Es ist das Rennen, das den Frühling einläutet: Mailand-San Remo, das erste der fünf Monumente des Radsports, ist ein Spektakel der Extreme. Und am 22. März 2025 geht es wieder los, von Pavia, südlich von Mailand, an die sonnige Riviera nach San Remo.
Mailand-San Remo ist kein Rennen, sondern ein Mythos. Seit 1907 rollen die Räder über die Straßen Italiens, von der Metropole Mailand bis zur mondänen ligurischen Küste. Mit fast 300 Kilometern ist es das längste Eintagesrennen im Radsport und eines der wenigen, bei dem auch Sprinter eine Chance haben. Doch die beiden legendären Anstiege im Finale, die Cipressa und der Poggio, sorgen dafür, dass hier nichts vorhersehbar ist. Es ist ein Rennen, das Geduld, aber auch Mut und Risikobereitschaft belohnt.
Die jüngste Geschichte des Rennens ist geprägt von spektakulären Soloattacken. Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) fegte 2023 wie auf einer Mission über den Poggio und sicherte sich einen atemberaubenden Sieg. Ähnliche Szenen gab es in den Jahren zuvor: Matej Mohoric (2022), Jasper Stuyven (2021) und Vincenzo Nibali (2018) triumphierten ebenfalls im Alleingang. Der letzte echte Massensprint? Der liegt schon etwas zurück: 2016 gewann Arnaud Démare. Seither ist Mailand-San Remo ein Spielball der Angreifer.
Doch 2024 meldeten sich die Sprinter zurück: Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) setzte sich in einem packenden Finale gegen Michael Matthews und Tadej Pogačar durch. Die Attacken an der Cipressa und am Poggio waren kontrolliert, am Ende siegte die reine Geschwindigkeit. Ein Beweis dafür, dass Mailand-San Remo immer für eine Überraschung gut ist.
Die Ursprünge des Rennens gehen auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Die Idee: ein Rennen von Mailand nach San Remo, dem mondänen Badeort an der Riviera. Die Unione Sportiva Sanremese organisierte 1906 ein zweitägiges Amateurrennen, ein Jahr später übernahm die Gazzetta dello Sport die Organisation. Lucien Petit-Breton gewann 1907 die erste offizielle Austragung und Luigi Ganna sicherte 1909 den ersten Heimsieg für Italien. Nach dem Ersten Weltkrieg dominierte Costante Girardengo das Rennen mit sechs Siegen und elf Podiumsplätzen zwischen 1917 und 1928.
Die Liste der Sieger liest sich wie ein Who’s who des Radsports: Alfredo Binda, Gino Bartali, Fausto Coppi und Eddy Merckx, der Kannibale, der sieben Mal triumphierte. Tom Simpson ging 1963 als erster britischer Sieger in die Geschichte ein, später drückten Klassikerspezialisten wie Roger De Vlaeminck, Sean Kelly und Fabian Cancellara dem Rennen ihren Stempel auf. Auch Sprinter wie Erik Zabel, Mario Cipollini und Mark Cavendish haben hier ihre Spuren hinterlassen.
Die Strecke selbst ist ein Meisterwerk der Radsportarchitektur. Der 1961 hinzugefügte Poggio und die seit 1982 zum Rennen gehörende Cipressa geben dem Rennen seinen unverwechselbaren Charakter. Es ist ein ständiges Tauziehen zwischen Sprintern und Angreifern, ein Spiel der Kräfte und Nerven. Wie heißt es so schön: Mailand-San Remo ist das leichteste Rennen, um ins Ziel zu kommen, aber das schwerste, um zu gewinnen.
Rekorde? Davon gibt es hier jede Menge. Mathieu van der Poel hält die Bestzeit auf dem Poggio: fünf Minuten und 40 Sekunden im Jahr 2023. Eddy Merckx bleibt mit sieben Siegen der unangefochtene König des Rennens. Und Italien? Das Land führt die Nationenwertung mit stolzen 51 Siegen an, weit vor Belgien mit 22.
2025 wird das Rennen wieder ein Highlight. Jasper Philipsen kehrt als Titelverteidiger zurück, an seiner Seite der Mann, der 2023 die Konkurrenz dominierte: Mathieu van der Poel. Matej Mohoric (Bahrain Victorious), Jasper Stuyven (Lidl-Trek) und Julian Alaphilippe (Tudor) sind ebenfalls am Start. Und dann ist da noch Tadej Pogačar (UAE Team Emirates), der nach seinem dritten Platz 2024 nun den nächsten Schritt machen will. Ein weiteres Monument auf der Siegerliste? Warum nicht?
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