Um die Aufmerksamkeit von der nicht enden wollenden Cristiano-Ronaldo-Saga abzulenken, beginnt Portugal am Donnerstag im Stadion 974 in Doha mit dem Auftaktspiel der Gruppe H gegen Ghana einen weiteren Versuch, sich international zu profilieren. Die Mannschaft von Fernando Santos trifft außerdem auf Uruguay und Südkorea. Ghana dürfte also einen einen schweren Stand haben, um die K.o.-Runde zu erreichen.
Die Schlagzeilen innerhalb und außerhalb Portugals wurden in den letzten Tagen von einem Mann dominiert. Manchester United-Veteran Ronaldo hat in einem Interview mit Piers Morgan seinen Klub scharf attackiert. Ronaldo trat Anfang der Woche überraschend auf einer Pressekonferenz auf und forderte, dass man sich auf den Fußball konzentrieren solle und nicht auf seine Handlungen. Zumal der fünffache Ballon d`Or-Gewinner verzweifelt versucht, Portugal nach mehreren enttäuschenden Weltmeisterschaften endlich zu einem großen Erfolg zu verhelfen. Trotz seines Status als Fußball-Nation hat Portugal nur zweimal das Halbfinale einer Weltmeisterschaft erreicht und bei vier der letzten fünf Turniere kam man nicht über das Achtelfinale hinaus. Vor vier Jahren schied die Selecao in Russland im Achtelfinale gegen Uruguay aus, das ebenfalls in der Gruppe H spielt. Zudem hat Portugal aus den letzten elf Spielen bei der WM-Endrunde nur drei Siege geholt, obwohl man sich mit einem 4:0-Sieg gegen Nigeria im Freundschaftsspiel am vergangenen Donnerstag ideal auf das Turnier vorbereitet hat. Schnelle Starts waren bei der WM allerdings kein Thema für Portugal, denn Santos Mannen haben keines ihrer letzten drei Eröffnungsspiele auf der größten internationalen Bühne gewonnen. Doch Ghana muss sich alles abverlangen, wenn es eine Abwehr überwinden will, die in den letzten sieben Spielen nur zwei Gegentore kassiert hat.
Nach einer kurzen Abwesenheit von der Weltmeisterschaft 2018 ist Ghana nun wieder da, wo es hingehört. Die Afrikaner träumen bereits von einer süßen Revanche in Gruppe H. Zumal sich mit Uruguay noch eine Rechnung offen haben, als man 2012 den Einug ins Halbfinale verpasste. Vor dem erneuten Aufeinandertreffen mit den Südamerikanern am 2. Dezember bereitet sich Ghana in Katar auf eine Feuertaufe vor. Denn es ist die vierte WM-Teilnahme seit 2006 und nur einmal sind die Afrikaner in der Gruppenphase ausgeschieden. Das enttäuschende Ausscheiden kam jedoch bei der letzten Teilnahme im Jahr 2014, als man ohne einen einzigen Sieg ausschied. Auch beim Africa Cup of Nations in diesem Jahr konnten die Black Stars keines ihrer drei Spiele gewinnen. Doch dann übernahm Otto Addo das Zepter. Die Ergebnisse seit dem Sommer haben aufhorchen lassen, denn Ghana hat sieben seiner letzten acht Spiele in allen Wettbewerben gewonnen und dabei stets eine weiße Weste behalten. Nur gegen Brasilien gab es eine Niederlage. In der vergangenen Woche wurde die Schweiz in einem Freundschaftsspiel mit 2:0 bezwungen. Portugal und Ghana sind auf diesem Niveau keine Unbekannten, denn Ronaldo sicherte der Selecao bei der Weltmeisterschaft 2014 einen 2:1-Sieg gegen die Black Stars und ein ähnlicher Beitrag würde ihm helfen, wieder für Schlagzeilen zu sorgen.
Schweiz mit erfolgreichem Auftakt?
Der 37-Jährige hat sich für das Eröffnungsspiel am Donnerstag für fit erklärt, aber auch abseits des Platzes hat Ronaldo mit einer Krankheit zu kämpfen und konnte nicht an Portugals Freundschaftsspiel gegen Nigeria teilnehmen. Santos kann also in dieser Woche mit einem komplett fitten Kader arbeiten und steht vor einigen Problemen bei der Auswahl. So auch im Tor, wo Diogo Costa hofft, Rui Patricio in einem intensiven Kampf um die Torhüterhandschuhe zu besiegen. Es ist davon auszugehen, dass Bernardo Silva und Ronaldo in der ersten Elf stehen werden, so dass Joao Felix, Rafael Leao, Otavio und Andre Silva um den letzten Platz im Angriff kämpfen werden. Wobei vieles für einen Einsatz von Rafael Leao auf der linken Seite für ihn sprechen dürften.
Auch Ghanas Trainer Addo dürfte am ersten Spieltag auf alle seine Spieler zurückgreifen können. Nachdem er beim Sieg gegen die Schweiz in der vergangenen Woche einige große Namen schonen musste, hat der Coach der Black Stars nun die Qual der Wahl. Thomas Partey, Kamaldeen Sulemana und Alexander Djiku, die in der Partie auf der Bank saßen, in der auch Andre Ayew und Jordan Ayew von Beginn an spielten, dürften allesamt in die Mannschaft zurückkehren. Andre Ayew, der jetzt in Katar bei Al-Sadd spielt, wäre mit acht Einsätzen der afrikanische Spieler mit den meisten Einsätzen bei einer Weltmeisterschaft, sollte er hier zum Einsatz kommen. Doch Sulemana und Inaki Williams könnten von Beginn an zum Einsatz kommen.
Was: Portugal – Ghana
Wann: 24.11.2022, 17:00 Uhr
Wo: Stadium 974, Doha
TV/Stream: ZDF, Magenta Sport
Quoten: Portugal 1.40, Ghana 8.50
Es ist ein schwieriges Auftaktspiel für Portugal, denn Ghana hat sich in den letzten Spielen defensiv als harte Nuss erwiesen und verfügt über viele junge Talente im letzten Drittel. Die Selecao-Fans sollten nicht erwarten, dass ihre Mannschaft in Doha zum Sieg spaziert, aber bei so vielen talentierten Offensivkräften, die ihnen zur Verfügung stehen, glauben wir dennoch an einen knappen Sieg und einen perfekten Start für Portugal.
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