Es gab mal eine Zeit, da hat die UEFA pro Saison noch drei ganz andere internationale Wettbewerbe abgehalten. An die Conference League war nicht zu denken. Neben der Champions League und der Europa League gab es bis zum Jahr 1999 noch den Europapokal der Pokalsieger. Nur fünf Vereine konnten diese drei Titel mindestens einmal gewinnen. Ein elitärer Kreis, zu dem auch ein deutscher Klub gezählt wird.
Bevor die Europa League 2009 erstmals ausgetragen wurde, hieß der Wettbewerb noch UEFA Cup. Dieser erlebte im Jahr 2000 eine grundlegende Veränderung, denn ab diesem Zeitpunkt durften auch die amtierenden Pokalsieger der UEFA-Mitgliedsverbände daran teilnehmen. Zuvor hatten diese ihren eigenen Wettbewerb, der unter dem Namen Europapokal der Pokalsieger ausgetragen wurde. Einige Spitzenklubs konnten sich dabei in die Siegerliste eintragen. Nur fünf davon konnten jedoch auch die Champions League oder die Europa League gewinnen. Real Madrid, der erfolgreichste Verein Europas, zählt beispielsweise nicht dazu. Manche konnten zwar den Pokalsiegerwettbewerb gewinnen, warten aber bis heute auf einen Triumph in der Europa League oder Champions League. Diese Klubs haben es geschafft, sich alle drei Europapokale in die Vereinsvitrine zu stellen. Die Meister aller Klassen.
Juventus Turin ist dieses Kunststück als erstem Klub überhaupt gelungen. Die Alte Dame, Rekordmeister in Italien, feierte 1977 mit dem Triumph im UEFA Cup den ersten internationalen Titel der Vereinsgeschichte. Die Bianconeri besiegten Athletic Bilbao denkbar knapp nur aufgrund des besseren Torverhältnisses mit 1:0 und 1:2. Sieben Jahre später triumphierte Juve auch bei den Pokalsiegern durch ein 2:1 über den FC Porto. Juve war zu dieser Zeit eine der stärksten Mannschaften in Europa. Das bestätigte sich nur ein Jahr später mit dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister, als man 1985 im Heysel-Stadion von Brüssel den FC Liverpool mit 1:0 besiegen konnte. Damit machte sich Juventus zum ersten Meister aller Klassen. Seitdem kamen noch zwei weitere Titel in der Europa League und der Champions-League-Titel 1996 hinzu.
Nummer zwei der elitären Liste ist der niederländische Rekordchampion Ajax Amsterdam. Anfang der 70er Jahre die dominierende Mannschaft in Europa mit drei Landesmeister-Titeln in Folge (1971-1973). Es sollte jedoch 14 Jahre dauern, bis mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger ein weiterer internationaler Titel hinzukommen sollte. Durch ein 1:0 über Lokomotive Leipzig holte sich Ajax den Pokal. Der UEFA Cup kam 1992 durch ein 2:2 und 0:0 über Turin Calcio hinzu. 1995 gewann Ajax noch einmal die Champions League. Seitdem wartet man in Amsterdam vergeblich auf den nächsten historischen Erfolg.
Der dritte Klub, der sich zum Meister aller Klassen machte, ist der FC Bayern. Die Münchner haben ihre Titelsammlung 1967 mit dem Finalsieg über die Glasgow Rangers im Europapokal der Pokalsieger begonnen. Bulle Roth erzielte in der 108. Minute das entscheidende Tor. Zwischen 1974 und 1976 kamen die ersten drei Titel im Landesmeisterpokal hinzu. Im UEFA Cup bzw. der Europa League waren die Bayern noch nicht sonderlich erfolgreich. Das änderte sich erst mit dem Titelgewinn 1996. Die Bayern besiegten Girondins Bordeaux im Finale mit 2:0 in München und mit 3:1 auswärts. Jürgen Klinsmann stellte dabei mit 15 Toren einen neuen Rekord auf. Erst Radamel Falcao vom FC Porto konnte diese Marke 2010/11 brechen. Dieser hatte dazu aber auch ein paar Spiele mehr Zeit. Seitdem haben die Bayern nur noch zweimal am UEFA Cup teilgenommen. 2001, 2013 und 2020 gewannen sie erneut die Champions League.
Keine Statistik ohne englische Klubs. Der FC Chelsea startete wie die Bayern mit dem Gewinn des Pokalsiegerwettbewerbs. 1971 gewannen die Londoner das Finale gegen Real Madrid mit 1:1 n.V. und 2:1 im Wiederholungsspiel. Die Blues konnten den Wettbewerb 1998 als vorletzter Klub überhaupt noch einmal durch ein 1:0 gegen den VfB Stuttgart gewinnen. Der erstmalige Gewinn der Champions League gelang erst 2012 durch ein denkwürdiges Finale gegen die Bayern in deren Stadion. Nur ein Jahr später holte sich Chelsea auch zum ersten Mal die Europa League durch ein 2:1 gegen Benfica. 2019 gewannen die Blues noch einmal die Europa League und 2021 auch noch die Königsklasse.
Manchester United ist der bis dato letzte Verein, der sich Sieger aller Klassen nennen darf. Die Red Devils fingen im Gegensatz zur Konkurrenz 1968 mit dem Triumph im Landesmeisterpokal an. Im Finale im Wembley-Stadion besiegten sie Benfica um Superstar Eusebio mit 4:1 nach Verlängerung. Der zweite internationale Titel sollte erst 1991 mit dem Triumph bei den Pokalsiegern folgen. Im Finale setzte sich United mit 2:1 gegen Barcelona durch. Es sollten erst noch zwei Champions-League-Titel 1999 und 2008 folgen, ehe man 2017 erstmals die Europa League gewann. Im Finale gab’s ein 2:0 über Ajax Amsterdam.
Der FC Barcelona hatte in dieser und letzter Saison die große Chance, sich zum Meister aller Klassen zu machen. Den Katalanen fehlt nur noch der Triumph in der Europa League. Landesmeister wurden sie fünfmal und im Pokalsiegerwettbewerb sind sie mit vier Titeln sogar Rekordhalter. Ähnlich sieht es bei der AC Mailand aus. Die Lombarden gewannen gleich siebenmal die Champions League und zweimal bei den Pokalsiegern. Nur die Europa League fehlt noch. In der Sammlung von Atletico Madrid und dem FC Valencia fehlt noch die Champions League, ebenso wie bei den Tottenham Hotspur. Aus deutscher Sicht könnten noch Borussia Dortmund und der Hamburger SV hinzukommen. Beide warten noch auf einen Europa-League-Titel.
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