreescu aufnehmen, die ebenfalls mit einem kometenhaften Aufstieg zu einem Major-Titel berühmt geworden ist und ebenfalls auf eine aggressive und selbstbewusste Spielweise setzt. Swiatek kann sich auf die Tatsache stützen, dass sie Andreescu in ihrem einzigen vorherigen Aufeinandertreffen auf Tour-Ebene geschlagen hat, einem 7:6(2), 6:0-Sieg im letztjährigen Viertelfinale von Rom auf Sand.

„Ich erinnere mich, dass es in Rom unser einziges Match auf der WTA-Tour war“, sagte Swiatek über Andreescu. „Wir haben ein paar Mal bei den Juniorinnen gespielt. Lehm ist anders, vor allem in Rom, wo es wirklich der langsamste Belag auf der Tour ist. Es ist schön, dass ich ein bisschen weiß, wie sie spielt, und ich weiß, wie sich ihr Ball auf meinem Schläger anfühlt. Aber es gibt nicht viele taktische Dinge, die ich aus diesem Match mitnehmen kann. Wir werden uns vorbereiten, als ob wir ein neues Kapitel aufschlagen würden.“

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