Der Australier Alexei Popyrin sicherte sich in einem denkwürdigen Turnier den Titel und schlägt auf dem Weg zum überraschenden Masters-1000-Sieg fünf Top-20-Spieler.
Alexei Popyrin schrieb am Montagabend in Montreal ein Tennismärchen, mit dem kaum jemand gerechnet hatte. Der 25-jährige Australier, aktuell die Nummer 62 der Welt, setzte sich in einem beeindruckenden Finale gegen die Nummer 6 der Welt, Andrey Rublev, durch. Mit einer wahren Vorhandorgie, 18 Winner, zwang er den favorisierten Russen in die Knie und holte sich den ersten ATP-Masters-1000-Titel seiner Karriere.
Dabei war der Weg zum Titel alles andere als einfach: Popyrin, der gerade erst von den Olympischen Spielen auf Sand in Paris zurückgekehrt war, startete als Außenseiter ins Turnier. Doch das schien ihn nicht zu bremsen - im Gegenteil. Auf dem Weg zum Titel besiegte er drei Top-Ten-Spieler und beendete die beeindruckende Siegesserie von Washington-Champion Sebastian Korda. Auch der Weltranglisten-14. Ben Shelton musste sich in der zweiten Runde geschlagen geben.
„Das bedeutet alles für mich“, sagte ein emotionaler Popyrin nach dem Sieg. „All die harte Arbeit, all die Opfer über die Jahre, nicht nur von mir, sondern auch von meiner Familie, meiner Freundin und meinem Team. Sie haben so viel für mich geopfert und jetzt kann ich ihnen diesen Sieg zurückgeben. Das ist einfach unglaublich.“ Popyrin ist damit der erste Australier seit Lleyton Hewitt im Jahr 2003, der einen Masters-1000-Titel gewinnen konnte.
Popyrins Erfolgsrezept? Ein gnadenloses, druckvolles Spiel, das er über das gesamte Turnier durchzog. Vor allem in den entscheidenden Momenten bewies er Nervenstärke: Im Finale ging er gleich im ersten Spiel in Führung und ließ Rublev bis zum Schluss nicht mehr ins Spiel kommen. Mit 6:2, 6:4 sicherte sich der Australier den Titel und damit einen Platz unter den Top 25 der Welt.
Popyrin spielte in Montreal Tennis wie aus einem Guss: Im ersten Satz wehrte er alle vier Breakbälle ab, behielt auch nach einem Aufschlagverlust im zweiten Satz die Nerven und antwortete mit zwei wuchtigen Vorhandschlägen, um Rublev erneut zu breaken.
Mit diesem Sieg baute Popyrin seine beeindruckende Bilanz bei ATP-Finals weiter aus. Nach seinen Erfolgen in Singapur 2021 und Umag 2023 ist er in Finals ungeschlagen und fügt seiner Sammlung nun den prestigeträchtigen Masters-1000-Titel hinzu.
Der Weg dorthin war alles andere als einfach: Popyrin musste in der dritten Runde gegen Grigor Dimitrov drei Matchbälle abwehren, ehe er im Viertelfinale Hubert Hurkacz und schließlich im Halbfinale Korda bezwang. Damit ist er der zweitjüngste Sieger in der Geschichte des Turniers, übertroffen nur von Mikael Pernfors, der 1993 als Nummer 95 der Welt gewann.
Besonders beeindruckend: Popyrin ist der erste Spieler seit Novak Djokovic bei den ATP Finals 2022, der fünf Top-20-Spieler in einem Turnier besiegen konnte und der erste seit Holger Rune, dem dieses Kunststück beim Paris Masters 2022 gelang.
Der Australier dominierte vor allem mit seiner Vorhand, die ihm im ersten Satz zehn Winner einbrachte, während Rublev in dieser Kategorie nur einen Punkt verbuchen konnte. Auch sein erster Aufschlag war eine Schlüsselwaffe: 72 Prozent Trefferquote und eine nahezu perfekte Punktausbeute sicherten ihm schließlich den Titel.
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