Kopfsteinpflaster, Staub, Stürze, Paris-Roubaix steht wieder vor der Tür. Der Klassiker der Klassiker ruft und alle fragen sich: Kann Pogacar das Triple verhindern oder fährt Van der Poel zum dritten Mal durchs Fegefeuer ins Velodrom?
Es gibt Radrennen. Und es gibt Paris-Roubaix. Wenn die Fahrer am Sonntag zur 122. Auflage der Hölle des Nordens antreten, geht es nicht nur um Beine und Taktik, sondern um pure Leidensfähigkeit. 30 Kopfsteinpflasterabschnitte, 53,7 Kilometer Schotterpiste und am Ende das ikonische Velodrom, das ist kein Rennen, das ist ein Mythos mit Schlammkruste.
Nach der Flandern-Rundfahrt vor einer Woche, die Pogacar souverän gewann, stehen die Zeichen auf Revanche. Der slowenische Allrounder gegen Mathieu van der Poel, den König der klassischen Maschinen. Der Niederländer hat schon zweimal gewonnen, zuletzt mit einem Solo über 60 Kilometer. Wenn er gesund ist und nicht gerade mit halbem Lenker fährt, ist er kaum zu stoppen. Auch wenn er sich in Flandern mit dem dritten Platz begnügen musste, das lag nicht nur an der Konkurrenz, sondern auch an einem Infekt und einem Sturz. Jetzt ist er wieder fit, wieder fokussiert und Paris-Roubaix ist sein Wohnzimmer.
Doch ganz so einfach ist es mit der Favoritenrolle nicht. Denn da kommt auch noch Tadej Pogacar, Weltmeister, Tour-de-France-Superstar, frisch gekrönter König von Flandern. Natürlich ist Paris-Roubaix neu für ihn. Keine Erfahrung auf dem fiesen französischen Kopfsteinpflaster, keine Gewöhnung an das Chaos. Aber das ist Pogacar. Der Typ macht aus unmöglichen Aufgaben persönliche Meilensteine. Und mit erfahrenen Helfern wie Nils Politt oder Florian Vermeersch im Rücken könnte selbst das Debüt zum Triumph werden.
Apropos Helfer: Auch Van der Poel ist nicht allein. Jasper Philipsen, bei den letzten beiden Austragungen jeweils Zweiter, lauert wie ein Spurt-Dämon auf seine Chance. Wenn es am Ende auf einen Sprint im Velodrom hinausläuft, sollte man ihn besser nicht an seiner Seite haben. Zwar verlief seine Saison bisher eher durchwachsen, mit Stürzen und Defekten, aber Paris-Roubaix schreibt seine eigenen Gesetze und Philipsen hat da schon oft mitgespielt.
Und dann ist da noch der dänische Dampfhammer Mads Pedersen. Er hat sich Schritt für Schritt nach vorne gekämpft, 2023 Vierter, 2024 Dritter. Nur eine Stufe fehlt noch. Seine Form ist top, der Sieg bei Gent-Wevelgem und der zweite Platz bei der E3 Classic sprechen für sich. Wenn das Timing stimmt, könnte es diesmal ganz nach oben gehen. Unterstützt wird er dabei von seinem Teamkollegen Jasper Stuyven, auch ein Mann, den man nicht aus den Augen lassen sollte, wenn er sich absetzt.
Nicht zu vergessen: Matej Mohoric, der slowenische Taktikfuchs mit dem Mut zur Abfahrt und der junge Laurence Pithie, der immer für eine Überraschung gut ist. Auch wenn sie in den Wettbüros vielleicht nicht ganz oben stehen, in Roubaix reicht ein Moment, eine Lücke, ein mutiger Angriff.
Kurzum: Das Feld ist tief, die Spannung hoch, der Asphalt gnadenlos. Wer sich am Ende durchsetzt, hängt nicht nur von der Wattzahl ab, sondern auch von Nerven, Geschick und dem Quäntchen Glück. Ob Pogacar auf Anhieb das Denkmal meißelt, Van der Poel das Triple schafft oder ein anderer Held aus dem Staub steigt, das Höllenrennen wird wieder einmal alle Erlösungsfantasien bedienen. Roubaix wartet. Die Hölle auch. Aber am Ende winkt das Paradies, zumindest für einen.
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