Es gibt Tage, an denen Radsport zum Überlebenskampf wird. Schnee, Regen und ein brutaler Schlussanstieg. Die Königsetappe von Paris-Nizza hatte alles, was Radprofis hassen und Zuschauer lieben.
Am Ende triumphierte Michael Storer (Tudor Pro Cycling) vor Mauro Schmid (Jayco - AlUla), während Florian Lipowitz (Red Bull - Bora - hansgrohe) dem Gesamtführenden Matteo Jorgenson drei Sekunden abnahm.
Die 7. Etappe von Paris-Nizza war auf knackige 109 Kilometer verkürzt worden, was sie aber nicht leichter machte. Von Beginn an ging es heiß her: Die Attacken überschlugen sich, ehe sich am ersten Anstieg des Tages eine Ausreißergruppe bildete.
Julian Alaphilippe, Stefan Küng, Georg Steinhauser und eben Storer setzten sich mit elf weiteren Fahrern ab und fuhren gemeinsam in die Berge.Hinten im Feld hielten Visma - Lease a Bike, Lidl-Trek und UAE Emirates das Tempo hoch. Schließlich war Storer als 13. der Gesamtwertung ein ernstzunehmender Gegner für Jorgenson in Gelb. Der Abstand wuchs aber nie über 3:20 Minuten, man wollte es offenbar spannend halten.
Richtig bitter wurde es 50 Kilometer vor dem Ziel, als Mads Skjelmose unglücklich auf einer Verkehrsinsel hängen blieb und das Rennen mit einer Fahrt ins Krankenhaus beendete. Auch Florian Lipowitz landete unsanft auf der Straße, rappelte sich aber wieder auf, mit blutendem Oberschenkel, aber ungebrochenem Kampfgeist. Unterdessen verabschiedeten sich weitere Fahrer von der Tour: Alexander Kristoff, Jefferson Cepeda und Anthony Turgis sagten im strömenden Regen „merci et au revoir“.
Julian Alaphilippe, wahrscheinlich der heimliche Regisseur dieser Etappe, hatte irgendwann genug von seinen eigenen Ambitionen und arbeitete stattdessen für seinen Teamkollegen Storer. Er verschaffte den Ausreißern den nötigen Puffer, um die Nachführarbeit von Jorgensons Team zu kontern. Der Australier bedankte sich auf seine Weise: mit einer Attacke im Schlussanstieg nach Auron.
Steinhauser, der bis dahin stark gefahren war, musste abreißen lassen. Schmid konnte Storers Tempo noch kurz mitgehen, doch drei Kilometer vor dem Ziel war auch er am Limit. Der von allen Ketten befreite Storer zog davon und holte sich mit 19 Sekunden Vorsprung den Tagessieg. Dahinter trudelten Schmid, Steinhauser und einige weitere Helden des Tages ein, alle nass, erschöpft, aber immerhin im Ziel.
Jorgenson konnte sein Gelbes Trikot verteidigen, doch Lipowitz nahm ihm im Sprint drei Sekunden ab. Mit nur 37 Sekunden Rückstand auf den Gesamtführenden geht der Deutsche in den Schlusstag rund um Nizza. Bleibt die Frage: Geht da noch was? Antwort morgen.
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