Der FC St. Pauli wollte eigentlich um den Aufstieg mitreden, doch nach 17 Spieltagen belegen die Kiez-Kicker nur aufgrund des Torverhältnisses keinen direkten Abstiegsrang. Nun hat die Vereinsführung die Konsequenzen gezogen und sich von Trainer Timo Schultz getrennt.
Letzte Saison war der FC St. Pauli nah dran an der Rückkehr in die Bundesliga. Unter Timo Schultz lagen die Kiez-Kicker am 27. Spieltag noch auf dem 1. Tabellenplatz. Durch einen schwachen Endspurt mit nur einem Sieg aus den darauffolgenden sieben Spielen wurde der Aufstieg doch noch verpasst. Den Abwärtstrend hat der FC St. Pauli mit in die neue Saison genommen. Nach dem Ende der Hinrunde ist nach lediglich drei Siegen nicht mehr als der 15. Tabellenplatz drin. Nun hat der Verein die Konsequenzen aus der sportlichen Entwicklung gezogen und Cheftrainer Timo Schultz mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Mit ihm musste auch sein Co-Trainer Loic Favé gehen. Das war das Ergebnis einer internen Analyse der vergangenen zwölf Monate. Mit einem neuen Trainer will man nun in der Rückrunde im neuen Jahr wieder angreifen.
Die Entlassung von Schultz hat man sich nicht leicht gemacht. Der 45-Jährige ist ein echtes Urgestein. Seit 2005 war er für den Klub aus Hamburg in diversen Funktionen aktiv. Zunächst als Spieler, dann als Co-Trainer, Jugendtrainer und seit Juli 2020 als Cheftrainer. Dennoch war die Trennung zum jetzigen Zeitpunkt notwendig, wie Vereinspräsident Oke Göttlich und Sportchef Andreas Bornemann erklärten. „Wir haben die vergangenen Monate intensiv analysiert sowie diskutiert und sehen uns leider gezwungen, nun zu handeln“, sagte Bornemann. Göttlich fügte hinzu: „Wir müssen das Gesamtwohl des FC St. Pauli immer im Blick haben – und unsere sportliche Bilanz im Kalenderjahr 2022 ist die eines Absteigers. Das muss sich umgehend und nachhaltig ändern, damit wir alle Maßnahmen ergreifen, um die Klasse zu halten.“
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Man habe die Situation gründlich analysiert, sei jedoch nicht zur Überzeugung gekommen, dass es unter Schultz noch einmal eine Wende geben könne. Die sportlichen Probleme waren einfach zu groß. Darunter nannte Bornemann die „fatale Auswärtsschwäche, eine fehlende Balance zwischen Defensive und Offensive, mangelnde Weiterentwicklung, aber auch die fehlende Fähigkeit, Spiele nach Rückstand zu drehen“ als Gründe für das Aus von Schultz. Seit Oktober 2021 konnten die Kiez-Kicker ein Spiel mehr nach Rückstand gewinnen und in fremden Stadien hat es in der laufenden Saison ebenfalls noch nicht zu einem Sieg gereicht. „Die lange Winterpause ist der richtige Moment, um die Weichen für eine erfolgreiche Rückrunde zu stellen“, so Bornemann weiter.
Während sich die Vereinsführung nach einem neuen Cheftrainer umschaut, wird der bisherige Co-Trainer Fabian Hürzeler die Mannschaft leiten. Bis zum Januar will man dann Klarheit, in welcher Konstellation man die Hinrunde bestreiten wird. Der FC St. Pauli nimmt am 9. Dezember seinen Trainingsbetrieb wieder auf. Anfang Januar geht es ins Trainingslager nach Spanien. Die Rückrunde beginnt für St. Pauli am 29. Januar mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg und vielleicht mit dem ersten Sieg in der Ferne. Gegen die ebenfalls kriselnden Franken feierten die Norddeutschen mit dem 3:2 im eigenen Stadion den idealen Einstand in die neue Saison.
Vielleicht kann man nach einer starken Rückrunde doch noch irgendwie in den Aufstiegskampf eingreifen. Der Rückstand zum dritten Tabellenplatz beträgt 16 Punkte. Sollte es St. Pauli trotzdem gelingen, diese Lücke zu schließen und in die Bundesliga aufzusteigen, gibt es nach der Hälfte der Saison eine Quote von 34.00. Die Top-Favoriten sind natürlich der SV Darmstadt (1.61), der Hamburger SV (1.61), der 1. FC Heidenheim (3.50), der SC Paderborn (5.00), Hannover 96 (5.00) und Fortuna Düsseldorf (5.00).
Darmstadt belegt mit zehn Siegen, nur einer Niederlage und 36 Punkten den ersten Tabellenplatz. Der HSV folgt mit 34 Zählern knapp dahinter auf Rang zwei. Der dritte Platz geht mit 33 Punkten an Heidenheim. Hannover (28 Punkte), Düsseldorf (26) und Paderborn (26) müssen noch einen Gang nach oben schalten, um die Top-Drei in der Tabelle noch abzufangen. Für den FC St. Pauli sollte es in erster Linie darum gehen, so früh wie möglich den Klassenerhalt klarzumachen. Erst dann kann man sich neue Ziele setzen.
Nach der Partie in Nürnberg hat St. Pauli zwei Heimspiele gegen Hannover und Kaiserslautern zu absolvieren. Es folgen die Begegnungen in Magdeburg und daheim gegen Rostock. Das Derby gegen den HSV steigt am 23. April im Volksparkstadion. Im Hinspiel feierte St. Pauli am Millerntor einen klaren 3:0-Erfolg. Es war eines der wenigen Highlights in dieser Saison.
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