Nach den Highspeed-Hartplätzen von Indian Wells und Miami wird es jetzt erdiger, die Sandplatz-Saison beginnt. Und wie! In Charleston, beim ersten WTA-500-Sandturnier des Jahres, trifft sich die Tenniselite auf grünem Sand.
Das Teilnehmerfeld? Hochkarätig. Mit Jessica Pegula, Madison Keys, Zheng Qinwen und Lokalmatadorin Emma Navarro sind vier Top-10-Spielerinnen am Start. Die 16 gesetzten Spielerinnen erhalten für die zweite Runde eine Wildcard und müssen sich erst später die Finger schmutzig machen.
Jessica Pegula kommt mit ordentlich Dampf nach Charleston. In Miami stand sie erst kürzlich im Finale, wo sie sich der aktuellen Nummer eins Aryna Sabalenka geschlagen geben musste. Und Charleston? Für Pegula ein bekanntes Pflaster. Schon 2011 mischte sie hier als Qualifikantin mit, damals noch auf Platz 528 der Weltrangliste. In den letzten beiden Jahren lief es richtig gut, zweimal Halbfinale.
Madison Keys erlebt das Jahr ihres Lebens. Nach ihrem ersten Grand-Slam-Titel in Australien (im Finale gegen Sabalenka) war sie kaum noch zu stoppen, bis eben jene Sabalenka in Indian Wells ihre 16-jährige Siegesserie beendete. Charleston ist für Keys fast wie ein zweites Wohnzimmer: Sie ist zum zwölften Mal dabei und gewann das Turnier 2019. 20 Siege und zehn Niederlagen sprechen eine deutliche Sprache.
Zheng Qinwen hat hier noch nicht viel erlebt, ein Ausscheiden in der zweiten Runde 2022, das war’s. Doch wer Zheng auf Sand unterschätzt, macht einen Fehler. In Rom erreichte sie im vergangenen Jahr das Viertelfinale, bei den French Open immerhin die dritte Runde. Nach einem eher holprigen Start in dieses Jahr zeigte sie in Indian Wells und Miami mit Viertelfinaleinzügen, dass sie sich warm gespielt hat.
Emma Navarro kennt den Court wie kaum eine andere - schließlich ist sie in Charleston aufgewachsen. 2019 war sie als Wildcard-Spielerin dabei, mittlerweile zählt sie zu den großen Namen. Mit 54 Siegen und 24 Niederlagen in der vergangenen Saison wurde sie zur „Most Improved Player“ gewählt. Auch bei den French Open machte sie auf sich aufmerksam: Achtelfinale, Siege gegen Sara Errani und Keys, dann das Aus gegen Sabalenka.
Daria Kasatkina liebt Charleston fast so sehr wie Kängurus, denn zum ersten Mal startet sie hier unter australischer Flagge. 2017 gewann sie das Turnier, im vergangenen Jahr stand sie im Finale. Ihr Matchverhältnis? 18:4. Keine schlechte Bilanz.
Die Außenseiterinnen und Geschichten am Rande Und dann sind da noch die Überraschungskandidatinnen. Danielle Collins zum Beispiel, die im vergangenen Jahr in Miami und Charleston die beiden größten Titel ihrer Karriere holte und bei jedem Turnier sechs Spiele in Folge gewann. In Charleston schlug sie Jabeur, Badosa, Stephens, Mertens, Sakkari und Kasatkina. Nur gegen Jabeur musste sie über drei Sätze gehen. In diesem Jahr lief es bisher durchwachsen (5:4), aber Charleston könnte für sie der Wendepunkt werden.
Ein besonderes Lob verdient auch die Ü35-Fraktion: Bethanie Mattek-Sands (40) und Zhang Shuai (36) lieferten sich in der Qualifikation ein heißes Duell. Beide sind noch unter den Top 25 der Doppel-Rangliste, doch in diesem Match hatte Zhang das bessere Ende für sich - nach knapp zwei Stunden siegte sie mit 4:6, 7:5, 6:1. Auch Iryna Shymanovich und Katherine Sebov schafften über die Qualifikation den Sprung ins Hauptfeld und dürfen sich nun mit den großen Namen messen.
Charleston verspricht also beste Unterhaltung: Ein Mix aus Wildcards, Lokalmatadorinnen und den ganz Großen, dazu die unvergleichliche Atmosphäre auf grünem Sand. Die Sandplatzsaison ist eröffnet und könnte kaum besser beginnen.
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