Fußball, in den Vereinigten Staaten als "Soccer" bekannt, hat eine lange, aber oft unterschätzte Geschichte. Inzwischen gehört die Sportart zu den am schnellsten wachsenden Disziplinen im US-Sport. Doch wie kam es dazu? Welche Struktur hat die Liga? Und welche Stars prägen das Bild von Soccer in den USA? Hier ein Überblick.
Obwohl erste organisierte Spiele bereits im 19. Jahrhundert stattfanden, gelang es dem Fußball über Jahrzehnte nicht, sich gegen Football, Baseball oder Basketball zu behaupten. Die North American Soccer League (NASL), in der Stars wie Pelé oder Franz Beckenbauer spielten, hatte in den 1970ern große Namen, aber keine wirtschaftliche Nachhaltigkeit. 1984 stellte sie den Spielbetrieb ein.
Ein Wendepunkt war die Vergabe der Weltmeisterschaft 1994 an die USA. In deren Folge wurde 1993 die Major League Soccer (MLS) gegründet, die 1996 ihren Spielbetrieb aufnahm. Damit begann die moderne Phase des US-Fußballs. Die MLS zählt mittlerweile 30 Teams, darunter drei kanadische. Die Zuschauerzahlen steigen, viele Stadien sind ausverkauft, und die Einschaltquoten wachsen stetig. Besonders in urbanen Regionen wie New York, Los Angeles, Atlanta oder Miami boomt der Sport.
Die Liga ist in zwei Conferences (Eastern und Western) aufgeteilt. Jedes Team absolviert 34 Spiele pro Saison. Am Ende qualifizieren sich die besten Teams für die Playoffs. Diese K.o.-Runde endet mit dem sogenannten MLS Cup, dem Finale um die Meisterschaft. Anders als in Europa entscheidet also nicht die reguläre Saison, sondern die Playoffs über den Titelgewinn. Zusätzlich wird der Supporters' Shield an das punktbeste Team der regulären Saison vergeben. Auch die Teilnahme an internationalen Wettbewerben wie der CONCACAF Champions Cup oder dem Leagues Cup (mit mexikanischen Teams) ist möglich.
Einige der größten Namen des internationalen Fußballs haben seit der Gründung der MLS in der Liga gespielt und ihr Ansehen gesteigert. David Beckham war der erste große internationale Star, der 2007 zu LA Galaxy wechselte. Sein Transfer sorgte weltweit für Aufsehen und legte den Grundstein für viele weitere prominente Verpflichtungen. Thierry Henry brachte ab 2010 bei den New York Red Bulls seine Erfahrung aus der Premier League ein und wurde zum Gesicht des Klubs.
Zlatan Ibrahimović sorgte mit spektakulären Treffern und provokanten Aussagen zwischen 2018 und 2020 bei LA Galaxy für weltweite Aufmerksamkeit. Seit 2023 spielt Lionel Messi bei Inter Miami und gewann gleich in seinem ersten Jahr den Leagues Cup. Seine Ankunft setzte neue Maßstäbe für Popularität und Zuschauerinteresse in der Liga. Auch US-Spieler wie Landon Donovan oder Clint Dempsey prägten die Liga über viele Jahre und trugen maßgeblich zur Entwicklung des Fußballs im eigenen Land bei.
LA Galaxy gilt als einer der traditionsreichsten Klubs der MLS und konnte bereits sechs Meistertitel feiern. Der Verein war lange das Aushängeschild der Liga und zog mit Namen wie Beckham oder Donovan große Aufmerksamkeit auf sich. Die Seattle Sounders zeichnen sich durch hohe Zuschauerzahlen, eine starke Fangemeinde und Erfolge in der Meisterschaft aus. Auch international konnten sie mit dem Sieg in der CONCACAF Champions League 2022 Akzente setzen. Atlanta United, gegründet 2014, gewann bereits 2018 den MLS Cup und zählt heute zu den publikumsstärksten Vereinen der Liga. Mit einem modernen Stadion und einer klaren sportlichen Vision hat sich der Klub schnell etabliert.
Soccer ist in den USA auf dem Vormarsch. Mit einer stabilen Liga, wachsender Fanbasis und der bevorstehenden Weltmeisterschaft 2026 (zusammen mit Kanada und Mexiko) sind die Voraussetzungen geschaffen, um den Fußball endgültig im Mainstream zu verankern. Die kommenden Jahre könnten entscheidend sein, ob aus einem wachsenden Markt eine echte Fußballnation wird.
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