Die neue Saison der 2. Bundesliga steht in den Startlöchern. Im vierten Teil unserer Serie werfen wir einen Blick auf den 1. FC Magdeburg, den 1. FC Nürnberg und Aufsteiger VfL Osnabrück.
Die 50. Saison der 2. Bundesliga startet an diesem Wochenende und noch nie zuvor war das deutsche Unterhaus so gut. Magdeburg geht in seine zweite Spielzeit in Folge im deutschen Unterhaus. Der 1. FC Nürnberg will nach einer verkorksten Saison wieder angreifen und Osnabrück den Klassenerhalt klarmachen.
Der 1. FC Magdeburg ist letztes Jahr zum zweiten Mal nach 2019 in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Diesmal konnten die Sachsen-Anhalter die Klasse halten. Und das sogar recht überzeugend. Auf Rang elf hatten sie neun Punkte Vorsprung zum Relegationsplatz. Zwölf Siege standen 15 Niederlagen gegenüber. Vor allem im Saisonendspurt überzeugten die Magdeburger mit nur noch einer Niederlage aus den letzten sechs Spielen. Darunter war auch ein Sieg gegen den HSV und ein Unentschieden über Aufsteiger Heidenheim.
Mit Moritz-Broni Kwarteng in Richtung Bochum und Andreas Müller in Richtung Darmstadt 98 hat der 1. FC Magdeburg in diesem Transfersommer zwei Stammspieler abgegeben. Besonders der Abschied von Kwarteng schmerzt. Der Offensivspieler hatte mit zehn Toren und drei Vorlagen großen Anteil an der starken Saison des damaligen Aufsteigers. Müller fehlte dem FCM schon in der Rückrunde verletzungsbedingt. Daher ist sein Abschied noch eher zu verschmerzen. Als Ersatz für Kwarteng wurde Ahmet Arslan aus Kiel geholt. Außerdem kam mit Andi Hoti ein vielversprechendes Abwehrtalent von Inter Mailand und mit Julian Pollersbeck wurde auch zwischen den Pfosten nachgelegt.
In erster Linie gilt es, den Abgang von Kwarteng zu kompensieren. Daher sind die Offensivspieler wie Baris Atik oder Mohammed El Hankouri noch mehr gefordert. Arslan wird ebenfalls gleich eine wichtige Rolle einnehmen. Dahinter sollen Amara Conde und Silas Gnaka die Fäden ziehen. Conde ist auch Kapitän der Mannschaft und Dreh- und Angelpunkt im Spiel.
Das verflixte zweite Jahr in der 2. Bundesliga wird für Magdeburg sicher nicht leichter. Ob man den elften Platz der Vorsaison wiederholen kann, bleibt abzuwarten. Der Kader sollte jedoch stark genug sein, um wieder die Klasse zu halten. Eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte wäre dagegen eine Überraschung. Für Magdeburg wird es wieder Rang elf bis 15 werden.
Der Club aus Nürnberg hat eine wahre Grottensaison hinter sich gebracht. Als Aufstiegsanwärter gestartet, spielten die Franken von Beginn an gegen den Abstieg. Den Klassenerhalt sicherte man sich erst im Saisonendspurt mit fünf Punkten aus den letzten drei Spielen. Mehr als Rang 14 war für Nürnberg nicht drin.
Die wichtigste Änderung gab es bei den Nürnbergern auf der Trainerposition. Dieter Hecking hat seinen Posten für Christien Fiel geräumt. Dieser muss nun versuchen, Abgänge von Leistungsträgern wie Kwadwo Duah (Ludogorets), Fabian Nürnberger (Darmstadt), Lino Tempelmann (zurück nach Leihe) oder Florian Flick (zurück nach Leihe) zu kompensieren. Neu im Team sind unter anderem die ablösefreien Zugänge Ahmet Gürleyen (Wehen Wiesbaden) und Ivan Marquez (NEC Nijmegen) für die Innenverteidigung, Daichi Hayashi als Leihgabe von St. Truiden für den Sturm oder Kanji Okunuki (Omiya Adrija) und Joseph Hungbo (Watford) für die Außenbahnen. Teuerster Neuzugang ist bislang Jens Castrop, der für 450.000 Euro aus der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln kam.
Trotz der Abgänge hat der Kader der Nürnberger noch jede Menge Zweitligaerfahrung. Christopher Schindler laboriert zwar noch an einem Kreuzbandriss, könnte im Laufe der Saison allerdings noch wichtig werden. Ansonsten sind Keeper Christian Mathenia, Florian Hübner, Enrico Valentini, Johannes Geis oder das Mittelfeldduo Taylan Duman sowie Mats Möller Daehli gefordert. Auch von den Neuzugängen wird der eine oder andere eine tragende Rolle einnehmen.
Nach der enttäuschenden Saison vom Vorjahr kann es in Nürnberg eigentlich nur besser werden. Trotzdem muss man erst sehen, wie schwer die Abgänge ins Gewicht fallen. Sollte auf dem Transfermarkt nichts mehr passieren, wird es für die Nürnberger wieder eine schwierige Saison. Ein zweistelliger Tabellenplatz ist wahrscheinlich. Vielleicht geht es sogar gegen den Abstieg.
Der VfL Osnabrück hat sich nach einem starken Schlussspurt mit 19 Punkten aus den letzten sieben Spielen noch vom sechsten auf den dritten Tabellenplatz der dritten Liga vorgearbeitet und damit den direkten Aufstieg geschafft. Ausschlaggebend waren zwei späte Tore am letzten Spieltag gegen den BVB II, durch die man aus einem 0:1 noch ein 2:1 machte. Von den 38 Spielen wurden 21 gewonnen und nur zehn verloren. Am Ende lag man vier Zähler hinter Meister Elversberg und drei Punkte hinter Freiburg II. Nur aufgrund der Tordifferenz vermied man die Relegation.
Die starken Leistungen haben natürlich das Interesse der Konkurrenz geweckt und so haben mehrere Leistungsträger den Klub verlassen. Unter anderem hat sich Topscorer Ba-Muaka Simakala in Richtung Kiel verabschiedet. Sven Köhler ging zu Odense BK, Omar Traore schloss sich dem 1. FC Heidenheim an. Allerdings konnte man auch namhafte Spieler von einem Wechsel nach Osnabrück überzeugen. Okyere Wriedt kam per Leihe aus Kiel, Maximilian Thalhammer sowie Charalambos Makridis von Absteiger Regensburg. Dave Gnaase, Christian Conteh oder Bashkim Ajdini besitzen ebenfalls Zweitligaerfahrung. Mit Lennart Grill wurde außerdem ein neuer Torhüter von Union Berlin ausgeliehen.
Einer der wichtigsten Spieler im Team von Cheftrainer Tobias Schweinsteiger bleibt Abwehrchef Timo Beermann. Allerdings wird der Innenverteidiger mit einer Verletzung am Sprunggelenk noch für längere Zeit ausfallen. Daher braucht es andere Führungsspieler auf dem Feld. Dazu könnte Robert Tesche zählen, der mit seinen 36 Lenzen viel Erfahrung besitzt. Wriedt spielte schon einmal für den VfL und könnte von Beginn an wichtig werden.
Osnabrück hat schon einige Leistungsträger abgeben müssen. Als Aufsteiger zählen die Niedersachsen natürlich zu den Abstiegskandidaten. Wie gut sich die Neuzugänge in das Teamgefüge integrieren, lässt sich bislang schwer beurteilen. Unterschätzen sollte man den VfL definitiv nicht. Dennoch wird es eine ganz schwere Saison.
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