Rumänien und Ukraine eröffnen die Gruppe E

Am Montag eröffnen Rumänien und die Ukraine die Gruppe E in der Münchener Allianz Arena.

Endlich ist es soweit: Am Montagnachmittag beginnt die Europameisterschaft in München für die Rivalen der Gruppe E, Rumänien und die Ukraine. Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden Nationen bei diesem Turnier, und die Vorzeichen könnten unterschiedlicher kaum sein. Während die wiedererstarkten Rumänen als Gruppensieger der Qualifikation nach Deutschland reisen, musste sich die Ukraine erst durch die Playoffs kämpfen. Für Rumänien ist es die sechste EM-Teilnahme, die erste seit 2016, und das Ziel ist klar: Erreichen der K.o.-Runde.

Die Vorschau

Die Statistik spricht allerdings gegen die Tricolorii: Nur 6 Prozent ihrer Spiele bei EM-Endrunden konnten gewonnen werden, der einzige Erfolg datiert von der EM 2000 gegen England. Doch die jüngsten Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung. In einer beeindruckenden Qualifikation sicherte sich Rumänien ungeschlagen den ersten Platz in der Gruppe I. Mit sechs Siegen, vier Unentschieden und nur fünf Gegentoren überzeugten die Rumänen auf ganzer Linie. Auch in den Vorbereitungsspielen zeigte man sich defensiv stabil: Abgesehen von einer knappen 2:3-Niederlage gegen Kolumbien blieb man gegen Nordirland, Bulgarien und Liechtenstein nahezu fehlerfrei. Die Gruppe E mit starken Gegnern wie Belgien, der Slowakei und der Ukraine wird allerdings eine härtere Prüfung. Dennoch darf sich das Team von Edward Iordanescu Hoffnungen auf das Weiterkommen machen, zumal auch einige Drittplatzierte die K.o.-Runde erreichen werden. Iordanescu hat die Mannschaft seit seinem Amtsantritt 2022 deutlich nach vorne gebracht. Der 45-Jährige führt Rumänien zum ersten großen Turnier seit der Ära seines Vaters Anghel Iordanescu, der das Team zuletzt zur EM 2016 führte.

Die Ukrainer hingegen verpassten wie Rumänien die WM in Katar und sind nun zum vierten Mal in Folge bei der EM dabei. Historisch gesehen taten sie sich allerdings schwer: Sie verloren acht von elf Spielen und blieben in sechs von neun Gruppenspielen ohne Torerfolg. Doch bei der letzten Europameisterschaft 2020 erreichten sie sensationell das Viertelfinale. Diesmal hofft das kriegsgebeutelte Land auf ein ähnliches Märchen, um die Moral im eigenen Land zu stärken. Nach dem dritten Platz in der Qualifikation hinter England und Italien mussten sie in die Playoffs, in denen sie sich mit späten Siegen gegen Bosnien-Herzegowina und Island durchsetzten. Trainer Serhiy Rebrov steht vor seinem ersten großen Turnier. Der ehemalige Tottenham-Stürmer nimmt zum ersten Mal sowohl als Spieler als auch als Trainer an einer Europameisterschaft teil. Ein torloses Unentschieden gegen Deutschland und eine 1:3-Niederlage gegen Gastgeber Polen, bei der man in den ersten 30 Minuten drei Tore kassierte, offenbarten Schwächen in der Defensive. Dafür ist die Offensive der Ukraine deutlich durchschlagskräftiger, was in engen Spielen den Ausschlag geben könnte. Drei wertvolle Punkte zum Auftakt wären für sie ein enormer Schub.

Prognose

Rumänien blieb zwar in der Qualifikation ungeschlagen, doch die schwache Bilanz bei EM-Endrunden könnte sich aufgrund mangelnder Durchschlagskraft fortsetzen. Aber wie immer bei großen Turnieren ist alles möglich und am Ende könnte das Momentum entscheiden.

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