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Bundesliga: Reis weg, wer kommt?

Der VfL Bochum hat nach sechs Niederlagen aus sechs Spielen die Konsequenzen gezogen und Trainer Thomas Reis beurlaubt. Die Suche nach einem Nachfolger hat bereits begonnen. Am Samstag gegen Köln wird Heiko Butscher auf der Bank Platz nehmen.

Nun hat sie sie also gegeben, die erste Trainerentlassung der Saison in der Bundesliga. Getroffen hat es Thomas Reis vom VfL Bochum. Der Trainer, der den Klub erstmals seit elf Jahren zurück in die Bundesliga und erfolgreich zum Klassenerhalt geführt hat. Vor der Saison wollte die Vereinsführung den Vertrag mit Reis noch verlängern. Jetzt musste er nach sechs Niederlagen aus sechs Spielen gehen. Die Bochumer haben den schwächsten Start der Bundesliga-Geschichte hingelegt und erst als dritter Klub nach sechs Spieltagen noch keinen Punkt geholt. Neben dem VfL hat dies bislang lediglich Fortuna Düsseldorf und der FSV Mainz geschafft. Die Fortuna musste 1991/92 absteigen. Mainz packte am Ende doch noch souverän den Klassenerhalt. In Bochum hat man dies der Mannschaft unter Reis offenbar nicht mehr zugetraut. Darüber hinaus musste auch Co-Trainer Markus Gellhaus gehen.

Butscher übernimmt interinsweise

„Dass uns diese Entscheidung nicht leichtfällt, dürfte allen klar sein. Thomas Reis hat eine Verbindung zu Verein und Stadt, die über die erfolgreichen vergangenen drei Jahre hinausreicht. Richtig ist auch, dass es vor der Saison Bestrebungen gab, die gemeinsame Arbeit fortzusetzen. Da die Vertragsverhandlungen immer häufiger die öffentliche Wahrnehmung beeinflussten, haben wir uns gemeinsam mit dem Trainer dazu entschieden, diese zu vertagen und es anschließend so kommuniziert. Ziel dieser Maßnahme war auch, den Fokus auf den Sport zu richten und somit Ruhe einkehren zu lassen“, wird Patrick Fabian, Geschäftsführer Sport beim VfL, auf der Vereinswebsite zitiert.

Einen Nachfolger konnte die Klubführung noch nicht präsentieren. Vorerst wird U19-Trainer Heiko Butscher einspringen. Fabian weiter: „Wir müssen dringend Lösungen finden, die sportlich sehr schwierige Situation zu verbessern und zugleich Themen, die darauf negativen Einfluss haben, auszublenden. Heiko Butscher hat sich bereit erklärt, das Team bis auf weiteres interimsweise zu übernehmen. Zugleich arbeiten wir daran, die Nachfolge auf der Cheftrainerposition zu regeln.“

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Kader nicht konkurrenzfähig?

Dass sich der VfL von Reis trennt, ist auf den ersten Blick nur logisch. In den sechs bisherigen Saisonspielen ließen die Bochumer alles vermissen. Lediglich vier Tore bedeuten die harmloseste Offensive der Liga. Dafür wurden bereits 18 Gegentore kassiert. Kein anderer Bundesligist zeigt sich hinten derart anfällig. Dabei stellt sich natürlich die Frage nach der Qualität des Kaders. Die Bochumer haben im Sommer Leistungsträger wie Armel Bella-Kotchap (Southampton), Maxim Leitsch (Mainz) oder Sebastian Polter (Schalke) verkauft und dafür einen Transfererlös von 15 Millionen Euro erwirtschaftet. Reinvestiert wurde die Summe jedoch nicht. Für lediglich 1,35 Millionen Euro sind neue Spieler gekommen. Die Qualität im Kader ist gesunken. Das merkt man nun auf dem Platz.

Frühere Weggefährten sprangen Reis daher zur Seite. Der 48-Jährige habe in Bochum „einen tollen Job gemacht“, wie Vereinsikone Peter Neururer gegenüber „Sport1“ sage: „Dass die Mannschaft jetzt da steht, ist mit Sicherheit nicht allein seine Schuld.“ Daher sei der frühere VfL-Coach auch „sehr enttäuscht“ über die Entscheidung der Vereinsführung: „Man sollte mal überlegen, wen man beim VfL alles verkauft und dafür geholt hat. Dass es da nur noch gegen den Abstieg geht, war doch klar.“

Wie läuft es gegen Köln?

Was: VfL Bochum – 1. FC Köln
Wo: Ruhrstadion, Bochum
Wann: 18.09.2022, 17:30 Uhr
TV/Stream: Amazon Prime Video
Quoten: Bochum 21/10, Köln 23/20

Am kommenden Sonntag ist nun die Mannschaft gefordert. Heiko Butscher wird gegen den 1. FC Köln sein Debüt feiern und darauf hoffen, mit dem VfL die ersten Punkte der Saison zu holen. Es könnte bessere Gegner für die Bochumer geben. Die Kölner haben gegen keinen anderen Klub eine derart gute Bilanz. Von 60 Spielen wurden 33 gewonnen und nur elf verloren. Die letzte Niederlage gegen Bochum in der Bundesliga liegt über 18 Jahre zurück. Da wäre vielleicht schon ein Unentschieden (13/5) ein Schritt in die richtige Richtung.

Wer wird Nachfolger?

Bisher ist noch nicht klar, wer die Nachfolge von Reis antreten wird. Man habe zwar „ein gewisses Profil“, wie Fabian in einer Medienrunde erklärte, konkrete Namen wollte er jedoch nicht nennen. „Tendenziell soll es nicht der klassische Feuerwehrmann, aber auch nicht komplett unerfahren sein. Er muss sich bewusst sein, worauf er sich einlässt.“ Laut der „WAZ“ soll Dimitrios Grammozis ein Kandidat sein. Der 44-Jährige trainierte bis März den FC Schalke und wurde zuletzt auch mit Arminia Bielefeld in Verbindung gebracht. Der „Scottish Sun“ zufolge soll auch Mark Fotheringham ein Thema sein. Der Schotte agierte zuletzt als Co-Trainer von Felix Magath bei der Hertha. Das Duo führte Berlin erfolgreich zum Klassenerhalt.

Fest steht, bei der Trainersuche will man in Bochum nichts überstürzen. Daher wäre sogar möglich, dass Butscher bis zum Ende des Jahres an der Seitenlinie steht. „Die Mannschaft ist jetzt in der Pflicht. Sie ist gefragt mit dem Trainerteam zusammen, den Fokus aufs Sportliche zu legen und am Wochenende gegen Köln zu bestehen“, so Fabian weiter.

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