Monte Carlo heizt den Sand wieder auf: Medvedev kämpft sich zurück, Berrettini greift an und Zverev wartet. Die ersten Matches des ATP-Klassikers versprechen Staub, Drama und richtig gutes Tennis.
Sand, Sonne, Nerven am Ende - willkommen in Monte Carlo. Das Fürstentum hat wieder die roten Teppiche ausgerollt, nur dass sie hier mit Staub und Schweiß bedeckt sind. Die ATP-Elite klopft sich den Winter aus den Knochen und taucht ein in die Sandplatzromantik. Mit dabei: ein russischer Wüterich, ein italienischer Schönspieler und ein Spanier, der sich vom Teenager zum Sandplatzkönig gemausert hat.
Daniil Medvedev, bekanntlich ein Mann mit eher mäßigem Verhältnis zur roten Asche, lieferte sich in der ersten Runde gleich ein episches Duell mit seinem Landsmann Karen Khachanov. Fast drei Stunden Tennis, das manchmal mehr an Ringen als an feine Klinge erinnerte. Medwedew führte im ersten Satz bereits mit 5:1, verlor, wie man es von ihm kennt, den Faden und konnte am Ende doch noch jubeln: 7:5, 4:6, 6:4 nach zwei Stunden und 51 Minuten.
Es war ein Match mit allem, was dazu gehört: Fluchen, Schimpfen, wilde Grundlinienduelle und die eine oder andere zarte Rückhand mit dem Touch eines Dirigenten. Die Revanche gegen Khachanov, der Medvedev im Vorjahr in Monte Carlo aus dem Turnier geworfen hatte, ist geglückt. Und ganz nebenbei baute der Russe seine persönliche Bilanz gegen seinen Landsmann auf 7:2 aus. Nun wartet mit Alexandre Muller ein Mann, der nicht gerade für Nervenkitzel sorgt, aber Medvedevs Geduld auf die Probe stellen könnte.
Matteo Berrettini hat derweil sein Sandplatzdebüt 2025 so absolviert, wie man es von einem Italiener erwartet: charmant, druckvoll, effizient. 6:4, 6:4 gegen Mariano Navone, ein Name, der klingt wie eine Figur aus einem argentinischen Krimi, der aber auf dem Platz gegen Berrettinis Power wenig ausrichten konnte. Fünf Breaks, 61 Prozent gewonnene Punkte beim zweiten Aufschlag des Gegners, Berrettini war drauf und dran, den Sand zum Glühen zu bringen.
Der Lohn: ein echtes Duell in der zweiten Runde gegen Alexander Zverev, Nummer eins der Setzliste und Dauerbrenner auf dem roten Teppich der Tour. Es steht 4:2 für den Deutschen, doch das letzte Wort hat Berrettini, Wimbledon 2023 lässt grüßen. Was folgt, ist ein Match voller Aufschlaggewalt, Rückhandpeitschen und hitziger Blicke. Ein Duell, in dem jeder zweite Punkt wie ein Showdown in einem Sergio-Leone-Western anmutet.
Und dann ist da noch Alejandro Davidovich Fokina, der Mann mit dem Namen eines Operntenors und dem Spiel eines Straßenkämpfers. Gegen Ben Shelton gab es erst einen Tiebreak-Klatscher (2:7), dann einen Schalter, der wie von Geisterhand umgelegt wurde: 6:2, 6:1, der Spanier ließ nichts mehr anbrennen. Der Finalist von 2022 kennt die monegassischen Courts und spielt in dieser Saison so konstant wie selten.
Monte Carlo liefert. Schon an den ersten Tagen fliegen die Schweißperlen, die Linienrichter zucken bei jeder Linie nervös zusammen und der Sand färbt die Tennissocken in rötliche Kriegsbemalung. Medvedev ist noch nicht der König auf dem Court, aber auf dem Weg zurück zur Krone. Berrettini spielt, als hätte er Lust auf mehr. Und Zverev? Er wird bald wissen, ob der Italiener wirklich zurück ist.
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