Im Alter von fünf Jahren begann Michael Sticht in seiner Heimatstadt Elmshorn mit den Tennisspielen. Seine Eltern spielten selbst Tennis und nahmen den Jungen daher schon in frühen Jahren mit auf den Tennisplatz. Schnell wurde deutlich, dass er über ein enormes Talent verfügte. Er lernte schneller als Gleichaltrige und eilte von Sieg zu Sieg. 1986 gewann er sogar die deutsche Jugendmeisterschaft. Im Jahr 1989 wagte er schließlich den Schritt zu den Profis.
Schnell fand er sich zurecht und holte bereits 1990 seinen ersten Turniersieg im US-amerikanischen Memphis. Zu Beginn des Jahres 1991 zog er in Adelaide ins Finale ein und verbesserte sich dadurch in der Weltrangliste auf Rang 38 und wurde damit als zweitbester deutscher Spieler hinter Boris Becker geführt. Seinen größten Triumph sollte er noch im gleichen Jahr feiern. Beim Finale von Wimbledon schlug er ausgerechnet Becker. Damit ist Stich der bislang letzte männliche deutsche Wimbledonsieger im Einzel. Über seinen Erfolg sagte Stich wenig später: „Ich hatte nichts zu verlieren. Aber ich wusste, dass ich gewinnen kann.“
Stich galt als technisch brillant. Er wirkte auf dem Platz stets cool und zeigte gnadenlos effektives Tennis. Damit zählte er in den 1990er Jahren zu den herausragenden deutschen Tennisspieleri, wenngleich er auch zeit seiner Karriere im Schatten von Boris Becker stand. Im Laufe seiner Karriere gewann er satte 18 Turniere im Einzel und konnte mit zehn Titeln auch im Doppel Erfolge erzielen. Seine Fähigkeiten waren unbestritten. Gegner bescheinigten ihm, dass er an guten Tagen in der Lage war, ein nahezu perfektes Tennis zu spielen. „Wenn alle ihr bestes Tennis spielen, ist Michael Stich der Beste“, meinte die Tennis-Legende Pete Sampras und auch Boris Becker, mit dem Michael Stich bei den Olympischen Spielen von Barcelona 1992 eine Goldmedaille im Doppelwettbewerb gewann, gab neidlos zu: „Michael hatte die bessere Technik. Gerade bei der Rückhand, dem Aufschlag – vielleicht hatte er sogar den besseren Volley. Ich hatte dafür den größeren Willen, ich war die Kampfmaschine. Michael war der Stratege und hat weniger trainiert. Er hat den Schläger genommen und einfach darauf los losgespielt.“
Nachdem Stich zwischenzeitlich bis auf Rang zwei der Weltrangliste vorgerückt war, hatte er in der Folgezeit mit einer hartnäckigen Schulterverletzung zu kämpfen. Diese machte es schließlich unmöglich, dass weiter professionelles Tennis spielen konnte. 1997 im Alter von nur 28 Jahren beendete er nach einer dramatischen Fünfsatz-Niederlage im Wimbledon-Halbfinale gegen den Franzosen Cedric Pioline seine Karriere. 2002 war er für kurze Zeit Teamkapitän des deutschen Davis-Cup-Teams. Von 2009 bis 2018 war er Direktor des Turniers am Hamburger Rothenbaum. Er gab sogar ein kurzes Comeback. 2009 trat er an der Seite von Mischa Zverev im Doppel an, scheitere aber schon in Runde eins.
Im Gegensatz zu Becker wurde Stich in seiner Karriere nie die Nummer eins der Welt. Zudem gewann Becker sechs Grand-Slam-Titel und Stich nur eines. Andererseits konnte Stich Erfolge vorweisen, die bislang keinem anderen deutschen Spieler gelangen. Er erreichte 1996 das Finale bei den French Open und gewann im Gegensatz zu Becker, dem jeglicher Einzeltitel auf Sand verwehrt blieb, einige Turniere auf Sand.
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