Bayer Leverkusen steht vor seiner ersten Meisterschaft, auch weil der FC Bayern München überraschend Federn lassen musste.
Der kommende Spieltag könnte für Bayer 04 Leverkusen ein ganz besonderer Tag werden. Mit einem Triumph über Werder Bremen würde die Werkself erstmals in ihrer Vereinsgeschichte die deutsche Meisterschaft gewinnen, und das vorzeitig. Der 28. Spieltag könnte somit zum entscheidenden Schritt auf dem Weg zum Titel werden. Das Team von Xabi Alonso gewann am Wochenende knapp mit 1:0 gegen Union Berlin, während der Verfolger FC Bayern zeitgleich überraschend mit 2:3 in Heidenheim verlor. Mit 16 Punkten Vorsprung auf die Münchner ist Leverkusen nun in der komfortablen Position, das Schicksal in den eigenen Händen zu halten. Mit einem Sieg am Samstag könnte Leverkusen die Meisterschaft vorzeitig perfekt machen.
Entscheidend im Duell mit Union Berlin war einmal mehr Florian Wirtz, der per Handelfmeter den Siegtreffer erzielte. Obwohl die Eisernen in der zweiten Halbzeit nach Gelb-Rot für Robin Gosens in Unterzahl spielten, leisteten sie erbitterten Widerstand. „Es war heute ein komisches Spiel, aber wir haben es trotzdem kontrolliert. Wir wussten, dass es hier schwer werden würde. Am Ende haben wir die drei Punkte geholt, das war unser Ziel“, kommentierte Granit Xhaka den hart erkämpften Erfolg.
Mit dem Sieg am 28. Spieltag setzte Leverkusen einen weiteren Meilenstein: Wie zuvor nur dem FC Bayern unter Trainer Pep Guardiola in der Saison 2013/14 und Dortmund unter Jürgen Klopp in der Saison 2011/12 gelang es Bayer Leverkusen, in einer Bundesligasaison 28 Spiele in Folge ohne Niederlage zu bleiben. Zudem hat die Werkself bereits sechs Spieltage vor Saisonende mit 76 Punkten einen neuen Vereinsrekord aufgestellt. Erstmals in der Bundesliga-Geschichte gewann Bayer 04 neun Spiele in Folge und stellte mit dem zwölften Auswärtssieg und 38 Auswärtspunkten in einer Saison weitere Vereinsrekorde auf. Rekorde, die einem Meister würdig sind.
Dass Spiele gegen die großen Bayern immer etwas Besonderes sind, war den Heidenheimern vor der Partie gegen den Rekordmeister klar. Wie außergewöhnlich es wirklich werden würde, sollten die Heidenheimer aber erst nach dem Schlusspfiff erfahren. Wie schon im Hinspiel hatte der FCH ein 0:2 in ein 2:2 gedreht. Doch anstatt nachzulassen, legte die Mannschaft von Frank Schmidt noch ein drittes Tor nach und feierte einen 3:2-Heimsieg gegen den großen FC Bayern.
„Das war einfach unglaublich“, fasste Doppeltorschütze Tim Kleindienst das Spiel zusammen. Dabei hatte Heidenheim alles andere als gut begonnen. „Ja, das ist Bayern München, aber was wir gezeigt haben, gehört nicht in die Bundesliga“, soll der Trainer laut Kleindienst in der Halbzeitpause gesagt haben. „Deshalb haben wir uns gesagt, dass wir rausgehen und das Spiel um 180 Grad drehen wollen. Wir wollten alles geben, um wenigstens einen Punkt mitzunehmen. Dass wir alle drei behalten haben, ist einfach unglaublich.“ Frank Schmidt lag nicht nur mit seiner Halbzeitansprache goldrichtig. Sein Dreierwechsel zur Pause brachte mit Kevin Sessa einen schnellen Kreativspieler, der mit seinem Treffer zum 1:2 die Aufholjagd einleitete, und mit Marvin Pieringer den späteren Doppeltorschützen.
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