Laurent Blanc krönte seine Fußballkarriere als Welt- und Europameister, führte die Nationalmannschaft als Kapitän an und erhielt von den Fans aufgrund seiner herausragenden Abwehrleistungen den ehrenvollen Spitznamen „Le President“. Sein historisches Golden Goal im Achtelfinale der Weltmeisterschaft 1998 gegen Paraguay war ein Meilenstein in der Fußballgeschichte und ebnete Frankreich den Weg zum Titel.
Blanc wurde 1965 in der südfranzösischen Stadt Ales geboren. 1983 begann er seine Fußballkarriere als offensiver Mittelfeldspieler im nahe gelegenen Montpellier. Erst Jahre später beschließt sein damaliger Trainer Michel Mezy, ihn zum Innenverteidiger umzuschulen, eine weise Entscheidung. Als Innenverteidiger zeigte Blanc seine Klasse. Nur wenige Defensivspieler in der französischen Eliteklasse vereinen ein derart ausgefeiltes Zweikampfverhalten mit beeindruckenden Offensivqualitäten. In 251 Spielen für den HSC Montpellier erzielte Blanc beeindruckende 77 Tore.
1991 wagte Laurent Blanc den Sprung ins Ausland und wechselte von Montpellier zu Napoli in die italienische Serie A. Trotz einer guten Saison mit sechs Toren hatte er das Gefühl, sein Potenzial nicht voll ausschöpfen zu können. Nach nur einem Jahr kehrte er nach Frankreich zurück, zunächst nach Nimes, dann nach Saint-Etienne. Dort etablierte er sich erneut als einer der besten Verteidiger der Liga. Obwohl Blanc in seiner letzten Saison für Saint-Etienne beeindruckende 13 Tore erzielte, musste der Verein aufgrund finanzieller Probleme von Marseille auf die Rückkehr in die erste Liga verzichten. Guy Roux, beeindruckt von Blanc und auf der Suche nach einem Ersatz für den niederländischen Nationalspieler Frank Verlaat, überzeugte ihn 1995, nach Auxerre zu wechseln. Obwohl Blanc zu Beginn der Saison verletzt war, kam er stark zurück und trug wesentlich zum Gewinn des Doubles in jenem Jahr bei.
Der Erfolg von Blanc in Auxerre weckte das Interesse mehrerer großer europäischer Vereine. Sein Wechsel nach Spanien zum FC Barcelona war vor allem Johan Cruyff zu verdanken, der ihn persönlich überredete. Allerdings wurde Cruyff just an dem Tag entlassen, an dem Blanc bei Barça anheuerte, und seine Zeit bei dem Verein war alles andere als glücklich. Blanc stand in der Mannschaft, die die Supercopa gegen Atlético Madrid gewann, verletzte sich aber kurz darauf. Nach seiner Rückkehr spielte er regelmäßig, wurde aber im Viertelfinale des Pokals der Pokalsieger gegen AIK vom Platz gestellt. Eine weitere Verletzung gegen Extremadura zwang ihn, den Clasico und das Finale des Pokals der Pokalsieger gegen Paris Saint-Germain zu verpassen. Nach dieser enttäuschenden Saison und nur ein Jahr vor der Weltmeisterschaft 1998 beschloss er, die Mannschaft zu verlassen.
Der Trainer von Manchester United, Alex Ferguson, versuchte seit 1996, Laurent Blanc für seinen Verein zu gewinnen. Im August 2001 gelang es ihm schließlich, den damals 35-jährigen Franzosen als Ersatz für den zurückgetretenen Jaap Stam zu verpflichten. In den ersten Monaten im Old Trafford hatte Blanc mit schlechten Leistungen zu kämpfen. Bis zum 1. Dezember 2001 musste Manchester United fünf Niederlagen in der Liga hinnehmen. Ursprünglich hatte Blanc einen Einjahresvertrag in Old Trafford unterschrieben. Doch als sich seine Form und die seiner Mannschaft im Laufe der Saison verbesserte, auch wenn es nicht reichte, um Arsenal im Titelrennen einzuholen, erhielt er schließlich einen neuen Einjahresvertrag. Die Fans nannten ihn liebevoll Larry White, eine kreative Übersetzung seines Namens. Nachdem er entscheidend dazu beigetragen hatte, dass Manchester United 2002/03 die FA Premier League gewann, beschloss Blanc, sich vom aktiven Fußball zurückzuziehen.
Laurent Blanc krönte seine internationale Karriere mit der französischen Fußballnationalmannschaft mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1998 im eigenen Land und der Europameisterschaft 2000 in Belgien und den Niederlanden. Zwischen 1989 und 2000 bestritt er insgesamt 97 Spiele für die französische Nationalmannschaft und erzielte dabei als Abwehrspieler beeindruckende 16 Tore. Am 28. Juni 1998 erzielte er gegen Paraguay das erste Golden Goal der WM-Geschichte.
Laurent Blanc übernahm in der Saison 2007/08 seine erste Trainerstation bei Girondins Bordeaux. Gleich in seiner ersten Saison erreichte er die Vizemeisterschaft und damit die direkte Qualifikation für die Champions League. 2009 führte er Bordeaux in einem spannenden Duell mit Olympique Marseille am letzten Spieltag zum Meistertitel. Im Juli 2010 übernahm Blanc das Amt des französischen Nationaltrainers. Nach anfänglichen Rückschlägen gelangen Blanc und seiner Mannschaft fünf Siege in Folge, darunter ein 1:0 gegen Brasilien und ein 2:1 gegen England. Nach dem Viertelfinal-Aus gegen Spanien bei der Europameisterschaft 2012 lehnte er eine Vertragsverlängerung ab. Nach einem Jahr Pause übernahm Blanc zur Saison 2013/14 als Nachfolger von Carlo Ancelotti das Traineramt bei Paris Saint-Germain. Er unterschrieb einen Vertrag für zwei Spielzeiten, der später verlängert wurde. Die Trennung erfolgte im Sommer 2016. Nach einer Auszeit fand Blanc im Dezember 2020 eine neue Herausforderung beim al-Rayyan SC in Katar und war von Oktober 2022 bis September 2023 Cheftrainer von Olympique Lyon.
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