Jelena Ostapenko gewinnt in Stuttgart nicht nur das Turnier, sondern erstmals auch das Duell gegen Aryna Sabalenka. Ein Triumph auf rotem Teppichaus Sand.
Es gibt Wochen, da fliegt alles: die Vorhand, das Selbstvertrauen, der Gegner. Für Jelena Ostapenko war Stuttgart so eine Woche. Beim Porsche-Tennis-Grand-Prix raste die Lettin durchs Tableau, pflügte über die rote Asche wie ein frisch geputzter 911er und beendete ihr Traumfinale mit einem Ausrufezeichen: 6:4, 6:1 gegen die topgesetzte Aryna Sabalenka. Ziemlich deutlich. Und vor allem: Zum ersten Mal überhaupt.
Dabei war das Drehbuch eigentlich geschrieben: Sabalenka holt sich endlich ihren Porsche. Dreimal stand sie hier schon im Finale, dreimal gab es Blumen, aber keinen Zündschlüssel. Auch diesmal schien alles für die Weißrussin zu sprechen, bis Ostapenko mit einer Mischung aus kontrolliertem Wahnsinn und brutalem Tennis alle Pläne über den Haufen warf.
Von Beginn an war klar: Hier wird nicht lange gefackelt. Die Bälle flogen wie Silvesterkracher, beide hämmerten die Returns mit einer Vehemenz übers Netz, als ginge es um den letzten freien Parkplatz in der Innenstadt. Doch Ostapenko, aktuell die Nummer 24 der Welt, hatte in dieser Woche ihre ganz eigenen Superkräfte. Im Viertelfinale bereits Iga Swiatek (zum sechsten Mal im sechsten Anlauf, wohlgemerkt!), nun auch Sabalenka. Wer in einem Turnier gleich die beiden aktuellen Tennis-Königinnen entthront, darf ruhig mal das Fenster runterkurbeln und winken.
Statistisch gesehen hat sich Ostapenko in diesem Jahr gegen die Großen der Szene zu einer echten Nervensäge entwickelt. Gegen Top-10-Spielerinnen? 4:0. Gegen den Rest? Eher Mittelklasse: 8:9. Aber wenn es darauf ankommt, ist auf sie Verlass.
Im Finale profitierte sie von einer etwas müden Sabalenka, die zwar immer noch wild aufspielte, aber oft die Präzision vermissen ließ. Nur 53 Prozent der Punkte mit dem ersten Aufschlag? Das ist für Sabalenka wie ein Dienstag ohne Espresso. Ostapenko hingegen gewann 81 Prozent ihrer ersten Aufschläge und wehrte sechs Breakbälle ab. Der Spielfilm: schnelles 2:0, kurzes Zittern bei 4:4, dann Durchmarsch. Im zweiten Satz machte Sabalenka nur noch zehn Punkte. Ostapenko spielte, als würde sie von 400 Pferdestärken gezogen.
Aber es war nicht nur Kraft. Es war auch Timing, Nervenstärke und eine gewisse „Heute ist mein Tag“-Einstellung. Irgendwie habe sie das schon gespürt", als sie in Stuttgart ankam, gestand sie nach dem Rennen. Keine große Ankündigung, eher so ein inneres Kribbeln. Vielleicht war es das Brummen des Porsche-Motors im Hintergrund. Vielleicht auch nur der perfekte Sand unter den Schuhsohlen.
Aber es war nicht nur Kraft. Es war auch Timing, Nervenstärke und eine gewisse „Heute ist mein Tag“-Einstellung. „Irgendwie habe sie das schon gespürt", als sie in Stuttgart ankam, gestand sie nach dem Rennen. Keine große Ankündigung, eher so ein inneres Kribbeln. Vielleicht war es das Brummen des Porsche-Motors im Hintergrund. Vielleicht auch nur der perfekte Sand unter den Schuhsohlen.
Mit diesem Sieg hat Ostapenko nun neun Titel in ihrer Karriere gewonnen und den ersten auf Sand seit dem legendären Paris-Märchen 2017. Ihre Bilanz im Finale? 9:9. Eine Bilanz wie gemacht für eine Tennisspielerin, die gerne all-in geht. Mal fliegt einem alles um die Ohren, mal passt alles wie angegossen.
Und was sagt Sabalenka? Nun, sie wird es verkraften. Auch wenn sie sich langsam fragt, ob nicht ein persönlicher Fluch über der Stuttgarter Porsche-Arena liegt. Vier Finals, null Autos, das tut weh. Zumal es diesmal nicht einmal knapp war.
Für Ostapenko hingegen dürfte die Rückfahrt mit oder ohne Tempolimit angenehm werden. Denn was bleibt, ist nicht nur ein zweiter Porsche in der Garage, sondern vor allem das Gefühl, sich gegen die Besten der Welt durchgesetzt zu haben. Vielleicht nicht immer konstant. Aber immer dann, wenn es darauf ankommt. Und das ist schon ziemlich cool.
Wett-Credits nach Abrechnung von Wetten im Wert der qualifizierenden Einzahlung zur Nutzung verfügbar. Gewinne schließen den Einsatz von Wett-Credits aus. Es gelten die AGB, Zeitlimits und Ausnahmen.