In der letzten Woche des Jahres ist der Ski-Weltcup der Damen zum 14. Mal zu Gast im niederösterreichischen Semmering. Auch in diesem Jahr stehen drei Technikrennen auf dem Programm.
Es ist das Comeback nach einem Jahr Pause. Und dieses soll den Zuschauern in Erinnerung bleiben. Beim letzten Weltcup in Semmering, 2020, musste das Rennen zur Halbzeit abgebrochen werden. Starker Wind machte eine Fortsetzung des 2. Riesenslalom-Laufs schier unmöglich. Zwar wurde der Slalom am darauffolgenden Tag abgehalten, allerdings ohne Zuschauer.
Schon 2014 musste der Weltcup aufgrund mieser Witterungsbedingungen im rund 500 Kilometer entfernten Kühtai in Tirol abgehalten werden. In diesem Jahr soll nun alles passen. Drei Wettbewerbe in zwei Disziplinen stehen auf dem Programm. Dem Riesenslalom und Slalom wurde ein zusätzlicher Riesenslalom hinzugefügt. Jener, welcher beim Saison-Opening in Sölden nicht hatte stattfinden können.
Mikaela Shiffrin geht mit einer Quote von 2.75 am Dienstag also absolute Topfavoritin im Slalom an den Start. Der Erfolg der US-Amerikanerin in Semmering ist fast schon vorprogrammiert. Im Winter 2016/17 fuhr sie dort zum Triple. Innerhalb von zwei Stunden gewann sie zwei Riesenslaloms und einen Slalom. In der übernächsten Rennzeit wiederholte sie ihren Erfolg. Im letzten Rennen, 2020, wurde sie Dritte. Ihre Erfolge in Semmering können sich sehen lassen. Bei ganzen acht Starts gewann sie dort insgesamt viermal und schaffte einen weiteren Podestplatz.
Hinzu kommt, dass Shiffrin gerade in sich zu ruhen scheint. Sie führt nicht nur im Gesamtweltcup, sondern gewann in dieser Saison 33 Prozent aller Rennen, die sie bestritt. Zuerst die beiden Slaloms im finnischen Levi und zuletzt den Super-G in St. Mortiz in der Schweiz. „Ich fühle mich super. Ich habe wieder gelernt, die Ski immer abwärts zu stellen. Nun will ich mich am Semmering auch im Riesenslalom steigern. Und ich will mal schauen, ob ich Wendy im Slalom gefährlich werden kann“, so die US-Amerikanerin.
Zuletzt war ihre Landsfrau Wendy Holdener zweimal stärker, sowohl beim Heimrennen in Killington als auch im italienischen Sestriere. Dadurch liegen beide im Kampf um die Disziplinen-Kristallkugel mit 325 Punkten gleichauf. Das dominierende Thema aber sind vielmehr Shiffrins mittlerweile 77 Weltcupsiege. Sie liegt noch fünf Siege hinter der Lindsey Vonn und neun hinter der Bestmarke des legenden Ingemar Stenmark. Shiffrin kann beide Marken in dieser Saison knacken.
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Weniger erfolgreich verläuft die Saison hingegen für Lena Dürr. Dabei hatte die Deutsche bei den vier Slalomrennen stets eine gute Ausgangsposition. Mit 21.00 stehen ihre Chancen auch für den Slalom am Dienstag unter einem guten Stern. Schließlich kann sie sich durchaus mit den beiden großen Namen Shiffrin und Holdener messen. Doch der Unterschied ist, die beiden US-Damen liefern stetig gute Ergebnisse ab, und zwar in beiden Läufen. Um nun endlich den ersten Sieg einzufahren, braucht die 31-Jährige zwei perfekte Läufe. Schließlich geht es mittlerweile auch im Slalom um Hundertstel. Das ist auch der Grund, weswegen sich Dürr in dieser Saison zweimal auf dem vierten Rang wiederfand, um damit knapp am Podium vorbei. Bei den Slaloms in Levi war sie nach dem ersten Durchgang einmal Erste und einmal Zweite. Im zweiten Lauf, lieferte sie jeweils nicht ab und fiele zweimal auf den vierten Rang zurück.
Auch jüngst in Sestriere lag sie zur Halbzeit auf Rang vier und damit eigentlich auf einem guten Rang für den zweiten Durchgang. Am Ende kam sie aber nur auf den achten Platz und erlebte den nächsten Rückschlag. Bislang haben tatsächlich Nuancen Dürrs ersten Weltcupsieg verhindert. Vielleicht aber klappt es endlich auf dem Zauberberg damit, wie der Hang in Niederösterreich genannt wird.
Michelle Gisin feierte 2020 ihren bislang ersten Weltcup-Sieg in Semmering. Die Schweizerin setzte sich seinerzeit im Nachtrennen sensationell mit elf Hundertsteln Vorsprung durch. Damit siegte sie genau dort, wo sie 2012 ihre ersten Gehversuche im Weltcup gemacht hatte.
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