Pegula holt sich erneut den Titel in Toronto

Jessica Pegula hat ihren Titel bei den National Bank Open in Toronto erfolgreich verteidigt und sich damit ihren dritten WTA-1000-Titel gesichert.

Jessica Pegula hat einmal mehr bewiesen, dass sie in Kanada eine nahezu unüberwindbare Hürde darstellt. Die an Nummer drei gesetzte Amerikanerin triumphierte am Montagabend zum zweiten Mal in Folge bei den National Bank Open. In einem spannenden, rein amerikanischen Finale setzte sie sich nach einer Stunde und 27 Minuten mit 6:3, 2:6, 6:1 gegen die wiedererstarkte Amanda Anisimova durch.

Pegula, die aus Buffalo, New York, stammt, genoss den besonderen Moment vor heimischem Publikum. „Toronto ist großartig. Es ist so nah an Buffalo, dass viele Freunde, Familienmitglieder und sogar meine Großeltern hier sein konnten. Mein Mann war heute auch dabei, das ist wirklich etwas Besonderes“, sagte Pegula nach ihrem Sieg. „Kanada scheint mir einfach zu liegen, ich nehme das gerne so an“, fügte sie mit einem Lächeln hinzu.

Der Weg zum Titel war jedoch alles andere als leicht. Anisimova, die vier Top-20-Spielerinnen in Folge bezwang, kämpfte sich beeindruckend bis ins erste WTA-1000-Finale ihrer Karriere vor. Doch Pegula vereitelte den fünften Top-20-Sieg ihrer Landsfrau und holte sich damit den sechsten WTA-Einzel-Titel ihrer Karriere.

Für Pegula markiert dieser Erfolg bereits den dritten WTA-1000-Titel. Neben dem letztjährigen Triumph bei den National Bank Open in Montreal gewann sie auch 2022 in Guadalajara. Unabhängig vom Austragungsort zeigt Pegula bei diesem Turnier konstante Spitzenleistungen.

Ihre Erfolge sprechen für sich: Pegula ist die erste Frau seit Martina Hingis im Jahr 2000, die zwei National Bank Open-Titel in Folge gewinnt. Bereits vor dem diesjährigen Finale hatte sie als erste Spielerin seit Simona Halep (2015 und 2016) das Finale des Turniers in zwei aufeinanderfolgenden Jahren erreicht.

Mit nun zehn Siegen in Folge bei den National Bank Open ist Pegula die erste Spielerin seit Serena Williams, die bei diesem Turnier eine derartige Siegesserie hingelegt hat. Nachdem sie letztes Jahr in Montreal triumphierte, ist sie nun die erste Amerikanerin seit Serena Williams (2013), die auch in Toronto den Titel holt.

Pegulas beeindruckende Bilanz bei den National Bank Open steht nun bei 17:2 Siegen im Hauptfeld. Seit ihrem Debüt 2021, als sie das Halbfinale erreichte, hat sie zweimal den Titel geholt, eine Niederlage in der Qualifikation 2013 bleibt der einzige Makel.

„Es ist schön, diese Woche so erfolgreich abzuschließen und meinen Rekord zu bestätigen“, sagte Pegula. „Ich bin einfach überwältigt, es ist wirklich eine Ehre.“

Trotz der Niederlage hat auch Anisimova Grund zur Freude. Die ehemalige Top-25-Spielerin erreichte ihr erstes WTA-Einzel-Finale seit über zwei Jahren und wird dafür belohnt: Sie klettert in der Weltrangliste voraussichtlich wieder in die Top 50, nachdem sie das Jahr außerhalb der Top 300 begann. Ihre achtmonatige Pause im Jahr 2023 scheint sie gut verarbeitet zu haben.

„Ich habe hart gearbeitet und versucht, entspannt in den Sport zurückzukehren“, sagte Anisimova nach dem Finale. „Diese Einstellung hat mir geholfen, die Freude am Spiel zurückzugewinnen.“

Im Finale startete Pegula stark, gewann 16 von 17 Punkten bei ihrem Aufschlag im ersten Satz und sicherte sich damit die Führung. Anisimova kämpfte sich jedoch im zweiten Satz zurück, nutzte ihre Power, um Pegulas Abwehr zu knacken, und glich zum 1:1 aus.

Doch im entscheidenden dritten Satz zeigte Pegula erneut ihre Klasse. Mit einer Mischung aus Energie und taktischem Geschick dominierte sie den Satz und holte sich letztlich verdient den Titel. „Ich wusste, dass ich im dritten Satz von Anfang an Druck machen musste“, erklärte Pegula nach dem Spiel. „Gerade gegen eine Spielerin wie Anisimova, die so viele Winner schlagen kann, ist es wichtig, früh die Kontrolle zu übernehmen.“