Jan-Lennard Struff hat beim ATP-Turnier in Hamburg sein Auftaktspiel vergeigt. Der Warsteiner unterlag in der ersten Runde dem an Nummer sieben gesetzten Russen Karen Khachanov 6:3, 3:6, 6:7. Dabei vergab Struff bei einer 6:5-Führung im dritten Satz ganze zwei Matchbälle.
Auch die deutschen Talente erlebten keinen gelungenen Auftakt. Der erst 18 Jahre alte Hans Rehberg aus München musste sich gegen Jozef Kovalik mit 6:3, 5:7, 1:6 geschlagen geben. Marko Topo absolvierte eine erfolgreiche Qualifikation, unterlag aber im Spiel ums Achtelfinale ebenfalls. Der 585. der Weltrangliste, der erst seit diesem Sommer für Deutschland und nicht mehr für Serbien spielt, unterlag dem Slowaken Alex Molcan 5:7, 3:6. Spielfrei hatten zunächst Daniel Altmaier (Kempen) und Nicola Kuhn (Ludwigshafen), der es zum Auftakt mit dem Topfavoriten Carlos Alcaraz (Spanien) zu tun bekommt.
Mit Alacarz bekommt es Kuhn mit dem Weltranglisten-Sechsten zu tun. Und das, obwohl der Spanier gerade einmal 19 Jahre alt ist. Alacarz wird bereits jetzt als legitimier Nachfolger von Rafael Nadal gehandelt. Warum das so ist, das will er in Hamburg beweisen. Alcaraz ist am Rothenbaum topgesetzt und hat damit mit 8/11 beste Chancen das Turnier zu gewinnen.
„Ich bin gut drauf, fühle mich gut; aber der Wechsel vom Rasen in Wimbledon auf den Sand hier ist nicht so einfach“, so der „Himmelsstürmer“, der für viele dabei ist, die Tenniswelt aus den Angeln zu heben. Beim Turnier in Wimbledon war für Alcaraz im Achtelfinale Endstation. Dabei zeigte er durchaus eine gute Leistung, obwohl er zuvor kaum Erfahrung auf Rasen sammeln konnte. Sand aber liegt ihm ohnehin mehr und so dürfen sich die Zuschauer auf krachende Grundschläge mit seiner rechten Vorhand und eine beidhändige Rückhand freuen. „Ich will mutig und aggressiv sein“, sagte er im Gespräch auf der Anlage an der Hallerstraße. Abwarten und die Bälle nur defensiv übers Netz returnieren sei seine Sache nicht. „Wenn ich verliere, dann nicht, weil ich zu passiv war.“
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Nun wartet zunächst Wildcard-Besitzer Kuhn auf Alcaraz. Der 22-Jährige überstand in Wimbledon die Qualifikation, in Hamburg aber bislang noch kein Spie gewonnen hat. Ein leichter Auftakt für den Favoriten, möchte man meinen. Doch so ganz leicht dürfte der Auftakt für den Spanier dennoch nicht werden.
Sein Weg aber zeigt steil nach oben. Turniersiege in Rio und Miami sowie eine Halbfinalteilnahme in Indian Wels brachten ihm bereits zu Beginn der Saison einen Platz in den Top 20. Mit seinem Turniersieg in Barcelona sicherte er sich einen Platz in den Top Ten. Und das als jüngster Spieler seit Nadal, der diese Bestleistung im Jahr 2005 ebenfalls durch einen Turniersieg in Barcelona geschafft hatte. Beim Masters in Madrid triumphierte Alcaraz schließlich im Endspiel gegen den Hamburger Alexander Zverev, der am Rothenbaum in diesem Jahr wegen seiner schweren Fußverletzung fehlt, und holte im fünften Finale seiner Karriere den fünften Titel. Dass er zuvor Nadal und Novak Djokovic nacheinander besiegt hatte, sei der Vollständigkeit halber auch noch erwähnt.
Unterdessen beendete Lorenzo Musetti in Hamburg seine seit Mai andauernde Negativserie. Der Italiener, der auf höchster Ebene zuletzt sechs Matches in Folge verloren hatte, schlug Dusan Lajovic nach der Abwehr von zwei Matchbällen mit 6:7 (4), 7:6 (4), 6:3. Zudem nahm Alejandro Davidovich Fokina mit Botic van de Zandschulp die Nummer fünf des Turniers in zwei Sätzen aus dem Turnier.
Dominic Thiem zieht das ATP-Turnier in Gstaad dem in Hamburg vor, um weiter Matchpraxis zu sammeln. Und sich vor allem in der Höhenlage des Schweizer Ortes (1.050 Meter) auf Kitzbühel (762 Meter) vorzubereiten, wo er die Woche darauf aufschlägt, sein dortiges Erstrundenspiel wird als Abendsession am 26. Juli angesetzt. Zunächst gilt es aber für Thiem, schöne Erinnerungen aufzufrischen. 2015 war es, als er bei seinem zweiten Antreten in Gstaad den Titel holte. Und damit mit zwei Turniersiegen im Schlepptau nach Kitzbühel anreiste, denn in der Woche vor Gstaad hatte der damals 21-Jährige in Umag triumphiert. Zum Auftakt trifft er auf Hugo Gaston. Der Franzose brachte Thiem 2020 im Achtelfinale von Gstaad an den Rand der Verzweiflung. Thiem siegte, aber ließ viele Kräfte und verlor das nächste Spiel gegen Diego Schwartzman.
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