Manuel Neuer beendet seine internationale Karriere und verlässt nach 124 Länderspielen die deutsche Nationalmannschaft. Der Weltmeister von 2014 und langjährige DFB-Kapitän verabschiedet sich nach dem Viertelfinale der Heim-EM emotional und dankbar.
Manuel Neuer, einer der besten Torhüter der Fußballgeschichte, hat seine internationale Karriere beendet. Der 38-Jährige gab bekannt, dass das Viertelfinale der Heim-EM 2024 gegen Spanien sein letztes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft gewesen sei. Damit geht eine Ära zu Ende, die von zahlreichen Triumphen, persönlichen Rekorden und herausragendem Engagement für das DFB-Team geprägt war.
Neuer, der seit seinem Debüt am 2. Juni 2009 im Freundschaftsspiel gegen die Vereinigten Arabischen Emirate insgesamt 124 Mal im deutschen Tor stand, ist damit der letzte Weltmeister von 2014, der aus der Nationalmannschaft zurücktritt. Zuletzt stand er als einziger noch aktiver Spieler des DFB-Teams beim Triumph von Rio de Janeiro auf dem Platz. Sein Rücktritt markiert damit das Ende einer goldenen Generation, die mit dem vierten Weltmeistertitel für Deutschland Geschichte geschrieben hat.
„Irgendwann musste der Tag kommen“, sagte Neuer in einer via Instagram verbreiteten Botschaft. „Mit dem heutigen Tag endet meine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft. Jeder, der mich kennt, weiß, dass mir diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Wir hatten viele Höhen und Tiefen. Wenn ich heute zurückblicke, erfüllt es mich mit Stolz und großer Dankbarkeit, mit allen Mannschaftskameraden auf dem Platz gestanden zu haben und über sieben Jahre - bis zu meiner Verletzung - Kapitän der deutschen Nationalmannschaft gewesen zu sein. Ich habe es geliebt, das Trikot der Nationalmannschaft zu tragen. Vielen Dank dafür.“
Neuer hatte nach dem bitteren EM-Aus am 5. Juli 2024 in Stuttgart zunächst offen gelassen, ob er seine Karriere im DFB-Team fortsetzen würde. Nach acht großen Turnieren als unumstrittene Nummer eins, darunter die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2018 sowie die Europameisterschaften 2012, 2016 und 2021, entschied er sich dann doch für den Rücktritt. Das Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM 2024, das er trotz einer couragierten Leistung nicht verhindern konnte, wird somit als sein letzter Einsatz in die Geschichtsbücher eingehen.
Spekulationen über eine mögliche Teilnahme an der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko, bei der Neuer 40 Jahre alt geworden wäre, sind damit endgültig vom Tisch. Auch die Frage, ob er weiterhin beim FC Bayern München auf höchstem Niveau spielen würde, blieb zunächst unbeantwortet. Sein Vertrag bei den Bayern läuft noch bis 2025, ob er ihn erfüllen oder gar verlängern wird, steht in den Sternen.
Besonders beeindruckend ist Neuers Karriere vor dem Hintergrund der Konkurrenz, die er über Jahre in Schach hielt. Das Duell mit Marc-Andre ter Stegen, der bei Barça seit Jahren als einer der besten Torhüter der Welt gilt, prägte die jüngere Geschichte der DFB-Torhüterposition. Trotz teilweise lautstarker Diskussionen um einen Wechsel im Tor behielt Neuer stets die Oberhand - zuletzt auch nach seiner schweren Verletzung, einem Unterschenkelbruch nach der WM 2022 in Katar, der ihn fast ein Jahr außer Gefecht setzte.
Unter Bundestrainer Julian Nagelsmann, der Neuer nach seinem Comeback zur Nummer eins für die Euro 2024 erklärte, wurde der hohe Stellenwert des Torhüters innerhalb der Mannschaft noch einmal deutlich. Doch nun beendet Neuer diesen Zweikampf von sich aus und überlässt seinem langjährigen Rivalen und Stellvertreter ter Stegen das Feld.
Mit Neuers Rücktritt steht der DFB vor der Herausforderung, eine neue Führungsfigur zu finden. Der Torhüter war bis zu seiner Verletzung Kapitän und prägte eine Ära, die nun endgültig zu Ende geht. In einer Mannschaft, die von jungen Talenten und neuen Gesichtern geprägt ist, gilt es nun, die Lücke, die Neuer hinterlässt, sportlich und menschlich zu schließen.
Manuel Neuer verlässt die Bühne der Nationalmannschaft als Legende, als Weltmeister und als einer der besten Torhüter, die der Fußball je gesehen hat. Sein Vermächtnis wird in den kommenden Jahren noch lange nachhallen, sowohl im DFB-Team als auch im internationalen Fußball.
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