Alexander Zverev kommt als frisch gebackener München-Champion in die Caja Magica, doch die Auslosung für das ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid meint es alles andere als gut mit ihm. Ein Hürdenlauf deluxe wartet.
Manchmal ist Tennis wie ein Abenteuerfilm. Da schlägt man in München noch seine Finalbälle und strahlt mit dem weiß-blauen Himmel um die Wette und keine 48 Stunden später wirft einem das Schicksal in Madrid eine Auslosung vor die Füße, die aussieht wie ein gut gewürzter Paella-Teller: voll, heiß und mit allem Drum und Dran. Alexander Zverev muss beim Sandplatz-Spektakel in der spanischen Hauptstadt von Beginn an auf Betriebstemperatur sein, sonst wird es nichts mit dem dritten Titel in der Caja Magica.
Zwar hat der Hamburger zum Auftakt ein Freilos, klingt gemütlich, ist es aber nicht, denn gleich danach wartet mit Roberto Bautista Agut oder Jaume Munar der erste Heimvorteil. Beide sind dafür bekannt, den Sandplatz nicht nur zu bespielen, sondern ihn zu beackern wie ein Winzer im Frühling.
Und als wäre das noch nicht genug, könnte in der dritten Runde der nächste Lokalmatador auftauchen: Alejandro Davidovich Fokina. Der spielt in diesem Jahr nicht nur mit einer beeindruckenden Lockerheit, sondern auch mit Ergebnissen, die ihn im Rennen um die Turin-Tickets auf Platz zehn katapultiert haben. Zverev wird sich also strecken müssen und zwar ordentlich.
Sollte er das Achtelfinale erreichen, könnte dort ein alter Bekannter warten: Francisco Cerundolo. Der Argentinier war es auch, der Zverev im vergangenen Jahr im Achtelfinale glatt in zwei Sätzen die Grenzen aufzeigte. Oder es könnte Arthur Fils sein, jung, wild und mit ordentlich Dampf in der Vorhand.
Im Viertelfinale könnten dann Namen wie Andrey Rublev, Ben Shelton oder Jakub Mensik aufschlagen, allesamt nicht dafür bekannt, Gastgeschenke zu verteilen. Rublev ist Titelverteidiger, Shelton gerade erst Finalist in München und Mensik hat in Miami gezeigt, dass er nicht nur surfen, sondern auch richtig gut Tennis spielen kann.
Während sich Zverev also durch die obere Turnierhälfte kämpft, bahnt sich unten ein mögliches Halbfinale der Superlative an. Carlos Alcaraz und Novak Djokovic, der eine das spanische Wunderkind, der andere der große Dauerchampion, sind auf Kollisionskurs. Alcaraz, leicht angeschlagen vom Finale in Barcelona, trifft in der zweiten Runde auf Zizou Bergs oder Yoshihito Nishioka. Danach könnte Jiri Lehecka warten, bevor mit Alex de Minaur ein potenziell harter Gegner im Viertelfinale wartet.
Djokovic, der zuletzt 2022 in Madrid aufschlug, kehrt zurück und bekommt es zum Auftakt mit Matteo Arnaldi oder einem Qualifikanten zu tun. Spätestens im Viertelfinale dürfte es aber spannend werden, wenn Jack Draper oder der 17-jährige Joao Fonseca dazwischenfunken. Der eine mit einem Schlagrepertoire zum Zungenschnalzen, der andere mit jugendlicher Unbekümmertheit und brasilianischem Rhythmus im Arm.
Auch Taylor Fritz und Holger Rune sind in der oberen Hälfte vertreten, wobei der Däne gleich mit einem Klassiker ins Turnier startet: Er spielt gegen den Sieger aus Flavio Cobolli und Fabian Marozsan. Möglicher Drittrundengegner: Sebastian Ofner, der Österreicher, der mit Protected Ranking und viel Hoffnung im Gepäck anreist.
Das Turnier in Madrid hat alles, was ein echtes Tennisspektakel braucht, klangvolle Namen, spannende Paarungen und einen Zverev, der auf dem Weg zum Pokal ein wahres Minenfeld durchqueren muss. Bleibt nur die Frage: Siesta oder Fiesta?
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