Für das letzte Länderspiel des Jahres gegen Ungarn plant Julian Nagelsmann zahlreiche Veränderungen in der Startelf. Dabei geht es weniger um den Sieg als um Weiterentwicklung und Erkenntnisse, auch in der Torwartfrage.
Der Gruppensieg in der Nations League steht für die deutsche Nationalmannschaft bereits fest, doch für Bundestrainer Julian Nagelsmann heißt das nicht, die Füße hochzulegen. Vielmehr soll das Spiel gegen Ungarn am Dienstag zur Bühne für neue Gesichter und frische Impulse werden. „Wir werden viel wechseln“, kündigte Nagelsmann an. „Vielleicht neun oder zehn, vielleicht auch nur vier - das werden wir nach dem Abschlusstraining entscheiden.“
Angesichts des engen Terminplans der Vereine will der Bundestrainer Rücksicht auf die Klubs nehmen und gleichzeitig ausprobieren, wie verschiedene Spieler und Systeme funktionieren. Für Nagelsmann steht weniger das Ergebnis als die Weiterentwicklung im Vordergrund: „Wir haben nicht mehr viele Spiele bis zur WM, da zählt jede Möglichkeit, uns zu verbessern.“ Die Ungarn, zuletzt für ihre kompakte Defensive bekannt, dürften Nagelsmanns Team fordern. „Sie werden tiefer stehen, darauf müssen wir uns einstellen“, so der Trainer. Auch für die mitgereisten Fans soll die Mannschaft ein attraktives Spiel bieten, eine Gratwanderung zwischen Testlabor und Anspruch.
Neben der Rotation im Feld steht auch die Entscheidung im Tor im Fokus. Gegen Bosnien glänzte Oliver Baumann mit starken Paraden und bewies, warum er auch mit 34 Jahren noch ein sicherer Rückhalt sein kann. Nun bekommt Alexander Nübel, der zuletzt gegen Bosnien weniger souverän wirkte, in Budapest seine Chance. Doch wie lange will Nagelsmann noch rotieren? „Bis März wird es keine Wechsel mehr geben“, stellte er klar. Bis dahin muss er eine klare Nummer zwei hinter dem verletzten Marc-Andre ter Stegen bestimmen.
Nagelsmann wägt sorgfältig ab: „Das ist keine Bauchentscheidung.“ Erfahrung, Vereinsleistung und Konstanz sind die wichtigsten Kriterien. Während Baumann mit Routine punktet, hat Nübel mit seinen 28 Jahren den Vorteil der Perspektive. Nagelsmann ist von beiden überzeugt: „Ich hoffe, dass sie auch in der Liga konstant bleiben.“
Was: | Ungarn - Deutschland |
Wann: | 19.11.2024, 20:45 Uhr |
Wo: | Puskas Arena, Budapest |
TV/Stream: | ZDF |
Quoten: |
Die Partie gegen Ungarn mag sportlich wenig Brisanz haben, doch Nagelsmann und sein Team gehen mit einem klaren Plan in das Spiel. Die personellen Veränderungen sollen Erkenntnisse für die EM liefern, die Torhüterfrage steht vor der Klärung und der eingeschlagene Weg, geprägt von Gegenpressing und Flexibilität, soll konsequent fortgesetzt werden. Auch wenn es „nur“ ein Testspiel ist, weiß der Bundestrainer: Jede Chance zählt.
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