Jasmine Paolini sorgt beim WTA-Masters in Rom für ein sportliches Wunder und besiegt im Finale keine Geringere als Coco Gauff.
Nach vier Jahrzehnten Wartezeit hat Italien wieder eine WTA-Siegerin in der Ewigen Stadt: Jasmine Paolini holte sich am Samstag den Titel bei den Internazionali BNL d’Italia und das mit einem beeindruckenden Sieg über US-Star Coco Gauff. Die Italienerin setzte sich im Finale auf dem Campo Centrale mit 6:4, 6:2 durch und krönte sich damit zur ersten italienischen Siegerin in Rom seit Beginn der Open Era.
Der Triumph ist nicht nur sportlich von großer Bedeutung, sondern auch emotional: In Anwesenheit von Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella verwandelte Paolini das Stadion in ein Tollhaus. Für die 28-Jährige ist es der größte Erfolg ihrer Karriere und das vor heimischem Publikum.
Die letzte italienische Turniersiegerin war Raffaella Reggi im Jahr 1985, allerdings fand das Turnier damals nicht in Rom, sondern in Taranto statt. Jasmine Paolini ist nun die erste Spielerin, die das prestigeträchtige WTA-Turnier in der italienischen Hauptstadt gewinnen konnte. Damit schreibt sie nicht nur Tennis-, sondern auch nationale Sportgeschichte.
Besonders beeindruckend: Paolini besiegte mit Gauff nicht irgendjemanden, sondern die Nummer 3 der Welt und amtierende US-Open-Siegerin. Die Amerikanerin galt als Favoritin, musste sich aber dem druckvollen Spiel und der taktischen Cleverness der Italienerin beugen.
Mit dem Sieg in Rom gewann Paolini ihren ersten WTA-Titel auf Sand und ihren dritten Einzeltitel insgesamt. Bereits im Februar hatte sie in Dubai ihren ersten WTA-1000-Titel gewonnen. Doch der Erfolg in Rom ist ungleich emotionaler, nicht nur wegen der Kulisse, sondern auch wegen der sportlichen Reife, die Paolini mittlerweile auszeichnet.
Ihr Match gegen Gauff war ein Paradebeispiel für effektives Sandplatzspiel: Mit gezielten Winkeln, konstanter Länge und aggressivem Returnspiel nahm Paolini der Amerikanerin früh den Rhythmus. Nach nur einer Stunde und 29 Minuten war die Partie entschieden, eine Demonstration der neuen Stärke der Italienerin auf Sand.
Bis vor kurzem hatte Paolini in den direkten Duellen gegen Gauff das Nachsehen. Die beiden bisherigen Begegnungen auf Hartplatz entschied die Amerikanerin für sich. Doch auf Sand hat sich das Blatt gewendet: Bereits im April besiegte Paolini Gauff bei den Stuttgart Open auf Sand in der Halle, nun bestätigte sie ihren Aufwärtstrend auch in Rom. Damit steht es im Head-to-Head 2:2 mit psychologischen Vorteilen für Paolini.
Mit dem Turniersieg wird Jasmine Paolini am Montag auf Platz 4 der Weltrangliste zurückkehren. Das Timing könnte nicht besser sein, denn die neue Platzierung sichert ihr einen Startplatz unter den Top 4 bei den in Kürze beginnenden French Open. Auch Gauff bleibt trotz der Finalniederlage auf Erfolgskurs: Sie rückt in der WTA-Rangliste auf Platz 2 vor.
Für Paolini ist in Rom noch nicht Schluss: Gemeinsam mit Sara Errani steht sie auch im Doppelfinale. Sollte sie auch dieses gewinnen, wäre sie die erste Spielerin seit Vera Zvonareva (2009 in Indian Wells), die bei einem WTA-1000-Turnier sowohl den Einzel- als auch den Doppeltitel gewonnen hat. Der „Heimsieg-Doppelpack“ wäre die Krönung einer ohnehin schon denkwürdigen Tenniswoche.
Jasmine Paolini gewinnt das Masters in Rom, dieser Satz wird in Italien noch lange nachhallen. Ihr Erfolg ist nicht nur sportlich bemerkenswert, sondern auch symbolisch: Eine Italienerin triumphiert im eigenen Land gegen eine der stärksten Spielerinnen der Welt und setzt damit ein starkes Zeichen für das italienische Damentennis. Die French Open können kommen Italien hat eine neue Heldin.
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