Noah Lyles hat die prestigeträchtigste olympische Goldmedaille der Leichtathletik in die USA geholt. Der Amerikaner gewann am Sonntag die 100 Meter in einem historischen Fotofinish vor dem Jamaikaner Kishane Thompson. Bronze ging an Fred Kerley.
Nach seinem Olympiasieg über 100 Meter Lagen strebt Noah Lyles in Paris das Sprint-Triple an. Nur einen Tag nach seinem knappen Sieg über die Königsdistanz startet der 27-Jährige im Vorlauf über seine Paradestrecke 200 Meter. „Ich bin ziemlich zuversichtlich, da kann ich nicht lügen“, lachte Lyles nach seiner ersten olympischen Goldmedaille.
Lyles ließ keinen Zweifel daran, dass der Sieg über 200 Meter nur über ihn führen würde. „Ich werde gewinnen“, verkündete er selbstbewusst und fügte hinzu: „Wenn ich aus der Kurve komme, werden sie Depressionen bekommen.“ Fred Kerley, der Dritte über 100 Meter, reagierte scherzhaft: „Redest du Scheiße, Mann?“
Was: | 200 Meter – Herren-Finale |
Wann: | 05.08.2024, 20:30 Uhr |
Wo: | Stade de France, Paris |
TV/Stream: | ARD |
Quoten: |
Kurz vor Mitternacht am Sonntagabend im Stade de France war die Anspannung des 100-Meter-Finales von Lyles abgefallen. Vor dem Start hüpfte er wie ein Flummi über die Bahn, wohl wissend, dass es eine knappe Entscheidung werden würde. Wie knapp der Sieg war, zeigte er hinterher in der Pressekonferenz mit einem minimalen Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger.
Lyles dachte zunächst, er hätte nicht gewonnen. Nach dem extrem knappen Zieleinlauf mit nur fünf Tausendstelsekunden Vorsprung auf Kishane Thompson schauten beide gespannt auf die Anzeigetafel, bis das Ergebnis feststand.
Die enttäuschenden Spiele vor drei Jahren in Tokio, als er Bronze über 200 Meter gewann, waren für Lyles ein Wendepunkt. Er sei ständig auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten. Deutschlands beste Sprinterin Gina Lückenkemper, die ebenfalls in Florida trainiert, berichtet immer wieder voller Respekt von Lyles Hingabe beim Training.
Der dreifache Weltmeister von Budapest sprach auch über den Druck, der auf ihm lastet. Als Star einer Netflix-Serie und Werbefigur spüre er die Erwartungen. Der Rapper Snoop Dogg kam nach Saint-Denis, um das olympische Finale zu sehen. „Er hat gesagt, dass ich es bin. Ich werde nicht sagen, dass es kein Druck ist. Es ist definitiv Druck“, betonte Lyles. Aber der Moment sei für ihn gekommen. Und es soll nicht der letzte in Paris gewesen sein.
Deutschlands Hammerwurf-Hoffnung Merlin Hummel hat bei den Olympischen Sommerspielen in Paris nicht in die Medaillenvergabe eingreifen können. Der EM-Vierte von Rom wurde mit 76,03 m Zehnter und schrammte rund drei Meter am Podest vorbei.
Ethan Katzberg sicherte Kanada den ersten Olympiasieg im Hammerwerfen überhaupt. Der Weltmeister war mit 84,12 m nicht zu schlagen. Silber ging an den ungarischen WM-Dritten Bence Halasz (79,97), Bronze an den Ukrainer Mychajlo Kochan (79,39). Olympiasieger Wojciech Nowicki musste sich mit Rang sieben (77,42) begnügen.
Hummels Qualifikation am Freitag hatte für Aufregung gesorgt. Nach seinem starken ersten Versuch musste er rund eine halbe Stunde auf seine Weite warten, weil das Messgerät offenbar nicht richtig bedient worden war. Die später gemessenen 75,25 Meter reichten aber für einen der zwölf Finalplätze.
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