Manuel Neuer steht vor einer Vertragsverlängerung. Noch ist der Zeitpunkt der Unterschrift unklar, doch die Bayern machen sich bereits Gedanken, wer einmal in die großen Fußstapfen des Weltmeisters treten soll.
Seit 2011 steht Neuer zwischen den Pfosten des FC Bayern. Für damals stolze 30 Millionen Euro kam er von Schalke 04 und avancierte zur Vereinsikone. 540 Einsätze später gilt er immer noch als einer der besten Torhüter der Welt, zumindest, wenn man nicht nur auf die nackten Zahlen schaut. Doch die Statistik ist eindeutig: Mit einer Fangquote von 53,6 Prozent liegt Neuer in dieser Saison erstmals seit über einem Jahrzehnt unter der 60-Prozent-Marke. Kein Vergleich zu den Glanzzeiten, als er teilweise über 70 Prozent der Schüsse entschärfte.
Trotzdem scheint die Bayern-Führung weiter auf Neuer zu setzen. Laut „Sky“ ist eine Vertragsverlängerung bis 2026 bereits in trockenen Tüchern. Es sei nur noch eine Frage des richtigen Zeitpunkts für die Bekanntgabe. Trainer Vincent Kompany und Sportdirektor Max Eberl betonen jedoch, dass Neuer zunächst seine Verletzung auskurieren müsse. Ein Rippenbruch, den er sich beim Pokal-Aus gegen Leverkusen zugezogen hatte, zwingt ihn derzeit zur Pause. „Wahrscheinlich wird er in diesem Jahr nicht mehr spielen. Aber wir hoffen, dass er im Januar wieder auf dem Platz steht“, so Kompany.
Sollte Neuer tatsächlich noch einige Jahre weitermachen, winken ihm historische Rekorde. Schon jetzt ist er der viertälteste Spieler in der Bayern-Geschichte. Bernd Dreher führt die Liste an, mit stolzen 40 Jahren und sechs Monaten. Diesen Rekord könnte Neuer noch brechen. Doch ob er das sportliche Niveau halten kann, das ein Verein wie der FC Bayern verlangt, ist fraglich.
Derzeit steht der 24-jährige Daniel Peretz im Tor, da Sven Ulreich aus persönlichen Gründen nicht zur Verfügung steht. Peretz überzeugt mit guten Leistungen und gilt als talentiert, doch ob er auf Dauer die Nummer eins sein kann, ist offen. Sportdirektor Eberl bezeichnet ihn als „Perspektivspieler“, der noch Zeit für seine Entwicklung brauche.
Eine weitere Option ist Alexander Nübel, der derzeit an den VfB Stuttgart ausgeliehen ist. Sein Leihvertrag endet zwar erst 2026, doch die Bayern sollen eine Ausstiegsklausel besitzen, die eine vorzeitige Rückkehr ermöglicht. Nübel spielt beim VfB regelmäßig auf höchstem Niveau und hat in der Bundesliga und der Champions League bewiesen, dass er das Potenzial für die Bayern hat. Eberl bezeichnet ihn als „einen der besten Torhüter seines Jahrgangs“.
Der Blick geht aber auch nach außen. Der Name Jonas Urbig macht die Runde, derzeit U21-Nationaltorwart und Stammkeeper beim 1. FC Köln in der 2. Bundesliga. Urbig könnte als Nachwuchshoffnung geholt und hinter Neuer aufgebaut werden.
Eine andere, teurere Option wäre Bart Verbruggen von Brighton & Hove Albion. Der niederländische Nationaltorwart wird schon länger mit den Bayern in Verbindung gebracht. Ein Transfer dürfte allerdings teuer werden: Verbruggen steht bei Brighton noch bis 2028 unter Vertrag, eine Ablöse von 60 Millionen Euro oder mehr wäre nötig.
Neuers Fehleranfälligkeit hat zugenommen, wie das Pokal-Aus gegen Leverkusen zeigte. Dort verschätzte er sich bei einem langen Ball und flog nach 17 Minuten mit Rot vom Platz. Trotzdem bleibt Neuer eine Ikone, ein Spieler, der den FC Bayern über ein Jahrzehnt geprägt hat und vielen jungen Spielern als persönliches Vorbild dient.
Am Ende könnte es so kommen wie nach der Ära Oliver Kahn. Nach dessen Abgang 2008 brauchten die Bayern drei Jahre und mehrere Torhüter, bis Neuer kam. Ob Peretz, Nübel oder ein anderer sein Nachfolger wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur, dass es keine leichte Aufgabe sein wird, in die Fußstapfen einer Legende zu treten.
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