Benjamin Pavard steuert mit Frankreich der Titelverteidigung bei der Weltmeisterschaft in Katar entgegen. Allerdings hat der 26-Jährige seinen Stammplatz unter Trainer Didier Deschamps verloren. Bei den Bayern hat er sich als Stammspieler in Richtung Nationalmannschaft verabschiedet. Nun aber scheint sich Pavard nach einer neuen Herausforderung zu sehen. Ein Verbleib in München ist für ihn offenbar kein Thema mehr.
Benjamin Pavard wechselte im Sommer 2019 für 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart zum FC Bayern München. Beim deutschen Rekordmeister hat sich der Franzose schnell eingelebt und sich einen Stammplatz als Rechtsverteidiger gesichert. Eine Position, die Pavard zwar spielen kann, die er jedoch nicht bevorzugt. Der 26-Jährige sieht sich vielmehr als Innenverteidiger. Dort ist er in München allerdings nur Aushilfe. Auf der Außenbahn spielte er zwar meist solide, doch seine Offensivbemühungen waren immer wieder ein Kritikpunkt. Völlig unumstritten war Pavard daher nie und Wechselspekulationen gab es schon mehrmals. Auch zu Saisonbeginn. Der Abwehrspieler entschied sich jedoch für einen Verbleib bei den Bayern. Nun hat er scheinbar eine weitere Entscheidung getroffen. Pavard will seinen bis 2024 datierten Vertrag in München laut der „Sport Bild“ nicht mehr verlängern.
Ein Verbleib in der Bundesliga scheint kein Thema zu sein. Schließlich spielt er bereits beim besten und erfolgreichsten Klub Deutschlands. Daher wäre ein Wechsel in eine andere europäische Topliga wohl das wahrscheinlichste Szenario. Das deutete der 26-Jährige schon vor der WM im November an. „Ich bin nicht dagegen, ein neues Projekt zu entdecken. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit. Warum nicht ein neues Land, eine neue Kultur entdecken?“, sagte er im Interview mit „L’Équipe“. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Gespräche bezüglich einer Verlängerung in München. Diese will Pavard nun offenbar gar nicht erst aufnehmen.
Sein neuer Klub müsse ihn sportlich reizen. Nur wegen des Geldes scheint er sich nicht mit einem Wechsel zu befassen. „Ich mache kein fiktives Szenario, wir werden sehen, welche Möglichkeiten es gibt, und wir werden mit den Bayern darüber sprechen“, so Pavard damals. Schon in den vergangenen Monaten gab es „Anrufe von verschiedenen Vereinen“. Darunter offenbar von Klubs wie Paris St. Germain, Atletico Madrid, Juventus Turin, dem FC Chelsea und Manchester United. Jetzt wird Pavard mit der AC Mailand und United in Verbindung gebracht. Ein Wechsel bereits im Winter sei jedoch kein Thema. Zumindest aus Sicht der Bayern, denn mit Lucas Hernandez fällt ein ganz wichtiger Baustein in der Innenverteidigung noch für mehrere Monate aus. Mit Mathijs de Ligt und Dayot Upamecano stehen FCB-Trainer Julian Nagelsmann daher nur noch zwei etatmäßige Innenverteidiger zur Verfügung.
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Was: Frankreich – Marokko
Wann: 14.12.2022, 20:00 Uhr
Wo: al-Bayt-Stadion, al-Chaur
TV/Stream: ZDF, Magenta Sport
Quoten: Frankreich 1.53, Marokko 7.00
Mit den Franzosen ist Pavard bei der WM in Katar bis ins Halbfinale gestürmt. Sein Beitrag zum Erfolg ist jedoch überschaubar. Beim 4:1 gegen Australien durfte er zum Auftakt 89 Minuten ran, wurde für seine Leistung aber deutlich kritisiert. Daraufhin wurde er in den verbleibenden Spielen nicht mehr eingesetzt. Werbung in eigener Sache kann er bei der Endrunde daher kaum betreiben. Auch im Halbfinale gegen Marokko wird ihm wohl nur ein Platz auf der Bank bleiben.
Pavard wurde eine Mitschuld am Gegentor gegen Australien gegeben, woraufhin der Bayern-Star öffentlich von Trainer Deschamps kritisiert wurde. Es war sein 47. und bis dato letztes Länderspiel für Les Bleus. Alle bisherigen Länderspiele absolvierte er übrigens unter Deschamps. Der frühere Profi kennt die Stärken und Schwächen von Pavard also ganz genau. Jetzt heißt es, den Weltmeister als Spieler und Trainer wieder neu von sich zu überzeugen.
Pavard hat seine Karriere in Frankreich beim OSC Lille begonnen. Bereits mit neun Jahren spielte er in der Jugend seines Heimatvereins. Im Sommer 2015 schaffte er den Sprung zu den Profis und nach nur einem Jahr ging es weiter in die Bundesliga zum VfB Stuttgart. Mit den Schwaben feierte er nur ein Jahr später den Aufstieg ins deutsche Oberhaus. So richtig erfolgreich wurde es anschließend bei den Bayern. Seit seinem Wechsel nach München wurde er dreimal deutscher Meister, einmal Pokalsieger und gleich in seiner ersten Saison Champions-League-Sieger. Darüber hinaus darf sich Pavard Sieger im europäischen Supercup sowie Klub-Weltmeister nennen. Mit Frankreich gewann er 2018 den WM-Titel sowie 2021 die Nations League.
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