Paul bleibt cool, Favoriten straucheln in Dallas

Tommy Paul hat seine Titelverteidigung bei den Dallas Open souverän fortgesetzt, während einige seiner Landsleute am Donnerstag überraschende Niederlagen hinnehmen mussten.

Der an Nummer drei gesetzte Paul bezwang in einem hart umkämpften Match seinen guten Freund Ethan Quinn mit 6:4, 5:7, 6:4 und erreichte damit das Viertelfinale des ATP 500er Turniers. Nachdem der 27-Jährige im zweiten Satz beim Stand von 5:4 bereits zum Matchgewinn aufgeschlagen hatte, vergab er vier Punkte in Folge und gab den Satz noch aus der Hand. Doch Paul ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und machte im entscheidenden Durchgang bei eigenem Aufschlag zum 5:4 alles klar. Nach 2:13 Stunden verwandelte er den Matchball.

„Ich habe einfach etwas mehr Erfahrung in solchen Situationen“, erklärte Paul nach dem Match. „Man muss in den wichtigen Momenten ruhig bleiben und konzentriert spielen, genau das habe ich heute versucht. Natürlich wäre es schön gewesen, das Match schon im zweiten Satz zu entscheiden, aber am Ende zählt der Sieg“.

Im Viertelfinale trifft Paul auf Reilly Opelka, der sich mit 6:4, 6:7(5), 6:4 gegen Cameron Norrie durchsetzte. Der 2,11 Meter große Aufschlagriese hämmerte 18 Asse ins Feld und drehte das Match nach über zweieinhalb Stunden. Trotz der gemeinsamen Herkunft und des gleichen Geburtsjahres ist es für Paul und Opelka das erste Aufeinandertreffen auf der Tour.

Während Paul das Ticket für die nächste Runde löste, erwischte es einige Favoriten kalt. Der Kanadier Denis Shapovalov schaltete den topgesetzten Taylor Fritz mit 2:6, 6:3, 7:6(2) aus und feierte damit seinen ersten Sieg gegen einen Top-Ten-Spieler seit Oktober 2022. Fritz startete stark und blieb in den ersten sieben Games ohne einen einzigen unerzwungenen Fehler. Doch Shapovalov fand seinen Rhythmus und überzeugte mit 15 Assen und sieben abgewehrten Breakbällen.

„Es ist ein unglaubliches Gefühl. Taylor ist ein harter Gegner und hat am Anfang sehr stark gespielt. Ich hatte ein bisschen zu kämpfen“, gab Shapovalov zu. „Aber ich bin stolz auf meinen Kampfgeist. Ich konnte mich im zweiten Satz steigern und bin dann drangeblieben“.

Shapovalov trifft nun auf den Tschechen Tomas Machac, der sich gegen Rinky Hijikata mit 6:4, 7:6(0) durchsetzte.

Enttäuschend verlief der Tag auch für Frances Tiafoe. Der an Nummer fünf gesetzte Amerikaner unterlag Yoshihito Nishioka mit 3:6, 6:4, 6:3. Der Japaner beendete damit eine Serie von 16 Niederlagen gegen Top-20-Spieler. Für eine Überraschung sorgte auch der Spanier Jaume Munar, der den an Nummer vier gesetzten Ben Shelton mit 6:2, 7:6(3) ausschaltete. Besonders beeindruckend: Munar nutzte beide Breakchancen und dominierte den Tiebreak im zweiten Satz von Beginn an. Nach 1:35 Stunden war der bisher höchste Saisonsieg perfekt.

„Ich habe in den letzten Wochen wirklich gut gespielt“, sagte Munar nach seinem Coup. „Ich habe das Gefühl, dass sich all die harte Arbeit endlich auszahlt. Ich habe mein Spiel in den letzten Jahren umgestellt, bin aggressiver geworden und jetzt fängt es an, sich richtig zu lohnen.“

Munar, der zum 18. Mal im Viertelfinale der Tour steht, bekommt es nun mit Matteo Arnaldi zu tun.

Der an Nummer zwei gesetzte Norweger Casper Ruud hatte mit dem amerikanischen Qualifikanten Michael Mmoh keine Probleme und siegte souverän mit 6:1, 6:4. Der ehemalige US-Open-Finalist benötigte nur 70 Minuten, um in die nächste Runde einzuziehen. „Ich hatte mir vorgenommen, von Anfang an aggressiver zu spielen als in der ersten Runde, und das ist mir gut gelungen“, sagte Ruud. „Ich habe nicht viele Fehler gemacht und versucht, ihn unter Druck zu setzen.“

Arnaldi besiegte Alejandro Davidovich Fokina mit 6:1, 6:3 und feierte damit seinen ersten Viertelfinaleinzug auf der Tour seit August 2023.

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