Letzte Chance für die Lakers?

Die Lakers stehen am Abgrund und wir kennen diese Szenerie mittlerweile gut. Spiel 5 gegen die Timberwolves ist mehr als Basketball. Es ist ein Charaktertest für eine Mannschaft, die sich noch nicht geschlagen gibt.

Wenn es um Drama geht, dann liefern die Lakers zuverlässig, aber diesmal eher unfreiwillig. Nach der unnötigen Niederlage in Spiel 4, bei der ein zweistelliger Vorsprung im letzten Viertel verspielt wurde, steht das Team um LeBron James nun mit dem Rücken zur Wand. 1:3 in der Serie, das klingt nicht nur bitter, das ist es auch. Die Timberwolves dagegen?. Sie machen in dieser Serie vieles richtig, vor allem das, was den Lakers derzeit fehlt: Konstanz.

LeBron hat sich in seiner Karriere schon einmal aus einer solchen Situation befreit, das wissen wir. Aber da war er noch ein paar Jahre jünger und konnte jeden Gegner im Alleingang zerlegen. Heute ist Basketball zwar immer noch gut, aber die Kraftreserven sind nicht mehr grenzenlos. Das zeigte sich auch in Spiel 4, als Coach JJ Redick fast komplett auf Rotation verzichtete. Kein einziger Wechsel in der zweiten Halbzeit, ein Zeichen der Verzweiflung oder der Überzeugung? Vielleicht beides. Das Ergebnis jedenfalls: Am Ende war der Tank leer.

Die Bank der Lakers ist ein Thema, das seit LeBrons Ankunft in L.A. wie ein Schatten über dem Team liegt. Wenn selbst ein solider Rollenspieler wie Austin Reaves in entscheidenden Momenten drei offene Dreier vergibt, darunter den letzten zum Ausgleich, wird es eng. Rui Hachimura versuchte mit wichtigen Treffern dagegen zu halten, doch insgesamt war das zu wenig, um die Timberwolves ernsthaft ins Wanken zu bringen.

Dabei waren die Timberwolves keineswegs überragend, sondern einfach nur gut, wenn es darauf ankam. Und manchmal reicht das. Vor allem, wenn man einen Anthony Edwards im Team hat, der in Spiel 4 mit 43 Punkten, neun Rebounds und sechs Assists einen jener Abende erwischte, von denen man in Minnesota wahrscheinlich noch in zehn Jahren sprechen wird. Dazu ein starker Naz Reid, der in der Crunchtime zwei Dreier versenkte, und der Heimvorteil war vergoldet.

Die Timberwolves gewinnen und wissen trotzdem, dass sie noch Luft nach oben haben. Rudy Gobert zum Beispiel wirkt bislang eher wie ein Fremdkörper als ein Fixpunkt. Offensiv kaum zu sehen, defensiv teilweise aus dem Spiel genommen, weil die Lakers ihn geschickt aus der Zone locken. Trainer Chris Finch reagierte und gab Gobert nur 26 Minuten. Julius Randle hingegen steigert sich von Spiel zu Spiel und auch Jaden McDaniels zeigte mit einem Double-Double, dass er in dieser Serie eine tragende Rolle spielen kann.

Damit ist vor Spiel 5 klar, der Druck liegt voll und ganz bei den Lakers. In der Serie steht es 3:1 für Minnesota, das Duell in der regulären Saison war mit 2:2 noch ausgeglichen. Jetzt zählt jede Sekunde. Der Lichtblick für L.A.: Drei volle Tage Pause, die Redick und seiner geschundenen Starting Five etwas Luft verschaffen. Und wer weiß, mit einem ausgeruhten LeBron, einem besseren Tag von Reaves und vielleicht ein paar Minuten produktiver Bankzeit könnte das Ding tatsächlich noch kippen.

Die Timberwolves sind ohne Zweifel die Favoriten. Aber genau mit dieser Rolle tun sich junge Teams manchmal schwer. Spiel 5 ist für die Lakers mehr als ein „Do or Die“. Es ist die Chance zu zeigen, dass Erfahrung, Stolz und ein bisschen Trotz manchmal mehr wiegen als jugendliche Leichtigkeit und Momentum. Und mal ehrlich: Wer würde es LeBron nicht zutrauen, noch einmal eine Serie zu drehen?

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bet365 News Team

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